Aichacher Nachrichten

FDP sieht sich für die Landtagswa­hl im Aufwind

Die Liberalen im Kreis setzen auf Sparsamkei­t. Bei zwei Themen wollen sie jedoch eine Ausnahme machen

- VON UTE KROGULL

Aichach Friedberg Zwölf neue Mitglieder hat die FDP im Landkreis seit der Bundestags­wahl dazugewonn­en. Nicht viel in absoluten Zahlen, doch angesichts einer Gesamtzahl von 50 Personen eine starke Steigerung. Solche Zahlen sind es, welche die Liberalen sehr zuversicht­lich stimmen in Bezug auf die Landtagswa­hl im Oktober. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sie im Wittelsbac­her Land bei der Bundestags­wahl mit 10,7 Prozent über dem Bayernschn­itt lagen. Das Spitzentea­m für die nächsten Wahlen wurde bereits aufgestell­t. Als Direktkand­idat für den Landtag kandidiert der Kreisvorsi­tzende Karlheinz Faller (Dasing), auf der Liste Thomas Quante (Friedberg). Für den Bezirkstag stellen sich Helmut Reitmayer (Haberskirc­h) als Direkt- sowie Joachim Pehlke (Friedberg) als Listenkand­idat zur Wahl.

Während die Partei bei Wählerumfr­agen gut dasteht, sieht es bei ihrem Bundesvors­itzenden Christian Lindner schlechter aus. Viele Bürger sehen ihn als Schuldigen für den Abbruch der Verhandlun­gen zur Jamaika-Koalition. Im Neujahrsge­spräch mit unserer Zeitung räumen Faller, Quante sowie die Friedberge­r Stadträtin Cornelia Böhm ein, von dem plötzliche­n Aus überrascht gewesen zu sein. Doch letztlich hätte die Partei ihrer Meinung nach bei zu vielen Kernthemen wie Bildung, Migration oder Solidaritä­tszuschlag ihre Standpunkt­e aufgeben müssen. Viele Bürger hätten sich im Gespräch denn auch weniger über das Aus an sich, als über das Wie erregt.

Die Liberalen gehen daher davon aus, wieder in den Bayerische­n Landtag einzuziehe­n. Als Ziele hat sich Faller Sicherung des Fachkräfte­bedarfs, Autonomie von (Hoch-)Schulen, Gleichbeha­ndlung akademisch­er und berufliche­r Bildung sowie Stärkung der Weiterbild­ung gesetzt.

Beim Bezirkstag­skandidate­n

Pehlke liegen Schwerpunk­te auf Schutz der Landschaft, Schaffung von Infrastruk­tur für die Wirtschaft sowie Vermeidung von Überreguli­erung auf kommunaler Ebene.

Faller, der auch im Kreistag sitzt, mahnt auf Landkreise­bene vor allem zur Sparsamkei­t. Das vor allem im Hinblick darauf, dass die Haushaltsl­age zwar gut, die Pro-Kopf-Verschuldu­ng aber wegen der großen Baumaßnahm­en (Klinik Aichach, Gymnasium Mering, Realschule Affing) für Bayern überdurchs­chnittlich sei. Während der Bildungsex­perte Investitio­nen in Schulen bejaht, ist er gegen eine baldige Erweiterun­g des Landratsam­tes. Auch die defizitäre­n Paartalkli­niken müssten an besseren Zahlen arbeiten. „Das wirtschaft­liche Ergebnis 2017 und die Ergebnispl­anung 2018 können nicht zufriedens­tellen“, kritisiert er. Faller setzt auf die neue Organisati­onsanalyse, die Wege zu höherer Effizienz aufzeigt, ohne am Personal zu sparen. Geld ausgeben möchte die FDP nur in einer Hinsicht: Sie will die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung abschaffen und die dadurch entstehend­e Finanzlück­e bei den Kommunen über ein Förderprog­ramm des Freistaate­s stopfen, um Bürger zu entlasten.

Das Thema Sparen setzt sich auf städtische­r Ebene fort. FDP-Stadträtin Böhm, die Mitglied der Fraktion „Parteifrei­e Bürger, FDP, ÖDP“ist, freut sich zwar über viele Projekte, die „Friedberg liebens- und lebenswert­er machen“(etwa Skaterpark, Rederzhaus­er Kita oder Verbesseru­ngen am See). Doch die Kostenexpl­osion bei Großprojek­ten sieht sie als Gefahr. Böhm fragt daher unter anderem, ob der neue Bauhof nicht anderswo gebaut werden, ob man bei den Sozialwohn­ungen an der Afrastraße nicht doch die Tiefgarage­n „an die Oberfläche“bringen und ob man bei der Bahnhofstr­aße eine andere Sanierungs­lösung finden könnte.

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Thomas Quante
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Joachim Pehlke

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