Wie wir wohnen werden
Die Internationale Möbelmesse in Köln informierte über die neuesten Trends
Die Wohntrends der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln, die am Wochenende zu Ende ging, zeigen, dass ein gemütliches Zuhause und eine kuschelige Einrichtung in den Fokus rücken. Ein Überblick:
● Gemütlichkeit: Der große Wohntrend ist und bleibt Gemütlichkeit. Das sind Möbel zum Einsinken und Kuscheln, flauschige Stoffe, runde Formen, viel warmes Licht. In Zeiten von Terror, Angst und medialer Überforderung soll das Zuhause eine kuschelige kleine Höhle sein, in der man sich notfalls verstecken kann, erläutert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Darin finden auch gute alte Bekannte ihren Platz: Entwürfe des Mid-Century-Design, Möbel im Vintage-Look und der Hippie-Look mit eleganten Anklängen, Boho genannt.
● Aufgeräumtheit: Gemütlichkeit ist nach wie vor das Thema. Als Gegenbewegung hat der IMMTrendexperte Frank A. Reinhardt die Aufgeräumtheit ausgemacht: In durchgestylten Wohnungen soll alles seinen Platz haben – und am besten nicht herumliegen. So widmen sich die Designer Möbeln mit viel Stauraum und Vitrinen. Besonders im Trend sind lange Sideboards, die Schrankwände ersetzen sollen. Sie haben zwei Funktionen: In ihnen verschwindet, was kein Fremder sehen soll. Und auf ihnen steht perfekt arrangiert, was andere bemerken sollen.
● Schlichtheit: Das fällt auf: Vielen Möbeln fehlen Schnörkel, Dekorationen und Extras. Was die Designer zeichnen, entwerfen und bauen, scheint auf das Allernotwendigste reduziert. Markus Majerus, Sprecher der Koelnmesse, spricht von einem Trend zur neuen Schlichtheit. Zunächst suchen immer mehr Menschen schlichte Möbel für kleinen Wohnraum. Zugleich erlebt das skandinavische Design ein neues Hoch. Und da ist das Thema Nachhaltigkeit: Schlichte Möbel haben eher eine Chance, länger auf dem Markt zu bestehen. Vielleicht sogar zum zeitlosen Klassiker zu werden.
● Individualität: Dieser Trend steht für den Wunsch der Menschen, sich auf ganz persönliche Weise anzurichten. Heute gibt es dank moderner Produktionstechniken so viele Möglichkeiten, dass keine Wohnung der anderen auch nur im Entferntesten gleicht. Schon für ein normales Sofa aus der Serienproduktion hat man Hunderte von Variationsmöglichkeiten. Auf der IMM wurde das bei nahezu jedem Hersteller deutlich: Die Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten eines einzigen Produktes sowie modulare Optionen werden beworben wie selten zuvor.
● Zartheit: Bei Möbeln, Tapeten und Einrichtungsgegenständen sind 2018 sanfte Töne angesagt: etwa ein Rosa mit Nuancen von Beige. Farbexpertin Hildegard Kalthegener rät, das Rosa als Akzent zu setzen: Man könne den Farbton etwa als Kissen oder Decke auf dem Sofa oder als halbe Wand in der Küche verwenden. Daneben seien derzeit auch dunkle Farben angesagt – etwa ein kühles Blau oder Grau. Sie bilden einen Kontrast zu Rosa. Auf der IMM fällt aber auch viel Grün in allen möglichen Schattierungen auf, insbesondere Olivgrün. Besonders beliebt ist es bei Polstermöbeln – ebenso wie die Farben Petrol und Türkis.