Der Aufstiegszug ist abgefahren
Erstmals in dieser Saison gehen die Männer des TSV Aichach in der Bezirksoberliga in einem Heimspiel nicht als Sieger aus der Halle. TSV Schwabmünchen unterstreicht seine Ambitionen speziell nach der Pause
Aichach Der Zug mit der Aufschrift „Aufsteiger“ist abgefahren. Jetzt müsste schon Außergewöhnliches geschehen, sollten die Handballer des TSV Aichach nach der 25:29-Heimniederlage vom Samstagabend gegen den TSV Schwabmünchen noch in der Lage sein, in dieser Saison in der Bezirksoberliga in den Titelkampf einzugreifen. Dafür kommen im Grund genommen nur noch der Sieger dieses Spitzenspiels sowie Tabellenführer TSV Haunstetten II in Betracht.
Wann kamen zuletzt weit über 200 Besucher zu einem Handballspiel in die Vierfachhalle am Aichacher Gymnasium? Sie sahen eine ungemein packende Partie. „Für die BOL war das ein toller Handball“, urteilte Aichachs Trainer Manfred Szierbeck, der nicht daran dachte, seine Leute nach dem Abschied aus dem Titelrennen ordentlich zu rüffeln. Ganz im Gegenteil: „Trotzdem können wir stolz sein auf das, was sich die Jungs erarbeitet haben.“Diesmal stießen sie an die Grenzen ihre Leistungsfähigkeit, was nicht zuletzt auch an der Klasse der Gäste aus dem Nachbarkreis lag.
„Schwabmünchen hat uns mit ihrer Abwehr ganz schön abgekocht“, musste Szierbeck einräumen. Und Christoph Huber meinte: „Die haben eine gesunde Härte in der Abwehr.“An der bissen sich die Aichacher ihre Zähne aus. Im ersten Durchgang waren sie noch in der Lage, ein Plus von vier Toren (8:4) zu erzielten. Doch nach der Pause gaben die Gelbblauen ganz im Stil eines Aufstiegskandidaten den Ton an. Speziell ihre Schlussphase war sehenswert, als sie sie aus einem 23:23 ein 25:29 machten. Dass Leonhard Rei- chenberger nicht weniger als neun Mal erfolgreich war, unterstreicht die Qualitäten dieses Mannes. Am Schluss ersetzten die Hausherren vorübergehend Torhüter Stefan Walter durch einen Feldspieler. Auch diese Rechnung ging für die Gastgeber nicht auf.
„Es ist schade, enttäuschend, dass wir das Heimspiel verloren haben“, sagte Manfred Szierbeck: „Ich hoffe, dass die Zuschauer trotzdem ein schönes, spannendes Spiel gesehen haben. Für mich geht es jetzt darum, die Mannschaft wieder aufzurichten. Wir haben es im Angriff verloren.“Mit der Abwehrarbeit war der Coach auch diesmal zufrieden. Einige Male freilich passte die Defensive der Gastgeber nicht richtig auf, nachdem Walther einen Ball abgewehrt hatte, sodass der spätere Sieger im Nachwurf zu Treffern kam. Dass Schwabmünchen aus einem 13:14-Rückstand nach 30 Minuten noch einen Erfolg mit vier Toren Vorsprung machen konnte, das verdeutlicht: Die Gäste fanden die richtigen Mittel, um den Spieß umzudrehen. So was kennzeichnet eine Mannschaft der Spitzenklasse.
TSV Aichach Walther, Leopold (1), Kügle (3), Dachser (4), Lenz, Stubner, Braun, Bauer (5/3), Oliver Huber (1), Breitsameter (1), Schön (5), Schilberth (4), Christoph Huber (1).
TSV Schwabmünchen Wenninger, Hü benthal, Merbold (2), Gleich (1), Scholz (1), Reinsch (3), Bürgle (2), Schüller (8), Bar thel, Hänsel, Scholz (2), Reichenberger (9/1), Strehle (1).
Schiedsrichter Lutz (Erdweg) und Span dau (Freising) Zuschauer 250 Siebenme ter 5:1 Zeitstrafen 6:5.
„Für mich geht es jetzt darum, die Mannschaft wieder aufzurichten.
Wir haben es im Angriff verloren:“
TSV Trainer Manfred Szierbeck