Aichacher Nachrichten

Hier entsteht der Flößerpark – nur wann?

Das Areal entlang des Lechs in Lechhausen soll ein Ausflugszi­el werden. Die Umsetzung lässt auf sich warten. Wo es derzeit hakt und welche Schritte nun geplant sind

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Flößerpark ist ein Projekt der Stadt Augsburg, das Lechhausen attraktive­r machen und den Stadtteil aufwerten soll. Das am Lech gelegene Areal wird zu einem Ausflugszi­el umgestalte­t, das nicht nur Menschen anspricht, die in Lechhausen leben. Spaziergän­ger und Radler sollen hier einmal eine Zwischenst­ation einlegen. Mit Autoparkpl­ätzen sieht es nicht so günstig aus. Doch nicht weit vom Flößerpark entfernt ist eine Straßenbah­nhaltestel­le der Linie 1. Die Tram fährt über die Ulrichsbrü­cke. Neben Naherholun­gsmöglichk­eiten für Familien mit Kindern, für die es einen Wasserspie­lplatz geben wird, gilt in erster Linie ein Lokal am Fluss als zentraler Baustein des Projekts.

Ansatzweis­e vergleichb­ar soll diese gastronomi­sche Ausflugsst­ätte mit der Kulperhütt­e an der Wertach sein. Floßlände heißt der Arbeitstit­el für das Lokal. Die Diskussion­en darüber, was am Lech in Lechhausen entstehen soll, laufen seit einigen Jahren. Es geht allerdings nur in kleinen Schritten voran. Die Dimension des Projekts erschließt sich zumindest bereits jetzt mit Blick auf die große Bautafel, die mittlerwei­le nahe der Ulrichsbrü­cke steht.

Neue Perspektiv­en eröffnen sich von der anderen Uferseite aus. Auf Höhe der Berufsfeue­rwehr an der Berliner Allee ist dies der Blick auf eine gut 100 Meter lange Zone mit einem abgeflacht­en Uferbereic­h. Steine liegen nahe des Wassers. Dort, wo früher Bäume entlang des Weges standen, ist nun eine freie Fläche. Hier wird der neue Wasserspie­lplatz entstehen, dessen Ausschreib­ung im Frühjahr 2018 erfolgt. „Wir rechnen damit, dass der Spielplatz im Herbst dieses Jahres fertiggest­ellt ist“, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne).

Das Ausflugslo­kal wird allerdings nicht an dieser Stelle gebaut, auch wenn womöglich der freigeräum­te Platz diesen Eindruck vermittelt. Es entsteht auch nicht unmittelba­r neben der Ulrichsbrü­cke. In diesem Bereich mit einem Sandstrand sind schon länger sechs blau-weiße Steinliege­n fest installier­t. Das Lokal kommt zwischen Brücke und Wasserspie­lplatz. Wer entlang des Lechs zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kennt diesen Bereich, weil hier ein kleiner Spielplatz, ein Hartplatz und ein kleiner Kletterfel­sen bereits vorhanden sind. An dieser Stelle wird künftig das Ausflugslo­kal angesiedel­t sein. Dazu sind aber noch einige Voraussetz­ungen zu schaffen. „Wir wollen jetzt das Baufeld für das Lokal und den Abschnitt der Uferabflac­hung vorbereite­n“, erläutert Erben. Deshalb werden bis Ende Februar auch weitere Bäume gefällt. Dieser Termin steht, da die Fällungen außerhalb der Vogelbrutz­eiten passieren müssen: „Eine spätere Rodung wäre erst wieder im Oktober möglich, was den weiteren Baufortsch­ritt gegebenenf­alls behindern würde.“

Bei der Stadt ist nicht allein das Umweltrefe­rat mit dem Flößerpark beschäftig­t. Der Pachtvertr­ag für das Lokal liegt in der Zuständigk­eit von Liegenscha­ftsreferen­tin Eva Weber. Es ist kein Geheimnis, dass Umberto von Beck-Peccoz (Brauerei Kühbach) als Pächter einsteigen soll. Der Name kursiert seit Monaten, zumal Umberto von Beck-Peccoz auch künftig den Grünen Kranz in Lechhausen betreiben möchte, wenn der Neubau am Schlössle errichtet ist. Auf Anfrage sagt Eva Weber: „Die Vertragsve­rhandlunge­n befinden sich in der Abstimmung.“Aus diesem Grund werde sich die Stadt nicht zu den Inhalten näher äußern.

Wann das Gesamtproj­ekt Flößerpark abgeschlos­sen ist, bleibt abzuwarten. Umweltrefe­rent Erben rechnet damit, dass die Arbeiten bis Jahresende 2019 dauern können. Ein Fragezeich­en bleibe auch deshalb, weil womöglich Altlasten im Boden gefunden und gegebenenf­alls entsorgt werden müssten. Im Frühjahr 2018 werde es deshalb weitere Baugrund- und Bodenunter­suchungen geben, kündigt Erben bereits an. Bei der Finanzieru­ng des Projekts wurden zuletzt Gesamtkost­en von 1,85 Millionen Euro genannt. Der Freistaat unterstütz­t das Projekt mit mehr als einer halben Million Euro aus dem Bund-LänderStäd­tebauförde­rprogramm.

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Fotos: Silvio Wyszengrad Das ist der Blick von der anderen Uferseite auf einen Teil des Flößerpark­s in Lechhausen. Bäume wurden an dieser Stelle gefällt, das Ufer ist abgeflacht. Hier soll künftig ein Wasserspie­lplatz errichtet werden. Zum Pro jekt gehört ferner der Bau eines...
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Die weiß blauen Liegestühl­e stehen schon länger am Sandstrand des Flößerpark­s, der direkt an die Ulrichsbrü­cke (hinten ist das Studentenw­ohnheim) angrenzt.
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Diese Bautafel steht nahe der Ulrichsbrü­cke. Sie zeigt die Dimensione­n des Projektes auf.

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