Ein Vater kämpft
Ein Soldat wird verletzt und fällt ins Koma. Kann sein Vater den Unfall klären?
Arte, 20.15 Uhr Soldaten erproben bei einem Manöver eine neue Munition. Dabei läuft ein junger Kamerad plötzlich mitten ins Feuer und wird lebensgefährlich verletzt. Die Bundeswehr spricht von einem tragischen Unfall, doch sein Vater mag nicht daran glauben. Darum geht es in dem Kriminalfilm „Unter Verdacht - Verschlusssache“, der heute um 20.15 Uhr auf Arte zu sehen ist.
„Mein Sohn ist Opfer von Lügen der Bundeswehr“– dieses Schild trägt Max Wemmer (Ulrich Noethen), der Vater des nunmehr im Koma liegenden Thorsten (Bruno Sauter), vor einer Münchner Kaserne der Bundeswehr – und eine Deutschlandfahne zündet er auch noch an. Wegen „Verunglimpfung von Hoheitszeichen“landet er schließlich zum Verhör im Kommissariat, wo ihn der eigentlich im Urlaub befindliche Herr Dr. Reiter (Gerd Anthoff) in die Mangel nimmt.
Der Film ist außerordentlich berührend und spannend, bis in die kleinen Rollen – vor allem Johannes Zirner als verantwortlicher Oberst sei hier genannt – hervorragend besetzt und thematisiert nicht nur den Waffenwahn, sondern auch die Frage, ob ein Dienst an der Waffe überhaupt sinnvoll ist. Zugleich schildert er glaubhaft die Verzweiflung eines Vaters, der nahezu völlig allein dasteht, seine Stellung als Beamter riskiert und vergeblich gegen die Mühlen eines zu großen Gegners kämpft, der nur mauert. Wie dieser Mann um seinen Sohn und die Aufklärung dieses Falles kämpft und darüber zunehmend verzweifelt, wird von Ulrich Noethen großartig gespielt. Wirklich schade, dass diese 29. Folge von „Unter Verdacht“die vorletzte sein soll.