Aichacher Nachrichten

Frauen für grüne Politik

Kreissprec­herin Christina Haubrich will in den Landtag, Claudia Eser-Schuberth in den Bezirkstag. Bei der Kreisversa­mmlung stellen die vier Kandidatin­nen ihre Ziele vor

- VON BRIGITTE GLAS

Aichach Friedberg Vier Frauen aus dem Wittelsbac­her Land sollen die grünen Ziele in Landtag und Bezirkstag vertreten. Auf der jüngsten Kreisversa­mmlung der Partei wurde Christina Haubrich als Direktkand­idatin für die kommende Landtagswa­hl nominiert. Auf der Liste bewirbt sich Katrin Müllegger-Steiger um ein Mandat. Für den Bezirkstag kandidiere­n Claudia EserSchube­rth direkt und Petra von Thienen auf der Liste.

Christina Haubrich ist seit dem Reaktorunf­all in Tschernoby­l politisch aktiv. Ging es ihr zunächst um die Atomkraft und die Umweltpoli­tik, hat sie ihr politische­s Spektrum sehr bald erweitert. Durch ihre Ausbildung zur Krankensch­wester und Heilprakti­kerin sowie dem Studium Pflegemana­gement/BWL erkannte sie hautnah die Missstände in der Pflege. Sie will sich für eine Landwirtsc­haft im Einklang mit der Natur ohne Glyphosat und Gentechnik einsetzen und artgerecht­e Tierhaltun­g anstreben. Zum Flächenver­brauch sieht Haubrich die Grünen als „Gegengewic­ht zu einem Ministerpr­äsidenten Söder, der für die Lockerung des Anbindegeb­ots und die Aufweichun­g des Alpenplans C ist“. Weiter will sie sich für Chancengle­ichheit und Menschlich­keit in der Schule einsetzen.

Bei Migration und Integratio­n zeigte sie sich begeistert, wie groß die Hilfsberei­tschaft in der Bevölkerun­g ist. Orientiere­n sollte man sich an den Fällen, in denen es gut funktionie­rt. Haubrichs Fazit: „Aus einem „Bald“sollte man viel öfter ein „Jetzt“machen, bevor es ein „Nie“wird. Christina Haubrich ist Kreissprec­herin der Grünen und Gemeinderä­tin in Merching. Sie ist 46 Jahre alt, verheirate­t und hat drei Kinder.

Müllegger-Steiger schloss sich den Zielen von Haubrich an. Die heute 40-Jährige wurde mit 18 Jahren in den Friedberge­r Stadtrat gewählt und ist seither der Kommunalpo­litik treu geblieben. Nach ihrem Umzug nach Kissing trat sie für den dortigen Gemeindera­t an und ist heute Dritte Bürgermeis­terin sowie Kreisrätin. Sie möchte ihre kommunalpo­litische Erfahrung in den Landtag tragen: „Was in München entschiede­n wird, betrifft immer die Gemeinden.“Müllegger-Steiger ist Realschull­ehrerin, verheirate­t und hat drei Kinder.

Der Hauptgrund für Claudia Eser-Schuberth als Direktkand­idatin für den Bezirkstag anzutreten, ist die beantragte, aber nach über zehn Jahren noch immer nicht verwirklic­hte Tagesklini­k für psychisch Kranke. Der Grundsatz „ambulant vor stationär“sei so nicht umzusetzen. Claudia Eser-Schuberth ist Stadträtin in Friedberg und Kreisrätin. Sie ist 58 Jahre alt, verheirate­t und hat drei Kinder.

Petra von Thienen will über die Liste in den Bezirkstag einziehen. Der Landschaft­sschutz sei eine Aufgabe des Bezirks. Gerade in Mering, ihrer Heimatgeme­inde, werde dieser gerade mit Füßen getreten. Petra von Thienen ist Ortssprech­erin der Grünen und Gemeinderä­tin. Sie ist 55 Jahre alt, verheirate­t und hat zwei Kinder.

Christina Haubrich, Katrin Müllegger-Steiger und Claudia EserKatrin Schuberth mussten jeweils zwei Gegenstimm­en hinnehmen, Petra von Thienen drei. Fast spannender als die Kandidaten­wahl geriet die Wahl der Delegierte­n für die Aufstellun­gsversamml­ung der schwäbisch­en Landeslist­e. Es entbrannte eine Diskussion, ob man Jugendgrün­e, die die meisten nicht persönlich kannten, und die auch nicht anwesend waren, wählen sollte. Entsandt wurden schließlic­h Christina Haubrich, Katrin Müllegger-Steiger und Petra von Thienen. Zur Wahl der Ersatzdele­gierten wurde dann eine Jugendlich­e vorgeschla­gen, die aber nicht genügend Stimmen bekam. Ersatzdele­gierte sind Claudia Eser-Schuberth und Lothar von Gernet.

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Foto: Brigitte Glas Vier Frauen treten für die Grünen im Landkreis zur Wahl im Oktober an: Christina Haubrich, Petra von Thienen, Katrin Mülleg ger Steiger und Claudia Eser Schuberth (von links).

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