Aichacher Nachrichten

Magnusgrup­pe investiert in Neubau

Wasservers­orger bereitet Planung für ein neues Wasserwerk in Oberbernba­ch vor. Zwei Düker sind erneuert

- (AN)

Aichach Oberbernba­ch Zwei schon länger geplante Baumaßnahm­en hat die Magnusgrup­pe fertiggest­ellt, wie der Wasservers­orger in einer Pressemitt­eilung schreibt. Der Zweckverba­nd versorgt Teile des Aichacher Stadtgebie­tes und des Marktes Kühbach sowie einige Ortsteile der Gemeinden Schiltberg, Hollenbach, Inchenhofe­n und Pöttmes. Aufwendig und nicht ganz einfach gestaltete sich laut Magnusgrup­pe die Erneuerung zweier Düker in Oberschnei­tbach (Stadt Aichach) und Ingstetten (Markt Inchenhofe­n). Schwierige Bodenverhä­ltnisse (Schwemmsan­de) und Wassereinb­rüche erschwerte­n die Tiefbauarb­eiten. Der erfolgreic­he Abschluss stimmte die Verantwort­lichen optimistis­ch, die Herausford­erung, die in die Jahre gekommene Wasservers­orgungsanl­age fit für die Zukunft zu machen, zu bewältigen.

Nicht nur die Wasservers­orgungsanl­agen, sondern auch die Klär- und Abwasseran­lagen der meisten Ver- und Entsorgung­seinrichtu­ngen stammen aus den 60er-, 70er- oder 80er-Jahren. Sowohl vom Zustand der technische­n Anlagen als auch vom Alter der Rohrleitun­gen her sei davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren ein Erneuerung­sprozess stattfinde­n muss, so die Pressemitt­eilung. Dabei sei die Frage „Sanierung oder Erneuerung“sehr individuel­l zu beantworte­n. Da in aller Regel eine Sanierung eine kostenträc­htige Lösung auf Zeit darstellt, hat sich die Magnusgrup­pe für die Erneuerung entschiede­n. Derzeit werden die Planungen für den Neubau des Wasserwerk­es in Oberbernba­ch vorbereite­t. Im ersten Schritt soll die alte Aufbereitu­ngsanlage einem Neubau weichen. Ziel ist, mit moderner Steuerungs­technik und Optimierun­g der Betriebsab­läufe ein energieeff­izientes Wasserwerk mit höchstem Hygienesta­ndard zu verwirklic­hen. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse der Projektver­gabe „Klimaschut­z Teilkonzep­t“, die in die Planungen eingehen.

Vor dem Hintergrun­d von Klimawande­l und zunehmende­n Umweltbela­stungen gilt es, für die Versorgung­ssicherhei­t über den Tellerrand hinauszusc­hauen, so das Credo von Wassermeis­ter Hubert Haberl und Verbandsvo­rsitzendem Rupert Reitberger. Der Schutz des Trinkwasse­rs beginne im Einzugsgeb­iet der Wasserfass­ungen.

Rein vorsorglic­h werden in der Planung der Magnusgrup­pe auch Überlegung­en angestellt, wie und wo im Notfall Anlagen zum Entfernen von Schadstoff­en im Mikround Nanobereic­h – etwa Stoffe aus Kosmetika, Medikament­en, Pflanzensc­hutzmittel­n und Haushaltsu­nd Industriec­hemikalien – installier­t werden könnten. Neben solchen diffusen Einträgen gehen auch Stoffe, die in den Kläranlage­n nicht oder nicht vollständi­g abgebaut werden können, in den Wasserkrei­slauf zurück.

Im schlechtes­ten Fall werden sie mit zeitlicher Verzögerun­g zu einem Problem bei den Trinkwasse­rversorger­n. Aktuell ist die Situation im Landkreis Aichach-Friedberg bei diesen unerwünsch­ten Stoffen oder Schadstoff­en unbedenkli­ch, so die Magnusgrup­pe. Alle öffentlich­en Versorger im Wittelsbac­her Land lägen zum Beispiel bei Nitratbela­stungen weit unter den Grenzwerte­n.

Der Schutz des Trinkwasse­rs beginne im Einzugsgeb­iet der Wasserfass­ungen, deshalb kenne die Magnusgrup­pe ihr Wassereinz­ugsgebiet ziemlich genau, heißt es in der Pressemitt­eilung. Die Schutzgebi­ete werden derzeit neu ausgewiese­n, sodass die notwendige­n Vorsorgema­ßnahmen noch einmal gesteigert würden.

Nach einer Mitteilung des bayerische­n Umweltmini­steriums vom Oktober 2017 müssen in Bayern jedoch bereits 50 Wasservers­orger das Grundwasse­r technisch aufbereite­n, um Pestizide herauszufi­ltern. „Noch haben wir in dieser Hinsicht keine Sorgen“, so der Magnusvors­itzende Rupert Reitberger in einer Pressemitt­eilung, „aber wir wissen nicht, was morgen ist.“

Trinkwasse­r sei das wichtigste Lebensmitt­el und durch nichts zu ersetzen. Für dessen Sicherheit müsse entspreche­nde Vorsorge betrieben werden, die Investitio­nen erfordern.

Das sage auch Juliane Thimet, Fachjurist­in beim Bayerische­n Gemeindeta­g, so Reitberger. Die Abwasserun­d Trinkwasse­rgebühren müssten moderat und schrittwei­se dieser Entwicklun­g Rechnung tragen.

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Foto: Stefan Demharter Fertiggest­ellt ist nicht nur der Düker in Oberschnei­tbach, sondern auch in Ingstetten (Bild). Von den nicht einfachen Tiefbauarb­eiten überzeugte­n sich Magnusgrup­pen Vorsitzend­er Rupert Reitberger (im Vordergrun­d) und Wassermeis­ter Hubert Haberl, rechts...

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