Aichacher Nachrichten

Nach Weihnachte­n gibt’s noch mehr Geld

Kreis und Kommunen im Wittelsbac­her Land bekommen in diesem Jahr zusammen fast 40 Millionen Euro. Wird die Kreisumlag­e jetzt noch deutlicher gesenkt?

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Normalerwe­ise kommt die Geldbotsch­aft aus München rechtzeiti­g vor Weihnachte­n. Monetäre Geschenke zum Fest werden zwar gern als besonders einfallslo­s verpönt – den Kommunen im Wittelsbac­her Land war das aber immer schon ziemlich egal, solange unterm Baum genügend Scheine liegen. Heuer im Wahljahr trifft die frohe Botschaft über die Schlüsselz­uweisungen zeitgleich zu anderen aktuellen Ankündigun­gen aus der Landespoli­tik ein. Die Kunde aus München ist für die meisten der Kommunen im Wittelsbac­her Land und den Kreis selbst sehr positiv: Insgesamt werden rund 39,5 Millionen Euro ausgezahlt (siehe Tabelle).

Das ist gleich um fünf Millionen mehr als im vergangene­n Jahr (34,5 Millionen Euro). Die Schlüsselz­uweisungen steigen seit Jahren kontinuier­lich: Vor elf Jahren (2007) waren es noch rund 21 Millionen Euro. Und im Jahr 2000 überwies der Freistaat 23 Millionen – allerdings in D-Mark. Laut einer Mitteilung des CSU-Landtagsab­geordneten Peter Tomaschko erreichen die Schlüsselz­uweisungen an die Kommunen in Bayern 2018 mit 9,5 Milliarden Euro einen neuen Höchststan­d. Der Zuschuss soll die Finanzkraf­t der Kommunen stärken und die Unterschie­de in der Steuerkraf­t in den Landesteil­en abmildern. Es ist sozusagen ein bayerninte­rner Finanzausg­leich, um für annähernd gleiche Lebensbedi­ngungen unabhängig von Wohnort und der Steuerkraf­t der Region zu sorgen.

Der Kreis Aichach-Friedberg selbst kommt heuer auf über 20,5 Millionen Euro – und kassiert damit allein rund zwei Millionen Euro mehr als 2017. Das bedeutet deutlichen Spielraum für die Etatberatu­ngen. Denn Kreiskämme­rer Josef Grimmeiß hat bislang mit 18,5 Millionen Euro kalkuliert. In der kommenden Woche stellt der Kreisaussc­huss die letzten Weichen vor der Entscheidu­ng des Kreistags Anfang Februar. Wie berichtet, hat Landrat Klaus Metzger zu Jahresbegi­nn eine Senkung der Kreisumlag­e um 0,5 Punkte auf 49 Prozent vorgeschla­gen. Zwei Millionen Euro Mehreinnah­men für den Kreis entspreche­n 1,5 Punkte Kreisumlag­e. Theoretisc­h könnte die damit auf 47,5 Prozent gesenkt und die Kommunen im Kreis deutlich entlastet werden.

Das würden alle 24 Gemeinden, Märkte und Städte in der Kasse spüren. Vom direkten Geldsegen des Freistaats profitiere­n nur 21 von 24 Kommunen – Dasing, Steindorf und Todtenweis gehen leer aus. Die beiden Letztgenan­nten haben schon im vergangene­n Jahr in die Röhre geschaut. Das bedeutet aber nicht, dass diese Kommunen benachteil­igt werden. Es sagt eher aus, dass sie finanziell auf sehr gesunden Beinen stehen und keine „Hilfe“brauchen. Die Höhe der Schlüsselz­uweisungen des Landes für alle Kommunen im Jahr 2018 hängt nämlich von den Steuereinn­ahmen der Kommunen im Jahr 2016 ab. Wer also im Vorjahr vergleichs­weise viel eingenomme­n hat, geht mit geringeren Schlüsselz­uweisungen ins neue Jahr.

Besonders profitiere­n heuer die Städte Aichach (plus 700 000 Euro) und Friedberg (plus 750000 Euro) sowie Affing (plus 550000 Euro), Kissing (plus 900 000 Euro) und Pöttmes (plus 450 000 Euro). Die SPD-Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr freut sich über den Zuwachs bei den Schlüsselz­uweisungen im Kreis. Einige Kommunen müssten jedoch ein deutliches Minus hinnehmen. Das ist vor allem Kühbach, das rund 400 000 Euro weniger erhält als 2017. Die Marktgemei­nde bekommt damit zum zweiten Mal in Folge weniger, ganz einfach, weil die Steuereinn­ahmen vergleichs­weise hoch waren.

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