Im Rückraum entstehen Lücken
Männer des TSV Aichach beklagen vor dem Heimspiel gegen Bobingen personelle Engpässe. TSV-Frauen wollen heute gegen Gröbenzell an die zweite Halbzeit aus der vergangenen Landesligapartie anknüpfen
Aichach Zuerst ein Heimspiel der Handballerinnen und danach ein Auftritt der Männer, ebenfalls in der Halle am Gymnasium: Diese ideale Konstellation für die Topteams des TSV Aichach lässt der Spielplan nicht ständig zu, an diesem Samstag aber klappt es mal wieder, erstmalig im Jahr 2018. Um 17.15 Uhr sind die Frauen gegen den HCD Gröbenzell II an der Reihe, zwei Stunden später begrüßen die Männer in der Bezirksoberliga den TSV Bobingen.
● Männer Die personelle Situation im Aichacher Lager könnte besser sein. Es ist nicht auszuschließen, dass gleich zwei Kräfte aus der Stammformation fehlen werden. Für Philipp Dachser, der am Wochenende beruflich in Belgien zu tun hat, trifft das in jedem Fall zu. Auch bei Felix Schilberth, der zuletzt grippekrank passte, steht es nicht zum Besten. Sollte er zum Kader zählen, wird es ihm an Kraft und Kondition mangeln. Beides braucht man im Handball – unabhängig von der Liga. Timo Stubner hat diesmal Zeit für den Sport.
Trainer Manfred Szierbeck möchte wieder den bekannten Siegeswillen im Team sehen. Vor einigen Wochen setzten sich die Aichacher zwar in Bobingen mit 32:27 durch, doch der Coach hebt warnend den Zeigefinger: „Die darf man auf keinen Fall unterschätzen. Wir haben uns in Bobingen recht schwergetan.“Erst in der Schlussphase machten die Gäste alles klar. Szierbeck kann sich gleich auf drei Videos über den Kontrahenten informieren. Er rechnet damit, dass die Bobinger in Bestbesetzung antreten. Aufpassen müssen die Aichacher auf Bobingens Tuvshinbaatar Altantuul, der einen unkonventionellen Handball bevorzugt und im Schnitt exakt sechsmal pro Partie trifft, und die Gerstenberg-Brüder.
● Frauen 1:23 Punkte und auf dem letzten Platz stehend: Die Handballerinnen in Gröbenzell kennen das Gefühl, von einem Misserfolg zum nächsten zu marschieren. Das gilt freilich nur für das Team eins in der 2. Bundesliga. Der „Zweiten“geht es in der Landesliga Süd um einiges besser. Die Mannschaft, die am Samstag zum Start der Rückrunde beim TSV Aichach zu Gast ist, liegt mit 12:14 Punkten im Mittelfeld. Der jüngste 35:26-Sieg in Günzburg ließ aufhorchen. „Die haben sehr unterschiedliche Ergebnisse“, sagt Aichachs Trainer Martin Fischer. Das Hinspiel ging mit 16:37 verloren. Nicht immer siegt das Team aus dem Westen von München so klar, gelegentlich gilt es auch, unerwartete Niederlagen wegzustecken. Fischer will am Samstag an die starke zweite Halbzeit im jüngsten Heimspiel gegen die SG BiessenhofenMarktoberdorf anknüpfen und dabei die schwachen Minuten aus dem ersten Abschnitt minimieren, „wenn nicht gar ganz vermeiden“. Einen weiteren Wunsch hat der Coach: Es sollen weniger Bälle an der Latte und an den Pfosten landen: „Vielleicht geht es diesmal andersrum.“Silke Arnold stand am vergangenen Sonntag 60 Minuten lang im Kasten. Fischer hätte gerne eine zweite Torfrau dabei, „falls was passiert“. Diese Hoffnung ist freilich mit einem Fragezeichen versehen, denn Selina Zimmermann ist beruflich gefordert und Nadja Am- malou nach ihrer Verletzung noch nicht fit.
Richard Hangl teilt seit Jahren Freud und Leid mit den Aichacher Handballerinnen. Dass die noch immer auf das zweite Erfolgserlebnis warten müssen, nimmt er nicht sonderlich tragisch: „Das ist schon eine Leistung, dass wir bei den besten 40 Mannschaften in Bayern dabei sind. Wir spielen nur mit Aichacherinnen, da ist niemand aus Augsburg dabei und niemand aus Ingolstadt.“Für Hangl steht fest, dass sich das Niveau der Landesliga im Laufe der Jahre nach oben bewegt hat, vor allem in athletischer Hinsicht hätten sich die Konkurrenten gesteigert: „Wir müssen über 100 Prozent bringen und der Gegner vielleicht nur 95.“Von einem Aichacher Talent ist der Funktionär sichtlich angetan: „Die Ramona Bscheider ist eine Granate.“Die aber erst am Beginn ihrer Karriere steht.