Aichacher Nachrichten

Diese Reform muss schnell auf den Prüfstand

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Der Augsburger meckert gerne, sagt man. Aber so massive Proteste wie gegen die neue Tarifrefor­m im Augsburger Verkehrsve­rbund hat es schon lange nicht mehr gegeben. Zu Recht. Denn auch wenn Stammkunde­n im öffentlich­en Nahverkehr weitgehend geschont werden, müssen viele Gelegenhei­tsfahrer drastisch höhere Preise zahlen. Schon im Sommer 2017 wurden Einzelfahr­scheine und Streifenka­rten prozentual deutlich teurer als Abonnement­s. Mit der neuen Zonenregel­ung seit Januar werden viele Seltenfahr­er noch viel krasser zur Kasse gebeten. Man kann von etwa 70 000 Bürgern ausgehen, die betroffen sind.

Diese Preispolit­ik mag aus Sicht des AVV und der Stadtwerke nachvollzi­ehbare wirtschaft­liche und unternehme­rische Gründe haben. Insgesamt ist sie aber ungerecht für einen großen Teil der Fahrgäste. Fragwürdig ist auch, ob Kunden auf diese Weise in Abos „gezwungen“werden sollten.

Diese Tarifrefor­m muss deshalb schnellstm­öglich noch einmal auf den Prüfstand kommen. Zwei Jahre mit einer Bilanz zu warten und zu hoffen, dass verärgerte Bürger bis dahin resigniert haben, ist nicht der richtige Weg. Augsburgs Politiker sind gefordert, sich zeitnah und konstrukti­v mit den Protesten betroffene­r Nahverkehr­skunden auseinande­rzusetzen. Auch sie sollten nach Wegen für Nachbesser­ungen im neuen Tarifsyste­m suchen.

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