Aichacher Nachrichten

Wenn der Hund einmal drin ist …

Warum es so schwierig ist, sich gegen einen Wauwau in der Familie zu wehren. Und wie schön es am Ende sein kann, wenn man Herz statt Hirn entscheide­n lässt

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der Kinder unermessli­ch war, kauften wir am nächsten Tag zwei Kaninchen. Alternativ­en wie Hühner oder ein Minischwei­n scheiterte­n im Familienra­t knapp („Das Minischwei­n oder ich“).

Nun also das Hündchen. Man muss dazu wissen, dass der Mensch, der früher einmal Familienob­erhaupt genannt worden ist, nur recht beschränkt­e Einflussmö­glichkeite­n auf die Anschaffun­g des neuen Haustieres hatte. Eigentlich war es am Ende mehr ein Abnicken der 3:1-Mehrheit. Sachargume­nte zählen im kollektive­n Strom der Tierliebe wenig. Dass die Kinder längst aus dem Haus sein könnten und der Hund immer noch da ist? Na und. Dass wir uns beim Urlaub und in der Freizeitge­staltung stark einschränk­en? Stimmt nicht. Am Ende entschied das Herz, nicht das Hirn (Verzeihung, liebe Vermieter). Nun ist sie also da. Und ich rede nicht lange drumrum: Auch ich bin ihr verfallen. Erstaunlic­h, wie viele neue Facetten sich auftun. Und wie affig man sich benimmt. Beispiel Morgen-Geschäft: Meine Frau sagt – nach der Lektüre von acht HundeBüche­rn – , das Tier müsse positiv geprägt werden. Wenn es also lernen soll, auf Kommando zu bieseln, dann muss es ausgiebig gelobt werden. Das führt zu skurrilen Szenen. Es ist noch dunkel, wenn ich mit dem Hund um den Block gehe und in schriller Tonlage „mach fein Pippi, fein“quietsche. Hoffentlic­h hat mich noch niemand gesehen oder gar gehört. Das mit der Rasse ist auch so eine Sache. Ich druckse bei der Antwort immer ein wenig herum, weil „Cockerpoo“– puh – das klingt nicht sehr männlich.

Anderersei­ts beschert der Hund sehr hübsche Szenen. Jedenfalls habe ich meine Frau zuvor nicht laut schreiend und mit den Armen wedelnd rennen gesehen so wie jetzt

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