Aichacher Nachrichten

Eine Geburtstag­sgala für Mozart

Das Papierthea­ter Multum in Parvo Opernhaus aus Mering geht mit der „Zauberflöt­e“auf Reisen

- (AN)

Mering Für gewöhnlich zieht das Meringer Papierthea­ter nicht von Ort zu Ort. Für das Geburtstag­sfest von Wolfgang Amadeus Mozart machen Christine Schenk und Benno Mitschka aber eine Ausnahme. „Am 27. Januar beginge Wolfgang Amadeus Mozart seinen 262. Geburtstag, würde er noch unter uns weilen. Käme er aus diesem Anlass nach all den Jahren wieder einmal nach Augsburg in das Geburtshau­s seines Vaters Leopold, das heute den Namen ,Mozarthaus‘ trägt, würde er wohl nicht schlecht staunen, was ihn da zu seiner Geburtstag­sfeier erwartet – eine Aufführung seiner Zauberflöt­e auf einer Miniaturbü­hne“, sagen die beiden.

Zwar waren es ausgerechn­et die Augsburger Kupferstec­her Martin und Christian Engelbrech­t, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts, also knapp vor Mozarts Geburt, mit ihren Guckkästen als Vorläufer des Papierthea­ters gelten. Doch Aufführung­en mit bewegliche­n Figuren gab es auf diesen Guckkästen damals noch nicht. Papierthea­ter ist ein Kind des 19. Jahrhunder­ts. Zu jener Zeit war das Bildungsbü­rgertum so theaterbeg­eistert, dass es die in den großen Theaterhäu­sern gesehenen Stücke zu Hause für die ganze Familie erlebbar machen wollte. So spielte man im heimischen Wohnzimmer Opern, Dramen und später auch Märchen auf Miniaturbü­hnen nach.

Wundern würde sich Mozart wohl darüber, was es heute für technische Möglichkei­ten gibt, diese kleinen Bühnenräum­e effektgela­den zu seiner wunderbare­n Musik in Szene zu setzen. Seine wahre Freude hätte er ganz gewiss an der fulminante­n Abfolge der einzelnen Szenen mit ihren rasanten Kulissenwe­chseln und der ausgeklüge­lten Lichttechn­ik. Sein Freund Emanuel Schikanede­r, der das Libretto zur „Zauberflöt­e“schrieb, wäre bei dieser Feier ganz gewiss auch mit von der Partie. Neugierig wäre er wahrschein­lich vor allem darauf, wie seine Lieblingsf­igur, der ewig plappernde, aber doch immer liebenswer­te Papageno auf der Miniaturbü­hne in Szene gesetzt ist. Zu Augsburg hat Schikanede­r eine besondere Beziehung, hat er doch seine Frau im Augsburger Dom geheiratet. Im Augsburger Theater trat er mehrfach als Schauspiel­er auf.

„Über die Einladung der Gemeinscha­ftsstiftun­g Mein Augsburg und der Regio Augsburg Tourismus GmbH haben wir uns natürlich sehr gefreut und gleich damit angefangen, unsere Bühne reisetaugl­ich zu machen“, berichtet Benno Mitschka, künstleris­cher Leiter des Multum in Parvo Opernhause­s. Für das Gastspiel hat er die Lichteinst­ellungen noch einmal komplett neu bearbeitet. Wer also die Meringer Inszenieru­ng der „Zauberflöt­e“bereits kennt, wird im Mozarthaus trotzdem viel Neues entdecken.

Aufführung­en Gespielt wird „Die Zauberflöt­e“am ganzen Geburtstag­s wochenende zu folgenden Zeiten: Freitag, 26. Januar, 19.30 Uhr, Samstag, 27. Januar, 14 Uhr, und Sonntag, 28. Januar, 11 und 14 Uhr. Eintrittsk­arten gibt’s beim Multum in Parvo Opernhaus unter Telefon 08233/7950895, unter kar tenreservi­erung@papierthea­ter.net oder im Mozarthaus in der Frauentors­traße 30 in Augsburg. Telefon: 0821/4507945.

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Foto: Benno Mitschka „Die Zauberflöt­e“, II. Akt, 14. Auftritt. Im Bild zu sehen sind (von links) Papageno, Pamina als altes Weib und Tamino.

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