Parteien stellen sich für Landtagswahl auf
Die größeren haben ihre Bewerber bereits nominiert, einige kleinere haben aber noch nicht einmal entschieden, ob sie im Herbst überhaupt antreten. Rechtspopulistische AfD will einen ehemaligen Republikaner ins Rennen schicken
Aichach Friedberg Am Sonntag, 14. Oktober, wählt Bayern einen neuen Landtag. Auch wenn der Termin diesmal ungewöhnlich spät im Herbst stattfindet, haben einige Parteien und Gruppierungen im Wittelsbacher Land ihre Kandidaten bereits in Stellung gebracht. Neben den bekannten Namen werden sich auch einige Neulinge auf den Stimmzetteln finden.
● CSU Zum zweiten Mal schickt die CSU Aichach-Friedberg den Kreisvorsitzenden und Chef der CSUKreistagsfraktion, Peter Tomaschko, ins Rennen. Der 44-jährige Merchinger holte 2013 auf Anhieb das Direktmandat als Stimmkreisabgeordneter und ist Mitglied in den Landtagsausschüssen für Bildung und Kultus sowie für kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport. Als Listenkandidat tritt erneut der stellvertretende Landrat Manfred Losinger aus Wulfertshausen an, der vor fünf Jahren nur knapp den Einzug ins Parlament verpasste.
● SPD 2003 errang Simone Stroh mayr erstmals über die schwäbische Liste einen Sitz im Landtag. Für die Wahl im Herbst wurde sie bei einer Enthaltung für eine weitere Kandidatur nominiert. Die 50-jährige Juristin ist stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und gehört dem Ausschuss für Bildung und Kultus an. In ihrem Wohnort Stadtbergen engagiert sie sich als Stadt- und Kreisrätin. Als Listenkandidatin bewirbt sich Sandra Lederer aus Kissing um ein Mandat.
● Freie Wähler Noch in der Phase der Entscheidungsfindung befinden sich die Freien Wähler. Wie ihr Kreisvorsitzender, der Dasinger Bürgermeister Erich Nagl, berichtet, wird derzeit das Personaltableau zusammengestellt, mit dem die Gruppierung sowohl für Land- und Bezirkstag als auch für die Kommunalwahl 2020 antreten will. Anders als 2013, als mit Petra Wengert eine Kandidatin aus dem Augsburger Land ins Rennen ging, soll heuer möglichst eine Persönlichkeit aus dem Landkreis Aichach-Friedberg antreten. Die Entscheidung soll bis Ende Januar fallen.
● Grüne Zwei Frauen schicken die Grünen in die Landtagswahl 2013. Als Direktkandidatin wurde die Kreissprecherin Christina Haubrich nominiert. Die 46-jährige Mutter von drei Kindern gehört dem Merchinger Gemeinderat an. Listenkandidatin ist Katrin Müllegger-Steiger, die Dritte Bürgermeisterin in Kissing und Sprecherin der Kreistagsfraktion der Grünen ist.
● FDP Der Kreisvorsitzende und Kreisrat Karlheinz Faller tritt als Direktkandidat der Liberalen an. Der
63-Jährige ist in Friedberg aufgewachsen und wohnt in Dasing. Durch sein Studium der Sozial- und Erziehungswissenschaften und die Tätigkeit in Bildungseinrichtungen gilt er als Bildungsexperte, Themen wie Sicherung des Fachkräftebedarfs liegen ihm am Herzen. Listenkandidat ist Thomas Quante (41) aus Friedberg. Er arbeitet als Sachbearbeiter bei der Firma Segmüller. ● AfD Die rechtspopulistische Partei will den Aindlinger Gemeinderat Josef Settele als Direktkandidaten ins Rennen schicken. Das bestätigte Kreisvorsitzender Paul Traxl auf Anfrage unserer Zeitung. Die No-
ist in der kommenden Woche. Vor fünf Jahren trat die AfD noch nicht an. Settele, 64, ist seit Ende 2014 Parteimitglied und derzeit Kassier im Kreisverband. Der Gaulzhofer saß von 1990 bis 2008 im Kreistag, zunächst für die Republikaner. Nachdem er als Kassenprüfer der Bundespartei nach eigenen Angaben einen Finanzskandal aufdeckte, kam es zum Streit in der Partei. Settele trat 2003 aus und war im Kreistag in der Folgezeit parteifrei.
● Linke Bei den Linken sei noch keine Entscheidung über die Direktkandidatur gefallen, sagt Rainer
Glaß. In der kommenden Woche will der Kreisverband Augsburg, zu dem auch das Wittelsbacher Land gehört, darüber beraten. Der Meringer Glaß trat 2013 an und erzielte 1,6 Prozent der Stimmen.
● Bayernpartei 2013 war Lucas Hotter aus Adelzhausen Direktkandidat. Derzeit würden Gespräche geführt, teilte der Landesverband auf Anfrage mit. Die Bayernpartei werde sicher wieder einen Kandidaten im Stimmkreis benennen. Eine Entscheidung falle frühestens Ende Februar, so der Pressesprecher.
● Republikaner Bei der rechtskonservativen Partei müsse auf Landesminierungsversammlung
ebene erst noch beschlossen werden, ob sie sich an der Landtagswahl überhaupt beteilige, berichtet Johann Gärtner. Wenn ja, dann werde es auch im Kreis einen Kandidaten geben, sagt der Kreisrat aus Kissing.
● Piratenpartei Der Kreisverband hat sich aufgelöst. Martin KollienGlaser, Bezirks- und Landesvorsitzender der Piratenpartei, will aber dennoch eine Aufstellungsversammlung im Wittelsbacher Land einberufen. Die könnte einen Kandidaten benennen.
● NPD Von der rechtsextremen Partei war bis gestern keine Auskunft zu erhalten.