Auf dem Sprung zum Profi
Luis Fend spielt in der Jugendbundesliga. Was den Jugendlichen am Basketball begeistert, was er in seinem Spiel noch verbessern könnte und welche Ziele er hat
Mit prüfendem Blick taxiert Luis Fend den Korb. Dann zieht er ab und versenkt den Ball – die Basketballer der baramundi Akademie liegen gegen Speyer mit 80:57 in Führung. Insgesamt 21 Punkte macht Fend in diesem Spiel und führt seine Mannschaft als Topscorer des Tages zum Sieg.
Luis Fend spielt Basketball bei der baramundi Akademie Augsburg. Seit der Grundschule ist der hochgewachsene 15-jährige Schüler vom Basketball begeistert. „Ich bin damals über ein Ferienprogramm zum Basketball gekommen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin.“Sieben Jahre später hat es der Friedberger bis in die Jugendbasketball-Bundesliga (JBBL) geschafft. Sein Verein, die baramundi Basketball Akademie, ist eine Kooperation der besten Augsburger Spieler. Diese treten mit ei- ner Doppellizenz an – sind für ihren Verein und in der Akademie im Einsatz. Fends Stammverein ist die BG Leitershofen/Stadtbergen. Die ITFirma baramundi sponsort die Mannschaft.
Angefangen hat der 1,85 Meter große Zehntklässler bei den Sportfreunden Friedberg, mit 14 wechselte er zur baramundi Akademie. Dort spielte er zunächst in der Bayernliga. „In der Akademie ist alles sehr professionell, wir trainieren viermal in der Woche.“Da bleibt nicht viel Zeit für anderes: „Ich komme um 17 Uhr nach Hause, danach geht es direkt ins Training. Das verlangt viel Leidenschaft.“Früher spielte Luis Fußball, Tennis und Handball, jetzt liegt sein Fokus auf Basketball.
Basketball verfolgt er intensiv. Die Highlights der besten Liga der Welt, der NBA, schaut er sich im Internet an. „Ein Lieblingsteam habe ich nicht, aber die Cleveland Cavaliers und die Golden State Warriors finde ich super.“Hat er den Traum, dort auch mal zu spielen? „Traum ja, aber ich bin schon realistisch. Das wird wahrscheinlich nicht klappen.“Spielzüge der Profis probiert er mit seinen Mannschaftskameraden aus. „Wenn ein Spielzug dann klappt, ist das schon schön.“
Am besten gefällt ihm der direkte Weg zum Korb. „Meine größte Stärke ist es, auf den Korb zu ziehen und abzuschließen.“Arbeiten indes müsse er noch an den Dreier-Würfen. „Und am Auge für die Mitspieler. Damit er sieht, wie die Spieler stehen und sie gut bedient“, fügt sein Vater Christian Fend mit einem Schmunzeln hinzu.
Auch für ihn ist Luis’ Karriere mit viel Aufwand verbunden. „Vor allem am Anfang war es hart. Wir reisen im kompletten süddeutschen Raum, von Karlsruhe bis Crailsheim.“Doch inzwischen sei das Niveau der Spiele so hoch, dass man sehr gut zusehen könnte. Sein Sohn hat sich durchaus hohe Ziele gesetzt. „Klar wäre es schön, irgendwann mal in der Bundesliga zu spielen. Oder zumindest höherklassig.“Diese Saison spielt Luis das letzte Mal in der Jugendbundesliga, im Februar wird er 16 Jahre alt. „Vielleicht spiele ich dann bei Stadtbergen in der U18.“Die letzte Saison soll erfolgreich zu Ende gehen.
Am Sonntag spielen die Augsburger im Relegationsrückspiel gegen die Nürnberg Falcons. Das Hinspiel ging denkbar knapp in der Verlängerung mit 76:77 verloren. „Jetzt gibt es die Revanche“, sagt Luis lachend.
In der richtigen Form für das Aufstiegsspiel ist er schon: Das zeigte der Sieg gegen Speyer, wo er mit 21 Punkten zur Höchstleistung auflief. Ein Ergebnis, das ihn mit Stolz erfüllt: „So viele Punkte in einem Spiel habe ich in der JBBL noch nie erzielt. Das ist schon besonders.“