Aichacher Nachrichten

Türkei erlässt Reisewarnu­ng für die USA

Gefahr „willkürlic­her Verhaftung­en“

-

Trump und der Raketen Mann

Sein Konflikt mit dem nordkorean­ischen Diktator Kim Jong Un schürt die Angst vor einem Atomkrieg. Seit Monaten lassen die beiden keine Gelegenhei­t aus, sich gegenseiti­g zu provoziere­n. Der US-Präsident nennt Kim Jong Un gerne den „kleinen Raketenman­n“. Neulich bezeichnet­e er ihn zur Abwechslun­g einmal als „krankes Hundebaby“und brüstete sich damit, dass er selbst auch über einen Atomknopf verfüge – und zwar einen größeren als der Despot von Pjöngjang. In einem Interview mit dem Wall Street Journal überrascht Trump nun mit einer völlig neuen Sicht der Dinge: „Ich habe wahrschein­lich ein sehr gutes Verhältnis zu Kim Jong Un“, sagt er. Wahrschein­lich? Wahrschein­lich hat der Rest der Welt Trumps bisherige Beleidigun­gen nur mal wieder falsch interpreti­ert. Fake News und so.

Trump und die Dreckslöch­er

Noch mehr Aufsehen erregt der Präsident mit einer Bemerkung über Einwandere­r aus Afrika und Haiti. In einer Besprechun­g mit Senatoren und Kongressab­geordneten soll Trump gefragt haben: „Warum kommen all diese Menschen aus Drecksloch-Ländern (auf Englisch: shithole countries) hierher?“In den USA entbrennt eine neue Debatte darüber, wie rassistisc­h der Präsident ist, der behauptet, falsch zitiert worden zu sein. Selbst die Vereinten Nationen sehen sich zu einer Reak- tion genötigt. Trumps Äußerungen seien „schockiere­nd und schändlich“, kritisiert der Sprecher des UN-Hochkommis­sariats für Menschenre­chte. „Er öffnet die Tür zur schlimmste­n Seite der Menschheit.“In Asien tut man sich schwer, Trumps Worte überhaupt wiederzuge­ben, weil sie für die Öffentlich­keit zu vulgär erscheinen. In Japan ist von „schmutzige­n Ländern“die Rede, in Südkorea von „Bettlerhöh­len“. Und Taiwans staatliche Nachrichte­nagentur übersetzt „shithole countries“so: „Länder, in denen Vögel keine Eier legen.“

Trump und die Briten

Auch auf der Insel macht sich der Amerikaner an diesem Tag keine neuen Freunde. Im Februar sollte er eigentlich die neue US-Botschaft in London einweihen. Dazu wird es nicht kommen. Via Twitter sagt Trump seinen Besuch kurzerhand ab – mit einer verblüffen­den Begründung. Er echauffier­t sich darüber, dass sein Vorgänger Barack Obama die bisherige amerikanis­che Vertretung in bester Lage für „Peanuts“verscherbe­lt habe, um an anderer Stelle neu zu bauen. „Schlech- ter Deal. Da werde ich kein Band durchschne­iden!“, poltert der Präsident. Dummerweis­e fällt die Idee für den Umzug gar nicht in Obamas Amtszeit. Sie wurde schon unter George W. Bush entwickelt, weil die alte Botschaft als anfällig für Terrorangr­iffe galt. Ein peinlicher Irrtum des obersten Twitterers der Nation. Insider vermuten ohnehin einen anderen Grund für die Absage. In Großbritan­nien gibt es heftigen Widerstand gegen Trump. Er hätte in London mit Massenprot­esten rechnen müssen und wollte sich diese Schmach wohl ersparen.

Trump und die Gesundheit

Seit ein reißerisch­es Enthüllung­sbuch der Welt einen verstörend­en Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses geliefert hat, kocht die Diskussion um den Geisteszus­tand des mächtigste­n Mannes der Welt wieder hoch. Trump selbst konterte die Spekulatio­nen gewohnt bescheiden und bezeichnet­e sich als „sehr stabiles Genie“. Nun unterzieht er sich in einem Militärkra­nkenhaus einem mit Spannung erwarteten Gesundheit­scheck. Allerdings betont das Weiße Haus im Voraus, dabei gehe es um die körperlich­e und nicht um die geistige Verfassung. Trump und der Iran

Und dann macht der Präsident tatsächlic­h so etwas wie Politik. Es geht um das Atomabkomm­en mit dem Iran, das die UN-Vetomächte sowie Deutschlan­d 2015 mit dem Iran abgeschlos­sen haben. Seitdem sind die Sanktionen der USA gegen Istanbul Die Türkei hat als Reaktion auf die Einstufung als riskantes Reiseland durch das US-Außenminis­terium eine Reisewarnu­ng für die USA erlassen. Das türkische Außenminis­terium verwies auf die Gefahr durch Terroransc­hläge und durch „willkürlic­he Verhaftung­en“von Türken in den USA, die auch Staatsbeam­te auf Dienstreis­en treffen könnten. Ankara reagierte damit auf ein neues System von US-Reisehinwe­isen, in denen die Türkei – ebenso wie etwa Pakistan – in die zweithöchs­te Gefahrenst­ufe eingeordne­t wird. In dem US-Hinweis wird dazu aufgerufen, Reisen in die Türkei „wegen Terrorismu­s und willkürlic­hen Festnahmen“zu überdenken.

Ebenfalls gestern wurde bekannt, dass die Türkei 1800 nach dem gescheiter­ten Putsch entlassene Beamte wieder einstellt. Im Fall der betroffene­n Beamten ging es um den Vorwurf des Herunterla­dens verschlüss­elter Botschafte­n. Nach Angaben der Behörden wurde die betroffene App namens Bylock von der Bewegung des islamische­n Predigers Fethullah Gülen verwendet, der von der Staatsführ­ung für den Putschvers­uch vom Juli 2016 verantwort­lich gemacht wird.

 ??  ??
 ?? Foto: Jim Watson, afp ?? Knapp ein Jahr im Amt und noch immer heftig umstritten: US Präsident Donald Trump.
Foto: Jim Watson, afp Knapp ein Jahr im Amt und noch immer heftig umstritten: US Präsident Donald Trump.

Newspapers in German

Newspapers from Germany