Aichacher Nachrichten

Parteien stellen sich für Landtagswa­hl auf

Die größeren haben ihre Bewerber bereits nominiert, einige kleinere haben aber noch nicht einmal entschiede­n, ob sie im Herbst überhaupt antreten. Rechtspopu­listische AfD will einen ehemaligen Republikan­er ins Rennen schicken

- VON THOMAS GOSSNER UND CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Am Sonntag, 14. Oktober, wählt Bayern einen neuen Landtag. Auch wenn der Termin diesmal ungewöhnli­ch spät im Herbst stattfinde­t, haben einige Parteien und Gruppierun­gen im Wittelsbac­her Land ihre Kandidaten bereits in Stellung gebracht. Neben den bekannten Namen werden sich auch einige Neulinge auf den Stimmzette­ln finden.

● CSU Zum zweiten Mal schickt die CSU Aichach-Friedberg den Kreisvorsi­tzenden und Chef der CSUKreista­gsfraktion, Peter Tomaschko, ins Rennen. Der 44-jährige Merchinger holte 2013 auf Anhieb das Direktmand­at als Stimmkreis­abgeordnet­er und ist Mitglied in den Landtagsau­sschüssen für Bildung und Kultus sowie für kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport. Als Listenkand­idat tritt erneut der stellvertr­etende Landrat Manfred Losinger aus Wulfertsha­usen an, der vor fünf Jahren nur knapp den Einzug ins Parlament verpasste.

● SPD 2003 errang Simone Stroh mayr erstmals über die schwäbisch­e Liste einen Sitz im Landtag. Für die Wahl im Herbst wurde sie bei einer Enthaltung für eine weitere Kandidatur nominiert. Die 50-jährige Juristin ist stellvertr­etende Vorsitzend­e und frauenpoli­tische Sprecherin der SPD-Fraktion und gehört dem Ausschuss für Bildung und Kultus an. In ihrem Wohnort Stadtberge­n engagiert sie sich als Stadt- und Kreisrätin. Als Listenkand­idatin bewirbt sich Sandra Lederer aus Kissing um ein Mandat.

● Freie Wähler Noch in der Phase der Entscheidu­ngsfindung befinden sich die Freien Wähler. Wie ihr Kreisvorsi­tzender, der Dasinger Bürgermeis­ter Erich Nagl, berichtet, wird derzeit das Personalta­bleau zusammenge­stellt, mit dem die Gruppierun­g sowohl für Land- und Bezirkstag als auch für die Kommunalwa­hl 2020 antreten will. Anders als 2013, als mit Petra Wengert eine Kandidatin aus dem Augsburger Land ins Rennen ging, soll heuer möglichst eine Persönlich­keit aus dem Landkreis Aichach-Friedberg antreten. Die Entscheidu­ng soll bis Ende Januar fallen.

● Grüne Zwei Frauen schicken die Grünen in die Landtagswa­hl 2013. Als Direktkand­idatin wurde die Kreissprec­herin Christina Haubrich nominiert. Die 46-jährige Mutter von drei Kindern gehört dem Merchinger Gemeindera­t an. Listenkand­idatin ist Katrin Müllegger-Steiger, die Dritte Bürgermeis­terin in Kissing und Sprecherin der Kreistagsf­raktion der Grünen ist.

● FDP Der Kreisvorsi­tzende und Kreisrat Karlheinz Faller tritt als Direktkand­idat der Liberalen an. Der

63-Jährige ist in Friedberg aufgewachs­en und wohnt in Dasing. Durch sein Studium der Sozial- und Erziehungs­wissenscha­ften und die Tätigkeit in Bildungsei­nrichtunge­n gilt er als Bildungsex­perte, Themen wie Sicherung des Fachkräfte­bedarfs liegen ihm am Herzen. Listenkand­idat ist Thomas Quante (41) aus Friedberg. Er arbeitet als Sachbearbe­iter bei der Firma Segmüller. ● AfD Die rechtspopu­listische Partei will den Aindlinger Gemeindera­t Josef Settele als Direktkand­idaten ins Rennen schicken. Das bestätigte Kreisvorsi­tzender Paul Traxl auf Anfrage unserer Zeitung. Die No-

ist in der kommenden Woche. Vor fünf Jahren trat die AfD noch nicht an. Settele, 64, ist seit Ende 2014 Parteimitg­lied und derzeit Kassier im Kreisverba­nd. Der Gaulzhofer saß von 1990 bis 2008 im Kreistag, zunächst für die Republikan­er. Nachdem er als Kassenprüf­er der Bundespart­ei nach eigenen Angaben einen Finanzskan­dal aufdeckte, kam es zum Streit in der Partei. Settele trat 2003 aus und war im Kreistag in der Folgezeit parteifrei.

● Linke Bei den Linken sei noch keine Entscheidu­ng über die Direktkand­idatur gefallen, sagt Rainer

Glaß. In der kommenden Woche will der Kreisverba­nd Augsburg, zu dem auch das Wittelsbac­her Land gehört, darüber beraten. Der Meringer Glaß trat 2013 an und erzielte 1,6 Prozent der Stimmen.

● Bayernpart­ei 2013 war Lucas Hotter aus Adelzhause­n Direktkand­idat. Derzeit würden Gespräche geführt, teilte der Landesverb­and auf Anfrage mit. Die Bayernpart­ei werde sicher wieder einen Kandidaten im Stimmkreis benennen. Eine Entscheidu­ng falle frühestens Ende Februar, so der Pressespre­cher.

● Republikan­er Bei der rechtskons­ervativen Partei müsse auf Landesmini­erungsvers­ammlung

ebene erst noch beschlosse­n werden, ob sie sich an der Landtagswa­hl überhaupt beteilige, berichtet Johann Gärtner. Wenn ja, dann werde es auch im Kreis einen Kandidaten geben, sagt der Kreisrat aus Kissing.

● Piratenpar­tei Der Kreisverba­nd hat sich aufgelöst. Martin KollienGla­ser, Bezirks- und Landesvors­itzender der Piratenpar­tei, will aber dennoch eine Aufstellun­gsversamml­ung im Wittelsbac­her Land einberufen. Die könnte einen Kandidaten benennen.

● NPD Von der rechtsextr­emen Partei war bis gestern keine Auskunft zu erhalten.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Im Oktober wählt Bayern einen neuen Landtag. Wer steht alles auf dem Stimmzette­l?

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