Ehrenamtliche Teamleistung
Neues Gesetz stärkt die Arbeit des St.-Afra-Hospizes, stellt aber die Einrichtung im Landkreis auch vor weitere Herausforderungen
Aichach Friedberg Rückblick auf ein besonderes Jahr hielt das St.-AfraHospiz beim jährlichen Treffen aller drei Hospizgruppen. Der ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst im Caritasverband für den Landkreis feierte mit Veranstaltungen aller drei Ortsgruppen sein 20-jähriges Bestehen.
Christine Neukäufer lobte: „Wir haben ein buntes und bestens angenommenes Programm geboten, und das war ein Kraftakt, den wir nur gemeinsam stemmen konnten.“Ihren Dank richtete die Gesamtkoordinatorin im St.-Afra-Hospiz vor allem an ihre hauptamtliche Kolleginnen Manuela Lang und Christine Schwarz-Marinkovic. „Hospizarbeit ist Teamarbeit“, betonte sie.
Rund 100 gut ausgebildete ehrenamtliche Hospizbegleiter sind mittlerweile landkreisweit im Einsatz. Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war die Charta zur Betreuung schwerst kranker und sterbender Menschen in Deutschland, die beim Festakt in Aichach Landrat Klaus Metzger, Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann und Michael Schredl, Vorsitzender des Caritasverbandes, unterschrieben. Neukäufer sprach von einer ganz großen Ehre. Die Aufgaben und Herausforderungen haben sich in den zwei Jahrzehnten stark verändert. Künftig geht es laut Neukäufer um die Frage: „Wie schaffen wir vom St.Afra-Hospiz es, diesen wunderbaren Grundgedanken von Hospizkultur und Palliatativ Care in Zeiten von Professionalisierung, Kommerzialisierung und Spezialisierung zu erhalten?“
Andreas Reimann, Geschäftsführer des Caritasverbandes, freute sich, dass die Bedeutung der Hospizarbeit auch in der Politik angekommen ist. Er selbst wurde für seine 20-jährige Zugehörigkeit zum St.-Afra-Hospiz geehrt. Bereits seit 15 Jahren mit dabei sind Christa Dollinger und Gisela Staudacher. Seit zehn Jahren ehrenamtlich in der Hospizarbeit tätig sind Gudrun Sperr und Hildegard Kramer. Dank ging auch an Gabi Greppmeir, die sich um die Flyer für das Jubiläumsjahr kümmerte.
„Die Auswirkungen des neuen Hospiz- und Palliativgesetzes haben auch vor unserem Dienst nicht haltgemacht“, informierte Christine Neukäufer. Es gab neue Aufgaben für die Koordinatoren, und einige Ehrenamtliche wurden in neuen zusätzlichen Bereich geschult. So gibt es nun Verstärkung für das Projekt „Hospiz macht Schule“, und beim Bunten Kreis wurde eine Familienbegleiterin geschult.
Neu ist die hospizliche Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung. In der Planung ist zudem ein Konzept zur Begleitung von sogenannten „vortrauernden Kindern“, deren Elternteil schwer erkrankt ist. Mit etwa 500 Kontakten in der Hospizarbeit und in der ambulanten Palliativversorgung unterstützte das St.-Afra-Hospiz im vergangenen Jahr in etwa die Hälfte aller Sterbenden im Landkreis auf ihrem letzten Lebensweg.