Aichacher Nachrichten

Aichacher Höhenflug gestoppt

Stark ersatzgesc­hwächter TSV verliert nach sechs Siegen in Folge beim TV Augsburg II mit 70:73. Wie den Paarstädte­rn beinahe noch die Aufholjagd gelingt

- VON SEBASTIAN RICHLY

Augsburg/Aichach Als Dennis Stancu rund eine Minute vor dem Ende einen Dreier verwandelt­e, kam nochmals Hoffnung auf bei den Bezirkslig­a-Basketball­ern des TSV Aichach. Beim Stand von 70:73 hatten die Paarstädte­r kurz vor dem Ende noch die Chance auf den Ausgleich. Der letzte Wurf wurde jedoch geblockt, und die Niederlage beim TV Augsburg II war perfekt. Für die Aichacher war es nach sechs Siegen am Stück die erste Niederlage. Dennoch liegt der TSV weiterhin auf Platz zwei der Tabelle.

Und die war trotz erhebliche­r Personalpr­obleme zu verhindern gewesen. Mit Alex Eberlein (krank), Konstantin Dwaliawili (Arbeit) und Henoch Nya-Ekombo (Schwellung am Fuß) musste Trainer Marius Stancu auf seine drei besten Werfer verzichten. Zur Überraschu­ng des Trainers legte sein Team in Augsburg aber gut los. Die ersten Würfe saßen, und nach dem ersten Viertel lagen die Paarstädte­r mit acht Punkten in Front: „Wir haben insgesamt nicht schlecht gespielt. Auch unsere Trefferquo­te war in Ordnung“, befand Coach Marius Stancu.

Besonders Philipp Kolb hatte an diesem Tag ein gutes Händchen. Mit 19 Punkten war er bester Aichacher Werfer. Vor allem aus der Distanz war Kolb nicht zu verteidige­n. Ihm gelangen allein fünf Dreier. Das bekamen auch die Augsburger mit, die Kolb hart angingen: „Das war schon grenzwerti­g. Ich hatte Angst, dass Phil nicht mehr aufsteht“, so Stancu, der insgesamt nur sieben Spieler dabeihatte. Einer davon war Adrian Winkler, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison dabei war. Der Musiker ist meist mit seiner Band unterwegs, wenn er kann, hilft er aber aus: „Adrian war wichtig. Er hat uns in diesem Spiel sehr geholfen, auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.“Winkler erzielte 16 Punkte und war hinter Kolb treffsiche­rster Aichacher.

Das Problem der Gäste lag in der Verteidigu­ng. Durch die wenigen Spieler galt es, Fouls zu vermeiden. Dadurch waren die Aichacher oft zu vorsichtig in der Verteidigu­ng, was der Gegner gut ausnutzte. Aufgrund der Foulproble­matik spielten die Paarstädte­r phasenweis­e ohne echten Center. „Das war natürlich schwierig. Augsburg hat zudem stark geworfen. Wenn du so spielst, bekommt der Gegner nun einmal seine Würfe. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben.“Und das, obwohl nach dem 28:28 zur Pause Augsburg immer weiter davonzog. Nach dem dritten Viertel stand es 45:39 für die Hausherren. Doch im abschließe­nden Durchgang zeigte sich der Aichacher Kampfgeist. Obwohl Yevgeniy Pilipenko nach dem fünften Foul rausmusste und auch Emre Urun sowie Adrian Winkler akut gefährdet waren, kam Aichach wieder ran.

Die Kräfte schienen zu schwinden, doch der TSV wollte unbedingt den siebten Sieg in Folge einfahren. Exemplaris­ch war der Auftritt von Trainersoh­n Dennis Stancu, der mit Krämpfen zunächst pausiert hatte und in den Schlussmin­uten als Aufbauspie­ler zurückkehr­te. Sein Dreier kurz vor dem Ende reichte aber nicht mehr. Vater Marius: „Wir hätten genauso gut gewinnen können. Wir haben kleine Fehler gemacht und die wurden bestraft. Nur die Quote von der Freiwurfli­nie war nicht in Ordnung, ansonsten kann ich vor der Leistung nur den Hut ziehen.“Gut, dass die Aichacher am Wochenende spielfrei haben. Gegen Nördlingen am 3. Februar wird Stancu wieder mehr Personal haben. TSV Aichach Kolb (19), Winkler (16), Klein (10), Stancu (10), Oksche (7), Urun (5), Pilipenko (3)

 ?? Archivfoto: Sebastian Richly ?? Anton Oksche (hier im Spiel gegen den TSV Oberstdorf) und die Aichacher Basketball­er mussten in Augsburg eine bittere 70:73 Niederlage hinnehmen. Bester Werfer war Philipp Kolb (links) mit 19 Zählern. Dennoch stehen die Paarstädte­r nach wie vor auf...
Archivfoto: Sebastian Richly Anton Oksche (hier im Spiel gegen den TSV Oberstdorf) und die Aichacher Basketball­er mussten in Augsburg eine bittere 70:73 Niederlage hinnehmen. Bester Werfer war Philipp Kolb (links) mit 19 Zählern. Dennoch stehen die Paarstädte­r nach wie vor auf...

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