Hier entsteht der Flößerpark – nur wann?
Das Areal entlang des Lechs in Lechhausen soll ein Ausflugsziel werden. Die Umsetzung lässt auf sich warten. Wo es derzeit hakt und welche Schritte nun geplant sind
Der Flößerpark ist ein Projekt der Stadt Augsburg, das Lechhausen attraktiver machen und den Stadtteil aufwerten soll. Das am Lech gelegene Areal wird zu einem Ausflugsziel umgestaltet, das nicht nur Menschen anspricht, die in Lechhausen leben. Spaziergänger und Radler sollen hier einmal eine Zwischenstation einlegen. Mit Autoparkplätzen sieht es nicht so günstig aus. Doch nicht weit vom Flößerpark entfernt ist eine Straßenbahnhaltestelle der Linie 1. Die Tram fährt über die Ulrichsbrücke. Neben Naherholungsmöglichkeiten für Familien mit Kindern, für die es einen Wasserspielplatz geben wird, gilt in erster Linie ein Lokal am Fluss als zentraler Baustein des Projekts.
Ansatzweise vergleichbar soll diese gastronomische Ausflugsstätte mit der Kulperhütte an der Wertach sein. Floßlände heißt der Arbeitstitel für das Lokal. Die Diskussionen darüber, was am Lech in Lechhausen entstehen soll, laufen seit einigen Jahren. Es geht allerdings nur in kleinen Schritten voran. Die Dimension des Projekts erschließt sich zumindest bereits jetzt mit Blick auf die große Bautafel, die mittlerweile nahe der Ulrichsbrücke steht.
Neue Perspektiven eröffnen sich von der anderen Uferseite aus. Auf Höhe der Berufsfeuerwehr an der Berliner Allee ist dies der Blick auf eine gut 100 Meter lange Zone mit einem abgeflachten Uferbereich. Steine liegen nahe des Wassers. Dort, wo früher Bäume entlang des Weges standen, ist nun eine freie Fläche. Hier wird der neue Wasserspielplatz entstehen, dessen Ausschreibung im Frühjahr 2018 erfolgt. „Wir rechnen damit, dass der Spielplatz im Herbst dieses Jahres fertiggestellt ist“, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne).
Das Ausflugslokal wird allerdings nicht an dieser Stelle gebaut, auch wenn womöglich der freigeräumte Platz diesen Eindruck vermittelt. Es entsteht auch nicht unmittelbar neben der Ulrichsbrücke. In diesem Bereich mit einem Sandstrand sind schon länger sechs blau-weiße Steinliegen fest installiert. Das Lokal kommt zwischen Brücke und Wasserspielplatz. Wer entlang des Lechs zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kennt diesen Bereich, weil hier ein kleiner Spielplatz, ein Hartplatz und ein kleiner Kletterfelsen bereits vorhanden sind. An dieser Stelle wird künftig das Ausflugslokal angesiedelt sein. Dazu sind aber noch einige Voraussetzungen zu schaffen. „Wir wollen jetzt das Baufeld für das Lokal und den Abschnitt der Uferabflachung vorbereiten“, erläutert Erben. Deshalb werden bis Ende Februar auch weitere Bäume gefällt. Dieser Termin steht, da die Fällungen außerhalb der Vogelbrutzeiten passieren müssen: „Eine spätere Rodung wäre erst wieder im Oktober möglich, was den weiteren Baufortschritt gegebenenfalls behindern würde.“
Bei der Stadt ist nicht allein das Umweltreferat mit dem Flößerpark beschäftigt. Der Pachtvertrag für das Lokal liegt in der Zuständigkeit von Liegenschaftsreferentin Eva Weber. Es ist kein Geheimnis, dass Umberto von Beck-Peccoz (Brauerei Kühbach) als Pächter einsteigen soll. Der Name kursiert seit Monaten, zumal Umberto von Beck-Peccoz auch künftig den Grünen Kranz in Lechhausen betreiben möchte, wenn der Neubau am Schlössle errichtet ist. Auf Anfrage sagt Eva Weber: „Die Vertragsverhandlungen befinden sich in der Abstimmung.“Aus diesem Grund werde sich die Stadt nicht zu den Inhalten näher äußern.
Wann das Gesamtprojekt Flößerpark abgeschlossen ist, bleibt abzuwarten. Umweltreferent Erben rechnet damit, dass die Arbeiten bis Jahresende 2019 dauern können. Ein Fragezeichen bleibe auch deshalb, weil womöglich Altlasten im Boden gefunden und gegebenenfalls entsorgt werden müssten. Im Frühjahr 2018 werde es deshalb weitere Baugrund- und Bodenuntersuchungen geben, kündigt Erben bereits an. Bei der Finanzierung des Projekts wurden zuletzt Gesamtkosten von 1,85 Millionen Euro genannt. Der Freistaat unterstützt das Projekt mit mehr als einer halben Million Euro aus dem Bund-LänderStädtebauförderprogramm.