Aichacher Nachrichten

Kreis fördert das Radeln

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger allgemeine.de

Mit einem Radverkehr­skonzept will der Landkreis alle unterstütz­en, die für ihre täglichen Fahrten das Auto stehen lassen und aufs Rad steigen.

Justiz und EU machen Druck auf die deutsche Politik: Die Schadstoff­belastung der Luft hat vielerorts ein Ausmaß angenommen, das ein „Weiter so“nicht mehr zulässt. Notwendig ist vielmehr eine Verkehrswe­nde, die sich durch alle Ebenen und Bereiche zieht. Auch Landkreise, Städte und Kommunen sind gefordert. Denn selbst wenn viele Bürger inzwischen bereit sind, das Auto zugunsten umweltfreu­ndlicher Verkehrsmi­ttel in der Garage zu lassen, so lassen die Rahmenbedi­ngungen vielfach noch zu wünschen übrig.

Viel hat sich in den vergangene­n Jahren bereits beim Öffentlich­en Personenna­hverkehr getan. Vor allem entlang der Siedlungsa­chsen im Wittelsbac­her Land gibt es inzwischen ein gutes Angebot an Bussen und Bahnen, das sich der Landkreis einiges kosten lässt. Neben seinem 36-Prozent-Anteil am Defizit des Augsburger Verkehrsve­rbundes finanziert er auch diverse Sonderwüns­che aus den Städten und Gemeinden mit. An die 13 Millionen Euro kamen so im vergangene­n Jahr unter dem Strich zusammen. Daneben lenkt die Kreispolit­ik ihr Augenmerk jetzt auf den Radverkehr. Ging es in der Vergangenh­eit mehr um touristisc­he Angebote, so rückt jetzt der Alltagsrad­ler in den Fokus, der aus eigener Kraft den Weg zur Arbeit oder zum Einkauf bewältigt. Und hier gibt es viel zu tun.

Es gibt Defizite im ganzen Wittelsbac­her Land zu beheben. Dabei ist nicht nur der Landkreis gefordert, der mit dem neuen Radverkehr­skonzept finanziell in Vorleistun­g geht. Bei der Umsetzung werden auch die Städte und Gemeinden gefordert sein, auf deren Gebieten sich ein großer Teil des alltäglich­en Radelns abspielt. Bund und Länder halten für die Investitio­nen Fördermitt­el bereit. Aber die Kommunen sind gut beraten, in ihren Finanzplan­ungen für die kommenden Jahre die nötigen Kapazitäte­n bereitzuha­lten, damit sich die Verbesseru­ngen nicht nur auf dem Papier abspielen.

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