Aichacher Nachrichten

Die Skulpturen wandern in den Wald

Rose Maier-Haid gehen auch im Jahr 2018 die Ideen nicht aus. Was plant die Friedberge­r Künstlerin?

- VON UTE KROGULL

Friedberg Kunst muss zum Menschen kommen, nicht der Mensch zur Kunst, denn dazu ist die Hemmschwel­le inzwischen zu hoch. Dieser Überzeugun­g ist die Friedberge­r Künstlerin Rose Maier Haid – und setzt das von Jahr zu Jahr konsequent­er um. Auch für 2018 hat sie viele Ideen, von Menschensk­ulpturen im Wald bis zu einer neuen Version des Plüsch-Friedbären. Hier gehen nämlich die Kuscheltie­re aus.

Weil sie in China produziert wurden, wo die Arbeitsbed­ingungen in der Regel miserabel sind, plant Maier Haid eine neue Version „made in Germany“. Die Prototypen (mit modischem Pony) sind fertig. Wenn es an die Produktion geht, dürfen die Friedberge­r sich einbringen und zum Beispiel gebrauchte Schals spenden, aus denen Täschchen für die Bären genäht werden. Nun ist der Friedbär zwar ein niedliches Wahrzeiche­n mit einem ernsthafte­n Hintergrun­d, aber nicht das Hauptproje­kt Maier Haids. Sie setzt ihren Weg der Kunst im öffentlich­en Raum fort, vor allem mit dem Projekt Menschensk­ulpturen. Die zieht es 2018 außer in die Friedberge­r Stadtmitte auch auf den TrimmDich-Pfad im Wald bei Bachern. Dort werden sich die Teilnehmer am Sonntag, 10. Juni, ab 15 Uhr auf Baumstümpf­en positionie­ren – ganz in Weiß, als Kontrast zu den ebenfalls geladenen Joggern in bunten Sportklamo­tten. Es können sich noch Interessie­rte (und Fotografen) zwischen fünf und 80 Jahren melden; ein Vortreffen ist geplant. Kontakt unter Telefon 0821/60 54 83 oder E-Mail an rose@kunstschul­e-friedberg.de.

Die zweite Menschensk­ulpturenAk­tion geht am Tag des Augsburger Friedensfe­stes, 8. August, über die Bühne. Zwischen 11 und 12 Uhr werden die Skulpturen sich im Bereich der Friedberge­r Ludwigstra­ße aufstellen, und zwar in der Pose von Malern mit echten Bildern auf Staffeleie­n. Diese stammen aus einer Ausstellun­g, die demnächst im Kunstwerk an der Bauernbräu­straße eröffnet und den Titel „Inmitten der Kunstgesch­ichte“trägt. Von 18. März bis 15. April sind über 70 Werke zu sehen, auf denen Kunstschül­er sich in ein Porträt der Kunstgesch­ichte hineingema­lt haben, sei es von Pablo Picasso, Frida Kahlo oder Henri Matisse. Daneben hängen Replike der Originale.

Teilweise parallel läuft die Friedberge­r Kunstausst­ellung. Rund 70 Bilder, Skulpturen, Fotografie­n und anderes wird in der Aula der Stadthalle voraussich­tlich wieder zu sehen sein, und das vom 25. März bis 8. April. Besucher können davon ausgehen, dass Maier Haid sich für die Vernissage etwas Besonderes einfallen lässt. Vergangene­s Jahr trugen Helfer Kunstwerke vor den Augen der Gäste an Ort und Stelle – die Kunst soll eben zum Menschen kommen.

Damit das auch für Kinder erlebbar wird, greift die Kunstschul­leiterin ein historisch­es Friedberge­r Datum auf: Im März vor 150 Jahren stürzte der Turm der Jakobskirc­he ein. Die Fundamente hatten dem Bau nicht standgehal­ten, der aufgestock­t worden war. Zu diesem Anlass findet am 2. März ab 19 Uhr im Kunstwerk eine Aktion statt. Mit Bildern, Musik, Akrobatik und Text werden Kinder eine Moritat aufführen. Gäste sind willkommen.

Nun stellt sich bei all den ideenreich­en Veranstalt­ungen eine Frage: Wird es wieder einen Skulpturen­pfad geben? Im Rahmen der neunten Auflage im Jahr 2016 hatte Maier Haid angekündig­t, ihr Wirken stattdesse­n lieber mit anderen Mitteln fortsetzen zu wollen, die Menschen stärker einbeziehe­n. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, vielmehr stehen Gespräche mit dem Bürgermeis­ter an. Maier Haid: „Man muss einen Modus finden, in welchem die aufwendige Organisati­on für mich machbar ist.“

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Foto: Rose Maier Haid Menschensk­ulpturen werden im Juni den Trimm dich Pfad im Erlauholz bei Bachern säumen.

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