Kreis fördert das Radeln
Mit einem Radverkehrskonzept will der Landkreis alle unterstützen, die für ihre täglichen Fahrten das Auto stehen lassen und aufs Rad steigen.
Justiz und EU machen Druck auf die deutsche Politik: Die Schadstoffbelastung der Luft hat vielerorts ein Ausmaß angenommen, das ein „Weiter so“nicht mehr zulässt. Notwendig ist vielmehr eine Verkehrswende, die sich durch alle Ebenen und Bereiche zieht. Auch Landkreise, Städte und Kommunen sind gefordert. Denn selbst wenn viele Bürger inzwischen bereit sind, das Auto zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel in der Garage zu lassen, so lassen die Rahmenbedingungen vielfach noch zu wünschen übrig.
Viel hat sich in den vergangenen Jahren bereits beim Öffentlichen Personennahverkehr getan. Vor allem entlang der Siedlungsachsen im Wittelsbacher Land gibt es inzwischen ein gutes Angebot an Bussen und Bahnen, das sich der Landkreis einiges kosten lässt. Neben seinem 36-Prozent-Anteil am Defizit des Augsburger Verkehrsverbundes finanziert er auch diverse Sonderwünsche aus den Städten und Gemeinden mit. An die 13 Millionen Euro kamen so im vergangenen Jahr unter dem Strich zusammen. Daneben lenkt die Kreispolitik ihr Augenmerk jetzt auf den Radverkehr. Ging es in der Vergangenheit mehr um touristische Angebote, so rückt jetzt der Alltagsradler in den Fokus, der aus eigener Kraft den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf bewältigt. Und hier gibt es viel zu tun.
Es gibt Defizite im ganzen Wittelsbacher Land zu beheben. Dabei ist nicht nur der Landkreis gefordert, der mit dem neuen Radverkehrskonzept finanziell in Vorleistung geht. Bei der Umsetzung werden auch die Städte und Gemeinden gefordert sein, auf deren Gebieten sich ein großer Teil des alltäglichen Radelns abspielt. Bund und Länder halten für die Investitionen Fördermittel bereit. Aber die Kommunen sind gut beraten, in ihren Finanzplanungen für die kommenden Jahre die nötigen Kapazitäten bereitzuhalten, damit sich die Verbesserungen nicht nur auf dem Papier abspielen.