Aichacher Nachrichten

Paten für Familie mit Drillingen

Jungen Eltern fehlt oft Unterstütz­ung. Wie ein Projekt Abhilfe schafft. Infoabend für Interessen­ten

- (AN)

Aichach Friedberg Das Problem kennen junge Familien: Ihnen fehlen Netzwerke aus Großeltern und Verwandten. In solchen Situatione­n können Familienpa­ten unterstütz­en, die für etwa ein bis zwei Stunden die Woche einspringe­n. Das Ehepaar Marko besucht laut einer Mitteilung des Landratsam­tes als Familienpa­te die Familie Hackl aus Igenhausen (Gemeinde Hollenbach) mit ihren Drillingen, um die Eltern am Abend zu unterstütz­en. Die Babys sind neun Monate alt – es gibt immer was zu tun. Die Markos sind Familienpa­ten und unterstütz­en Familien mit Kindern bis zum sechsten Lebensjahr. Das KoKi-Netzwerk Frühe Kindheit am Jugendamt hat beide Familien dazu befragt.

Frau Hackl, wie kam es denn dazu, dass Sie in Ihrer Familie ehrenamtli­che Paten haben?

Jeannine Hackl: Schon in der Schwangers­chaft hatte ich Kontakt zu KoKi, den frühen Hilfen im Landkreis. Da wurde mir gezeigt, was es alles an Hilfen im Wittelsbac­her Land gibt. Zunächst hatten wir nach der Geburt eine Haushaltsh­ilfe, was enorm hilfreich für uns war. Denn mit Füttern, Wickeln, Tragen konnte man den ganzen Tag verbringen. Darüber hinaus hatten wir auch Hilfe aus der Nachbarsch­aft. Durch KoKi haben wir erfahren, dass es ehrenamtli­che Familienpa­ten gibt.

Wie war das für Sie, als zum ersten Mal die Paten zu Ihnen gekommen sind?

Hackl: Da war schon die Überlegung: Wer kommt denn da? Was ist, wenn es nicht so passt? Aber wir haben uns dann darauf eingelasse­n und schon beim ersten Besuch vom Ehepaar Marko haben wir gemerkt, dass die Chemie stimmt.

Frau Marko, wie wird man Familienpa­te?

Rita Marko: Zuerst einmal waren wir sehr froh, dass wir selber die Großeltern als Hilfe hatten, als unsere Kinder klein waren. Und da unsere Kinder nun aus dem Haus sind, haben wir uns überlegt, einer Familie zu helfen, die eben keine Oma oder Opa als Unterstütz­ung haben.

Wie haben Sie von dem Projekt erfahren?

Marko: Es erschien ein Zeitungsar­tikel, in dem Paten gesucht wurden, und wir sind neugierig zum Informatio­nsabend gegangen, da wir uns nicht so ganz vorstellen konnten, was denn von den Familienpa­ten erwartet wird.

Wurden Sie vorbereite­t?

Marko: Wir haben den angebotene­n Basiskurs besucht und fanden die Themen, die dort behandelt wurden, sehr interessan­t und für unser Tun heute auch sehr hilfreich.

Herr Marko, wie war es, als Sie das erste Mal zu den Drillingen gegangen sind? Franz Marko: Wir haben uns schon gefragt, ob wir das überhaupt schaffen mit drei Kindern und was von uns erwartet wird. Aber schon nach den ersten Treffen haben wir gemerkt, dass wir gut in diese Familie passen und bald war auch so viel Vertrauen da, dass die Mutter zu kurzen Besorgunge­n aus dem Haus gehen konnte oder wir mit den Drillingen einen Spaziergan­g gemacht haben. Was für die Paten auch sehr wichtig ist, ist die Tatsache, dass hinter dem Ganzen eine Koordinato­rin steht, an die man sich wenden kann, wenn etwas unklar ist.

 ?? Foto: Landratsam­t ?? Entlastung durch Familienpa­ten: Franz Marko, Jeannine Hackl und Rita Marko mit den Drillingen Bastian, Tobias und Florian.
Foto: Landratsam­t Entlastung durch Familienpa­ten: Franz Marko, Jeannine Hackl und Rita Marko mit den Drillingen Bastian, Tobias und Florian.

Newspapers in German

Newspapers from Germany