„O’zapfen“setzt freie Parkplätze voraus
Besitzer von Elektroautos haben es in Friedberg schwer, Platz an Ladesäule zu finden
Friedberg Parken, einkaufen und währenddessen das Auto aufladen. Das bleibt für viele Elektroauto-Besitzer eine Wunschvorstellung, denn offenbar muss in der Friedberger Innenstadt erst mal ein freier Parkplatz mit Ladesäule gefunden werden. Das ärgert viele: In Friedberg inklusive den Ortsteilen sind 26 reine E-Autos und 141 Autos mit Hybridantrieb zugelassen.
Über die Lage der einzigen Ladesäule in der Innenstadt in der Uhrmachergasse nahe dem Marienplatz ärgert sich Elektroauto-Besitzer Wolf Albes. Von den zwei an die Ladesäule angrenzenden Parkplätzen ist nur einer explizit für E-Autos ausgewiesen, auf welchem man als Elektroauto-Besitzer mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos parken kann. Bei dem anderen Parkplatz handelt es sich um einen öffentlichen Parkplatz, der laut Albes für das Laden von E-Autos wegfällt: „Da diese Parkfläche erfahrungsgemäß ständig von Anwohnerfahrzeugen belegt ist und zudem für das zu ladende Fahrzeug Parkentgeld entrichtet werden müsste, kommt sie für das Laden von Elektrofahrzeugen nicht infrage.“
Auf dem für sie ausgewiesenen Parkplatz müssen Besitzer eines E-Autos, dessen Ladebuchse im Frontbereich ist, entgegen der Fahrtrichtung parken. Das verunsichert viele, da dies ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung wäre. Frank Büschel, Pressesprecher der Stadt, erklärt, dass die Verkehrsüberwachung ein Laden entgegen der Fahrtrichtung toleriere, wenn dies technisch notwendig ist.
Trotz der scheinbar schlechten Bedingungen hat die Ladestation in der Uhrmachergasse laut LEWPressesprecher Thomas Renz eine überdurchschnittliche Frequenz an Ladevorgängen. Diese könne aber noch gesteigert werden. Bürgermeister Roland Eichmann möchte den ihm zufolge ohnehin knappen Parkraum in der Innenstadt nicht durch mehr „privilegierte Parkflächen“verkleinern: „Ich persönlich bevorzuge die Verbesserung der zweifelsohne notwendigen Lade-Infrastruktur außerhalb der Innenstadt.“Dieser Idee kommt beispielsweise das Einkaufshaus Segmüller entgegen, das noch Anfang des Jahres sechs Parkplätze installiert. Bis jetzt gibt es außerhalb der Innenstadt nur auf dem P+R-Parkplatz Ladesäulen und seit Sommer auf dem Volksfestplatz bei der FOS. Die nächste Lademöglichkeit liegt im Derchinger Industriegebiet bei der Bäckerei Scharold.