Aichacher Höhenflug gestoppt
Stark ersatzgeschwächter TSV verliert nach sechs Siegen in Folge beim TV Augsburg II mit 70:73. Wie den Paarstädtern beinahe noch die Aufholjagd gelingt
Augsburg/Aichach Als Dennis Stancu rund eine Minute vor dem Ende einen Dreier verwandelte, kam nochmals Hoffnung auf bei den Bezirksliga-Basketballern des TSV Aichach. Beim Stand von 70:73 hatten die Paarstädter kurz vor dem Ende noch die Chance auf den Ausgleich. Der letzte Wurf wurde jedoch geblockt, und die Niederlage beim TV Augsburg II war perfekt. Für die Aichacher war es nach sechs Siegen am Stück die erste Niederlage. Dennoch liegt der TSV weiterhin auf Platz zwei der Tabelle.
Und die war trotz erheblicher Personalprobleme zu verhindern gewesen. Mit Alex Eberlein (krank), Konstantin Dwaliawili (Arbeit) und Henoch Nya-Ekombo (Schwellung am Fuß) musste Trainer Marius Stancu auf seine drei besten Werfer verzichten. Zur Überraschung des Trainers legte sein Team in Augsburg aber gut los. Die ersten Würfe saßen, und nach dem ersten Viertel lagen die Paarstädter mit acht Punkten in Front: „Wir haben insgesamt nicht schlecht gespielt. Auch unsere Trefferquote war in Ordnung“, befand Coach Marius Stancu.
Besonders Philipp Kolb hatte an diesem Tag ein gutes Händchen. Mit 19 Punkten war er bester Aichacher Werfer. Vor allem aus der Distanz war Kolb nicht zu verteidigen. Ihm gelangen allein fünf Dreier. Das bekamen auch die Augsburger mit, die Kolb hart angingen: „Das war schon grenzwertig. Ich hatte Angst, dass Phil nicht mehr aufsteht“, so Stancu, der insgesamt nur sieben Spieler dabeihatte. Einer davon war Adrian Winkler, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison dabei war. Der Musiker ist meist mit seiner Band unterwegs, wenn er kann, hilft er aber aus: „Adrian war wichtig. Er hat uns in diesem Spiel sehr geholfen, auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.“Winkler erzielte 16 Punkte und war hinter Kolb treffsicherster Aichacher.
Das Problem der Gäste lag in der Verteidigung. Durch die wenigen Spieler galt es, Fouls zu vermeiden. Dadurch waren die Aichacher oft zu vorsichtig in der Verteidigung, was der Gegner gut ausnutzte. Aufgrund der Foulproblematik spielten die Paarstädter phasenweise ohne echten Center. „Das war natürlich schwierig. Augsburg hat zudem stark geworfen. Wenn du so spielst, bekommt der Gegner nun einmal seine Würfe. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben.“Und das, obwohl nach dem 28:28 zur Pause Augsburg immer weiter davonzog. Nach dem dritten Viertel stand es 45:39 für die Hausherren. Doch im abschließenden Durchgang zeigte sich der Aichacher Kampfgeist. Obwohl Yevgeniy Pilipenko nach dem fünften Foul rausmusste und auch Emre Urun sowie Adrian Winkler akut gefährdet waren, kam Aichach wieder ran.
Die Kräfte schienen zu schwinden, doch der TSV wollte unbedingt den siebten Sieg in Folge einfahren. Exemplarisch war der Auftritt von Trainersohn Dennis Stancu, der mit Krämpfen zunächst pausiert hatte und in den Schlussminuten als Aufbauspieler zurückkehrte. Sein Dreier kurz vor dem Ende reichte aber nicht mehr. Vater Marius: „Wir hätten genauso gut gewinnen können. Wir haben kleine Fehler gemacht und die wurden bestraft. Nur die Quote von der Freiwurflinie war nicht in Ordnung, ansonsten kann ich vor der Leistung nur den Hut ziehen.“Gut, dass die Aichacher am Wochenende spielfrei haben. Gegen Nördlingen am 3. Februar wird Stancu wieder mehr Personal haben. TSV Aichach Kolb (19), Winkler (16), Klein (10), Stancu (10), Oksche (7), Urun (5), Pilipenko (3)