Aichacher Nachrichten

Wie ein Optiker Fans von Monika Gruber beglückt

Karten für die Kabarettis­tin sind regelmäßig innerhalb weniger Minuten vergriffen. Das schaffen sonst nur Popstars. Warum in diesem Jahr kein Vorverkauf­s-Chaos ausgebroch­en ist

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Die bayerische Kabarettis­tin Monika Gruber ist beliebt. Derzeit gastiert sie mit ihrer „Wahnsinns Tour“auf den Bühnen. Doch wer Karten haben will, muss richtig schnell sein. Die Fans tun alles, um an Tickets zu kommen.

„Ich mache keinen Vorverkauf mehr, nur noch online“, sagt Roland Halbauer, der die Auftritte in Augsburg veranstalt­et. Und selbst da seien die Karten nach wenigen Minuten vergriffen. „1200 Karten in zweieinhal­b Minuten, das kenne ich sonst nur von Superstars“, wundert sich Halbauer. In Gersthofen und Neusäß standen Interessen­ten über Stunden bei frostigen Temperatur­en in der Schlange – um dann doch leer auszugehen. Wie berichtet wird, musste die Polizei wütende Fans beruhigen.

Wie der Ansturm aussehen kann, erlebte vor einigen Jahren Philipp Kaneider, Chef von Optik König in der Fuggerstra­ße. Durch persönlich­e Beziehunge­n kann der Optikermei­ster regelmäßig einige Karten für Monika Gruber im Vorverkauf anbieten. 2012 stand das Geschäft als Verkaufsst­elle in der Zeitung. „Die Leute haben schon frühmor- gens vor unserer Türe kampiert“, berichtet Kaneider. Als der Laden öffnete, reichte die Schlange der Wartenden von der Fuggerstra­ße über den Königsplat­z bis zu Karstadt. Die Polizei musste das Chaos regeln, Kaneider beschaffte in aller Eile Sicherheit­sleute, die den Strom kanalisier­ten. Das will er nicht noch einmal erleben.

Aus diesem Grund ist der Vorverkauf für die Veranstalt­ung am 9. Mai in der Kongressha­lle dieses Mal in aller Stille abgegangen. 140 Karten hatte Kaneider zur Verfügung. Um zehn Uhr öffnete der Laden, 15 Minuten später war der Spuk wieder vorbei. Auch ohne öfffentlic­he Werbung hatten rund 50 Fans vor dem Geschäft gewartet.

„Wir wollten Monika Gruber unbedingt sehen“, berichten Elisabeth Viola und Peter Schilling, die glücklich mit drei Karten den Laden verlassen. Seit acht Uhr waren sie mit einigen weiteren Unverdross­enen vor der Tür gestanden. „Die Frau ist einfach gut“, findet Elisabeth Viola. In Gersthofen und Neusäß hatte es das Paar bereits versucht und war nach drei Stunden unverricht­eter Dinge davongesch­ickt worden. Ute Happacher ist mit ihren Zwillingen Luis und Jonas zum Vorverkauf gekommen. „Eigentlich gibt es nur vier Karten pro Kopf und ich habe gehofft, die Jungs zählen auch“, meint sie. Philipp Kaneider hat ein Auge zugedrückt und der Mutter sechs Karten verkauft.

Der Optiker ist zufrieden. „Die Kunden freuen sich über die Karten und wir haben sogar eine Brille verkauft“, sagt er. Der Auftritt von Monika Gruber ist – erwartungs­gemäß – restlos ausverkauf­t.

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Foto: Annette Zoepf Ute Happacher hat dank ihrer Zwillinge Luis und Jonas sechs Karten ergattert. Denn eigentlich gibt es nur vier Karten pro Person. Die Buben zählten als halbe Portion.

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