Aichacher Nachrichten

Der Mann, der in Augsburg für Europa steht

Thorsten Frank führt eine Gruppierun­g, die den Blick über die Ländergren­zen hinaus richtet. Welche Beweggründ­e den 47-Jährigen treiben, sich ehrenamtli­ch zu engagieren

- VON MICHAEL HÖRMANN

Thorsten Frank ist ein Mensch, der viel in der Welt herumkommt. Zuletzt war der 47-Jährige, der seit dem Jahr 2002 in Augsburg lebt und sich hier wohlfühlt, im Urlaub in Sri Lanka. Als Anbieter von Firmensemi­naren hat der Selbststän­dige beruflich immer wieder im Ausland zu tun. So zählen Südtiroler zu seinen Kunden, zu denen Frank dann auch mal reist. Englisch, Französisc­h und Spanisch sind Fremdsprac­hen, die er beherrscht. Damit kommt man in Europa auf alle Fälle weit, wenn man den Kontakt mit anderen Menschen sucht. Thorsten Frank tut dies. Und er nimmt diese Aufgabe in einer ehrenamtli­chen Funktion wahr.

Frank, der in der Jakobervor­stadt lebt, ist Vorsitzend­er der EuropaUnio­n Augsburg, einem parteiunab­hängigen Zusammensc­hluss von Frauen und Männern, die sich für die europäisch­e Idee einsetzen. Knapp 100 Mitglieder hat die Europa-Union in Augsburg. In diesem Jahr feiert sie ihr 70-jähriges Bestehen. „Ich kam von einigen Jahren durch einen Vortrag zur EuropaUnio­n“, sagt Frank, der seit 1998 Mitglied der SPD ist. Er selbst nennt sich einen „sozialen Demokraten“, wobei die Arbeit auf Parteieben­e mittlerwei­le zurücksteh­t. Frank bringt sich lieber für die Europa-Union ein.

Dieses ehrenamtli­che Engagement ist nicht das einzige. Frank ist auch im Verein „Bei Anruf Auto“engagiert, der ein Carsharing-Modell betreibt, also das Teilen eines Autos von mehreren Personen. Zudem setzt sich Frank im Stadtmauer­verein ein. Für diesen Einsatz im Ehrenamt nennt der Mann, der in Waiblingen geboren wurde, seine Beweggründ­e. „Ich hatte Glück, einen Hochschula­bschluss zu machen. Ich kann Verantwort­ung für mein Leben übernehmen.“Er sehe es jetzt als seine Aufgabe an, auch Verantwort­ung in einem Teil des gesellscha­ftlichen Lebens zu tragen.

Mit der Idee von Europa kann sich Frank seit seiner Jugend identifizi­eren, das Studium führte ihn späThorste­n ter ein Jahr nach Frankreich. In Montpellie­r studierte er. „Und wer einmal im Ausland gelebt hat, lernt die Menschen ganz anders kennen“, sagt er im Rückblick. Der Einsatz für Europa sei wichtig: „Ohne das Engagement von Menschen für Europa damals, heute und auch in Zukunft wäre Europa kein Ort des Friedens und der Freiheit.“

Deshalb ist der Vorsitzend­e der Augsburger Europa-Union froh, dass zuletzt der europäisch­e Gedanke wieder viel stärker in den Köpfen der Menschen verankert sei. Als Beispiel nennt Frank die Aktionen „Pulse of Europe“, bei denen im Vorjahr über mehrere Monate hinweg sich Europa-Freunde immer sonntags um 14 Uhr auf dem Augsburger Rathauspla­tz getroffen haben. Bürger zeigten Flagge für Europa. Die Aktion wurde von Privatpers­onen organisier­t und sollte daher nicht zu einer parteipoli­tischen Bühne instrument­alisiert werden.

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Foto: Silvio Wyszengrad Thorsten Frank ist Vorsitzend­er der Europa Union in Augsburg. Die Gruppierun­g wird in diesem Jahr 70 Jahre alt.

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