Ordensfrau erklärt, wie man Menschen (er)trägt
Schwester Teresa Zukic hält Vortrag in Inchenhofen und gibt den Zuhörern Hausaufgaben auf
Inchenhofen Als „Skateboard fahrende Nonne“ist Schwester Teresa Zukic in den 90ern deutschlandweit bekanntgeworden, inzwischen ist sie eine gefragte Rednerin. In Inchenhofen eröffnete sie nun die Reihe „Ländliches Seminar“.
Kurz vor Ende ihrer Schulzeit im Sportinternat fiel Teresa Zukic ,,zufällig“eine Bibel in die Hände und sie beschloss, Ordensschwester zu werden. Nachdem Moderatorin Margarete Schreinemakers die junge Nonne wegen ihrer außergewöhnlichen Arbeit in einem Frankfurter Brennpunktviertel in ihre Sendung eingeladen hatte, kamen zur Gemeindearbeit zahlreiche Fernsehauftritte dazu. Die bescherten der Schwester unter anderem sogar einen beachtlichen Gewinn in einer Quizshow mit Jörg Pilawa. Mittlerweile hält sie Vorträge in großen Konzernen und Universitäten, aber auch bei Landfrauentagen.
Zum Thema „Jeder ist normal, bis du ihn kennst“referierte Schwester Teresa in Inchenhofen im voll besetzten Voglbräusaal. Es ging um die spirituelle Kraft, Menschen zu ertragen. Gleich zu Beginn stellte sie klar, dass laut Bibel kein Mensch frei von Schönheitsfehlern sei und verwies auf die Verfehlungen bekannter biblischer Personen. Augenzwinkernd veranschaulichte sie am Beispiel eines Stachelschweins, dass auch Menschen Stacheln besitzen – in Form von Neid, Zorn und Egoismus. Berufliche Leistungen und materieller Reichtum seien allerdings kein Ersatz für zwischenmenschliche Beziehungen: „An Liebe muss man arbeiten, sonst sitze ich alleine im großen Auto“, so Schwester Teresa.
Negative Gedanken lösen negative Gefühle aus, und zwar jedes Mal aufs Neue, wenn sie auftreten, führte sie aus. Sein Gegenüber zu ändern, sei nicht möglich. „Es gibt kein Gesetz zum Liebsein, aber ich kann entscheiden, was ich daraus mache.“Jeder Mensch sei auf der Suche nach Frieden, Harmonie und Gemeinschaft. Es sei besser, gemeinsam Schokolade zu essen als allein Rosenkohl zu verspeisen, meinte die Referentin. Zum Schluss rundete Schwester Teresa ihren Vortrag mit mehreren Witzen als Lachtherapie ab und gab den Zuhörern zwei Hausaufgaben mit: einen Menschen umarmen und fest drücken und einen anderen anlächeln.
Es gab viel Applaus für den persönlich berührenden, aber auch lustigen Vortrag. Schwester Teresa zog die Zuhörer mit einer Mischung aus Humor, Scharfsinn und Bodenständigkeit in ihren Bann.
ⓘ
Termin Der nächste Vortrag findet am Donnerstag, 25. Januar, mit Pfarrer Ulrich Müller, Liturgiereferent der Diözese Augsburg, zum Thema „Die Messfeier neu entdecken“statt. Beginn ist nach der Abendmesse um 20 Uhr im Voglbräu saal Inchenhofen.