Tom & Flo verwandeln Sportheim in Konzerthalle
Zwei Musiker, drei Instrumente: Duo Tom & Flo startet Sportheim-Tour beim SG Mauerbach. Open-Air-Konzert ist geplant
Aichach Ein Konzert, das zum Publikum kommt? Ja, so was gibt’s! Nur einen Katzensprung von der Haustür entfernt – im Sportheim! Tom und Flo machen’s möglich, und die SG Mauerbach. In deren Vereinsheim starteten Tom Prestele (Kontrabass, Gesang) und Florian Laske (Gitarre, Blues Harp, Gesang) ihre außergewöhnliche Tour, die sie durch zahlreiche Sportheime im Aichacher Land führen wird. Dabei stellen sie ihre „neue Platte“vor, wie Tom die aktuelle CD „My Dearest Little Friend“nennt. Für Tom und Flo ist es ein Heimspiel, sind sie doch beide mit der Spielgemeinschaft auch sportlich sehr verbunden. Wo sonst als in Mauerbach sollte ihre Tour also starten?
Man merkt den Musikern an, dass sie sich wohl fühlen, als sie vor ihr Publikum treten. Im voll besetzten Saal herrscht Konzertatmosphäre. Während der Darbietungen könnte man buchstäblich eine Stecknadel fallen hören. Die Besucher erleben einen musikalischen Ohrenschmaus, von der ersten bis zu letzten Minute. Tom und Flo verzichten auf jegliche Art von Verstärkung. Ihre puristische Art, mit Kontrabass, Gitarre und Mundharmonika die Musik der 1960er-Jahre wiederzugeben, ist ein Erlebnis. Nur einmal wechselt Flo auf eine alte Gitarre, „weil ein Blues alt klingen muss“. Glasklar sind die geschulten Stimmen der beiden, die sich perfekt ergänzen und nie an Volumen verlieren. Tom und Flo strahlen eine unnachahmliche Harmonie aus. Ob das Klassiker wie „I Am a Rock“oder „The Boxer“von Simon and Garfunkel sind oder Stücke von den Beatles wie „Come Together“, dessen Text laut Flo „einfach keinen Sinn ergibt“und den die beiden deshalb „immer ablesen müssen“. Auch ihre Versionen von „My Girl“oder David Bowies „Don’t Think Twice“sind absolute Hinhörer.
Bei ihren neuen Stücken sind Tom und Flo ihrem Stil der 1960erJahre treu geblieben. Lebensbejahend und balladenhaft singen sie vom „Dearest Little Friend“, von Liebe und Leben, von der Boje im Meer, der Zeit, die so schnell vergeht, vom flotten „Walking In The Storm“und, als ob sie sich selbst damit meinten, von „We Are One“. Wunderschön und feinfühlig auch die Version von „Somewhere over the Rainbow“, bei der Tom Prestele seinen Kontrabass zu streicheln scheint und ihm sanft klingende Töne hervorlockt. Vom Streichelzum Streichinstrument wird sein Bass bei der träumerisch-melodischen Hymne „If you knew what comes last“. Bei „Time Moves On“dürfen die Besucher dann den Chor ersetzen und „No, no, no“mitsingen.
Ein besonderes Klangerlebnis entsteht, wenn Tom beim Stück „Everyday“mit dem Bass ein Glockenspiel simuliert und Flo die fehlende Percussion durch rhythmisches Klopfen auf seinen Gitarrensaiten ersetzt. Überhaupt hat man beim Konzert nie den Eindruck, dass irgendwelche Instrumente fehlen. Für die Stücke auf ihrer neuen CD indes, die in verschiedenen Studios eingespielt wurde, haben Tom und Flo ein Bläser- und ein Streichertrio, einen Pianospieler und einen Drummer als Verstärkung engagiert. Wie sich das anhört, kann man auf der „neuen Platte“hören, die Tom und Flo nach ihrem Konzert verkaufen und signieren. Der fünfjährige Paul ist mit seiner Mama einer der Ersten, der ein Autogramm haben möchte. Paul spielt Flöte und möchte auch mal Musiker wie seine beiden Vorbilder werden.
Einen Hinweis geben Tom und Flo ihren Fans noch mit auf den Nachhauseweg: Neben weiteren Auftritten am 3. Februar im Tennisclubheim Aichach, am 17. Februar im Schützenheim Aichach und am 24. Februar im Sportheim Hollenbach soll es am Sonntag, 29. Juli, ein Open-Air-Konzert geben – auf der Hofberg Freilichtbühne in Schiltberg. Vielleicht sogar mit Gastmusikern wie auf der CD. Näheres wollten die beiden sympathischen Aichacher noch nicht verraten.