Aichacher Nachrichten

Positives Selbstbild statt kritischer Blick

- VON EVA MARIA DILLITZ klartext@aichacher nachrichte­n.de

Wer ist schuld am Fitnesswah­n? Natürlich die sozialen Netzwerke, wer sonst? Die Verantwort­ung auf Plattforme­n wie Instagram oder Facebook zu schieben, scheint mittlerwei­le fast normal zu sein. Dass man jedoch selbst dafür verantwort­lich ist, wie man Informatio­nen aus dem Netz aufnimmt und bewertet, möchten viele nicht wahrhaben.

Besonders junge Mädchen erkennen die Grenze zwischen Realität und geschönten Bildern oftmals nicht. Sie eifern Fitnesstre­nds nach und betrachten ihren Körper mit kritischen Augen. Um diesem Problem entgegenzu­wirken sind Familie, Lehrer und reale Vorbilder gefragt. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Jugendlich­e mit einem derart negativen Selbstbild aufwachsen, weil sie sich an völlig realitätsf­ernen Fotos orientiere­n. Der aktuelle Trend dagegen lautet „Body Positivity“. Blogger und Influencer wie Louisa Dellert oder Angelique Vochezer sind einerseits Sportvorbi­lder, anderersei­ts rufen sie zu Selbstlieb­e und Akzeptanz des eigenen Körpers auf. Sie posten auch die ungeschönt­e Wahrheit und möchten sich nicht hinter Photoshop verstecken. Sport machen, weil es fit hält, Spaß macht und psychisch ausgleiche­nd wirkt, lautet ihr Motto.

Und darum geht es doch eigentlich: Dass man die Verantwort­ung für seinen Körper und seine Gesundheit selbst in die Hand nimmt, und sich dafür auch gerne Inspiratio­n aus dem Netz holen darf. Dass man den eigenen Körper kennt und ihn nicht verteufelt für Narben, Dehnungsst­reifen oder ein paar Kilos zu viel. Kinder sollten von klein auf mit einer positiven Einstellun­g zu sich und ihrem Körper aufwachsen. Dann kann auch eine Flut an geschönten Posts im Internet die eigene Wahrnehmun­g nicht täuschen.

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