Ledvance: Mitarbeiter kämpfen
Werk wird von ihnen nicht aufgegeben
Das Ledvance-Werk, vormals Osram, in Augsburg steht vor der Schließung. Sanierer Rüdiger Tibbe hatte in einem Interview mit unserer Zeitung geäußert, dass aus wirtschaftlichen Überlegungen eine Rettung des Standorts mit seinen 700 Arbeitsplätzen nicht möglich sei. Die Mitarbeiter sehen dies anders. Sie kämpfen weiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Dies kam am Freitag bei einem Besuch der bayerischen SPD-Vorsitzenden Natascha Kohnen klar zur Sprache. Mit Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern gab es ein Gespräch. Mit innovativen Ideen könne Ledvance in Augsburg gerettet werden, hieß es hernach. Eine solche Innovation seien zum Beispiel Solarmodule, die auf landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz kommen könnten.
Die von Sanierer Rüdiger Tibbe gemachte Aussage, die Schließung des Werkes sei unvermeidbar, nehmen die Gewerkschafter zur Kenntnis. Sie planen weiter, die chinesischen Investoren von ihren Ideen einer Zukunft für das Werk zu überzeugen. Parallel werden Gespräche mit den chinesischen Eigentümern geführt. Betriebsrat und IG Metall arbeiten zusammen mit Mitarbeitern an Konzepten, die Schließung zu verhindern. Eine Idee ist, das derzeit als Schwäche ausgelegte Glaswerk in eine Stärke umzuwandeln: Glas statt Plastik, LED in Röhren und eine neue Generation von Solarmodulen. „Es würde sich lohnen, die pfiffigen Ideen weiterzuverfolgen“, waren sich die SPDVertreter beim Besuch einig. Unterdessen haben kirchliche Arbeitnehmergruppen in einem offenen Brief an die Firmenleitung appelliert, das Werk zu erhalten.