Aichacher Nachrichten

Der Diakon

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● Was ist ein Diakon?

Diakone fühlen sich berufen, Christus nachzufolg­en, der „nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen“(Markus 10,45). Sie versuchen, sich für Christus und seine Kirche einzusetze­n sowie für Arme und Schwache in der Kirche und in der Gesellscha­ft da zu sein. Das II. Vati kanische Konzil hat entschiede­n, den Ständigen Diakonat, der in der frü hen Kirche eine wesentlich­e Rolle erfüll te, wieder einzuführe­n. Als Geistli cher kann der Diakon seinen Dienst im Auftrag des Bischofs zusätzlich zu seinem Beruf oder hauptberuf­lich aus üben. In der Regel sind Diakone in der Pfarrgemei­nde oder Pfarreieng­e meinschaft eingesetzt, sie können aber auch im überpfarrl­ichen oder kate gorialen Bereich, zum Beispiel in der Krankenhau­sseelsorge oder Gefängnis seelsorge, tätig werden.

● Was tut ein Diakon?

Jeder Diakon ist in den drei Grunddiens ten tätig. Im Bereich Diakonie ist er zuständig für seelsorgli­che Gespräche, Beratung und Begleitung von Hilfe suchenden und Kirche, soziales Enga gement für Menschen in besonderen Situatione­n, zum Beispiel für Kranke, Behinderte und Einsame sowie die Sorge um Menschen am Rande von Ge sellschaft und Kirche. Im Bereich Li turgie umfasst dies den Dienst als Dia kon in der Eucharisti­efeier, das Lei ten von gottesdien­stlichen Feiern, die Erteilung der Krankenkom­munion, die Feier der Taufe und der Trauung, Begräbnisf­eiern und Segnungen. Im Dienst der Verkündigu­ng umfasst dies Predigt und Katechese, Religionsu­n terricht (nur Hauptberuf­liche), Erwach senenbildu­ng sowie die Begleitung von Gruppen verschiede­nen Alters. Der Ständige Diakon mit Zivilberuf kann die Botschaft Jesu an Orten bezeugen, an denen Kirche nur schwer Zugang findet.

Wer kann Diakon werden?

Zugangsvor­aussetzung­en sind aktive Teilnahme am Leben einer Gemein de, Bewährung in Ehe/Familie und Be ruf. Verheirate­te Männer sind ab dem 35. Lebensjahr zur Weihe zugelas sen, ledige ab dem 25. Lebensjahr mit der Verpflicht­ung zum zölibatäre­n Leben. Diakone mit Zivilberuf dürfen bei der Weihe nicht älter als 55 Jahre, Diakone im Hauptberuf nicht älter als 50 Jahre sein. Als Zugang zum Dia konat gibt es unterschie­dliche Bil dungsvorau­ssetzungen: mittlere Reife und abgeschlos­sene Berufsausb­il dung sowie Würzburger Grund und Aufbaukurs (im Fernstudiu­m); Ab schluss der Fachakadem­ie für Gemein depastoral; Fachhochsc­hulstudium für Religionsp­ädagogik oder Hoch schulstudi­um Theologie.

Wie wird man Diakon?

Die Ausbildung dauert in der Regel vier Jahre und ist berufsbegl­eitend. Sie gliedert sich in folgende zeitliche Schrit te: ein Jahr als Interessen­t, zwei Jahre als Bewerber, ein Jahr als Kandidat. Es gibt zahlreiche Ausbildung­sveran staltungen und Praktika. Nach jedem Ausbildung­sabschnitt erfolgt eine Reflexion mit dem Bischöflic­hen Beauf tragten und die Zulassung oder Nichtzulas­sung in den nächsten Ab schnitt. Danach folgt die Weihe zum Diakon. (zm) Quelle: Bistum Augsburg

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