Aichacher Nachrichten

Pater Michael verlässt die Pfarrei Sielenbach

Der 45-Jährige will zur Jahresmitt­e nach fast zehn Jahren an neue Pfarrstell­e wechseln. Ob er künftig weiter im Konvent des Deutschen Ordens in Maria Birnbaum wohnt, ist offen

- VON GERLINDE DREXLER

Sielenbach Seit fast zehn Jahren lebt Pater Michael De Koninck im Konvent des Deutschen Ordens in Maria Birnbaum. Er ist Pfarradmin­istrator der Pfarreieng­emeinschaf­t Altomünste­r mit Sielenbach und war auch für einige Zeit Wallfahrts­seelsorger. „Es ist Zeit, etwas Neues kennenzule­rnen“, sagt der 45-Jährige, der deshalb Ende Juni an eine neue Pfarrstell­e wechseln will. Welche das sein wird, weiß er noch nicht. Auch die Frage, ob der Deutsche Orden einen Nachfolger für ihn schicken wird, ist noch offen.

Für seine unkonventi­onelle Art ist Pater Michael bekannt. Besonders seine Bierwette, mit der er junge Leute zum Besuch der Kirche animieren wollte, fand überregion­al große Resonanz. Mindestens fünf Burschen aus drei Vereinen in seinen Pfarreien mussten im Jahr 2015 jeden Sonntagsgo­ttesdienst besuchen. Dafür lobte er jeweils 100 Liter Freibier aus. Er hat alle drei Wetten sozusagen haushoch verloren und freute sich am allermeist­en darüber. Michael De Koninck kommt auch schon mal am 1. Mai in der Lederhose auf den Dorfplatz und weiht den Maibaum. Oder zum Beispiel sein Projekt „Kirche im Dunkeln“, bei dem im abgedunkel­ten Gotteshaus zu einer Lasershow moderne Lieder gespielt wurden.

Seit September 2008 betreut der Pater die Pfarreien in Sielenbach, Wollomoos und Altomünste­r (Kreis Dachau). „Es ist eine gute Zeit“, sagt er selbst über die rund zehn Jahre, die er hier lebt.

Bevor Pater Michael im September 2005 dem Deutschen Orden beitrat, arbeitete er über zehn Jahre als Erzieher und Heilpädago­ge sowie als Kindergart­enleiter und Berater für Eltern erziehungs­schwerer Kinder. Mit 29 Jahren begann er im Spätberufe­nenseminar ein vierjährig­es Studium der Theologie und Philosophi­e. Nach seinem Eintritt in den Deutschen Orden arbeitete er als Religionsl­ehrer an mehreren Grundschul­en und war besonders mit der Kinder- und Jugendseel­sorge betraut. Im April 2008 empfing er die Priesterwe­ihe und wurde vom Deutschen Orden nach Sielenbach geschickt. Das ist auch der Grund, weshalb der 45-Jährige etwas Neues kennenlern­en möchte. „Es ist meine erste Stelle nach der Weihe“, sagt Pater Michael. Obwohl er sich in der Gemeinde sehr angenommen fühlt, brauche er „mal frische Luft“. Ihm ist bewusst: „Wenn ich noch sehr viel länger warte, dann wechsle ich vom Alter her nicht mehr.“

Wo seine neue Pfarrstell­e sein wird, weiß Pater Michael noch nicht. Sowohl der Prior des Deutschen Ordens Christoph Kehr in Weyarn als auch Erzbischof Reinhard Kardinal Marx möchten laut dem Pater, dass er im Erzbistum München-Freising bleibt. Ob er damit weiter im Konvent von Birnbaum leben kann, ist deshalb offen. Pater Michael versichert aber: „Der Deutsche Orden wird auf jeden Fall den Pfarrverba­nd weiter betreuen.“

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 ?? Archivfoto: Erich Echter ?? Pater Michael ist nicht nur in Sielenbach für seine unkonventi­onelle Art bekannt und beliebt. Zur Weihe des Maibaums kommt er auch schon mal in der Leder hose.
Archivfoto: Erich Echter Pater Michael ist nicht nur in Sielenbach für seine unkonventi­onelle Art bekannt und beliebt. Zur Weihe des Maibaums kommt er auch schon mal in der Leder hose.

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