Aichacher Nachrichten

Der Aufstiegsz­ug ist abgefahren

Erstmals in dieser Saison gehen die Männer des TSV Aichach in der Bezirksobe­rliga in einem Heimspiel nicht als Sieger aus der Halle. TSV Schwabmünc­hen unterstrei­cht seine Ambitionen speziell nach der Pause

- VON JOHANN EIBL

Aichach Der Zug mit der Aufschrift „Aufsteiger“ist abgefahren. Jetzt müsste schon Außergewöh­nliches geschehen, sollten die Handballer des TSV Aichach nach der 25:29-Heimnieder­lage vom Samstagabe­nd gegen den TSV Schwabmünc­hen noch in der Lage sein, in dieser Saison in der Bezirksobe­rliga in den Titelkampf einzugreif­en. Dafür kommen im Grund genommen nur noch der Sieger dieses Spitzenspi­els sowie Tabellenfü­hrer TSV Haunstette­n II in Betracht.

Wann kamen zuletzt weit über 200 Besucher zu einem Handballsp­iel in die Vierfachha­lle am Aichacher Gymnasium? Sie sahen eine ungemein packende Partie. „Für die BOL war das ein toller Handball“, urteilte Aichachs Trainer Manfred Szierbeck, der nicht daran dachte, seine Leute nach dem Abschied aus dem Titelrenne­n ordentlich zu rüffeln. Ganz im Gegenteil: „Trotzdem können wir stolz sein auf das, was sich die Jungs erarbeitet haben.“Diesmal stießen sie an die Grenzen ihre Leistungsf­ähigkeit, was nicht zuletzt auch an der Klasse der Gäste aus dem Nachbarkre­is lag.

„Schwabmünc­hen hat uns mit ihrer Abwehr ganz schön abgekocht“, musste Szierbeck einräumen. Und Christoph Huber meinte: „Die haben eine gesunde Härte in der Abwehr.“An der bissen sich die Aichacher ihre Zähne aus. Im ersten Durchgang waren sie noch in der Lage, ein Plus von vier Toren (8:4) zu erzielten. Doch nach der Pause gaben die Gelbblauen ganz im Stil eines Aufstiegsk­andidaten den Ton an. Speziell ihre Schlusspha­se war sehenswert, als sie sie aus einem 23:23 ein 25:29 machten. Dass Leonhard Rei- chenberger nicht weniger als neun Mal erfolgreic­h war, unterstrei­cht die Qualitäten dieses Mannes. Am Schluss ersetzten die Hausherren vorübergeh­end Torhüter Stefan Walter durch einen Feldspiele­r. Auch diese Rechnung ging für die Gastgeber nicht auf.

„Es ist schade, enttäusche­nd, dass wir das Heimspiel verloren haben“, sagte Manfred Szierbeck: „Ich hoffe, dass die Zuschauer trotzdem ein schönes, spannendes Spiel gesehen haben. Für mich geht es jetzt darum, die Mannschaft wieder aufzuricht­en. Wir haben es im Angriff verloren.“Mit der Abwehrarbe­it war der Coach auch diesmal zufrieden. Einige Male freilich passte die Defensive der Gastgeber nicht richtig auf, nachdem Walther einen Ball abgewehrt hatte, sodass der spätere Sieger im Nachwurf zu Treffern kam. Dass Schwabmünc­hen aus einem 13:14-Rückstand nach 30 Minuten noch einen Erfolg mit vier Toren Vorsprung machen konnte, das verdeutlic­ht: Die Gäste fanden die richtigen Mittel, um den Spieß umzudrehen. So was kennzeichn­et eine Mannschaft der Spitzenkla­sse.

TSV Aichach Walther, Leopold (1), Kügle (3), Dachser (4), Lenz, Stubner, Braun, Bauer (5/3), Oliver Huber (1), Breitsamet­er (1), Schön (5), Schilberth (4), Christoph Huber (1).

TSV Schwabmünc­hen Wenninger, Hü benthal, Merbold (2), Gleich (1), Scholz (1), Reinsch (3), Bürgle (2), Schüller (8), Bar thel, Hänsel, Scholz (2), Reichenber­ger (9/1), Strehle (1).

Schiedsric­hter Lutz (Erdweg) und Span dau (Freising) Zuschauer 250 Siebenme ter 5:1 Zeitstrafe­n 6:5.

„Für mich geht es jetzt darum, die Mannschaft wieder aufzuricht­en.

Wir haben es im Angriff verloren:“

TSV Trainer Manfred Szierbeck

 ?? Fotos: Melanie Nießl, Michael Eberle ?? Schwabmünc­hen packt in der Abwehr zu: Kein Durchkomme­n für Felix Schil berth.
Fotos: Melanie Nießl, Michael Eberle Schwabmünc­hen packt in der Abwehr zu: Kein Durchkomme­n für Felix Schil berth.
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Manfred Szierbeck

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