Junge Sänger führen David als Musical auf
Kinderchöre und Religionsklassen aus Aichach und Altomünster stellen die biblische Geschichte in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche dar. Pfarrer Winfried Stahl kombiniert bekannte Melodien mit neuen Texten
Aichach Wer kennt sie nicht, die biblische Geschichte des kleinen Hirtenjungen David aus Bethlehem, der – mit Gottes Hilfe – zum König der Israeliten auserkoren wurde? In der evangelischen Paul-GerhardtKirche in Aichach wurde die etwa 3000 Jahre alte Geschichte nun als Musical „David – vom Hirten zum Herrscher“wieder zum Leben erweckt – mit knapp 20 jungen Akteuren der Kinderchöre und evangelischen Religionsklassen aus Aichach und Altomünster.
Die Inszenierung und Regie nahm Pfarrer Winfried Stahl selbst in die Hand. Er kombinierte bestehende Melodien mit zum Großteil selbst geschriebenen Texten und fertigte daraus ein spannendes Singspiel, das nach einem halben Jahr Vorbereitung und Proben auf die Bühne kam.
Bei seiner Begrüßung zählt Pfarrer Stahl mindestens drei Davids unter den Anwesenden. Darunter auch David Holzapfel, der im Anschluss zusammen mit seinem Vater Gregor und den Brüdern Finn und Ben Heinen als Gitarrenensemble und mit Taisir Yako Toma an den Bongos für eine stimmungsvolle und harmonische musikalische Begleitung sorgen wird.
Von der Kanzel herab führen die Erzählerinnen Stefanie Schmied und Melissa Fromm abwechselnd durch
Immer wieder Parallelen zur heutigen Zeit
die Geschichte. Sie finden dabei immer wieder Parallelen zur heutigen Zeit: „Der Mensch sieht oft nur die Schale, den Schein. Auf Äußerlichkeit fällt er oft herein. Gott sieht das Herz, das Wesen, den Kern. Er lässt sich nicht blenden. Ehrlichkeit hat er gern.“Auf der umfunktionierten Altarbühne agieren die jungen Akteure voller Begeisterung und setzen die verschiedenen spannenden Episoden musikalisch gekonnt in Szene: Ob das die Salbung Davids (gespielt von Vanessa Arne) durch den heiligen Propheten Samuel ist („Nur David ist ihm gut genug, ein Hirte und ein Kind. Die Brüder stehn im Schatten nur, obwohl sie älter sind.“) oder König Saul (Leonie Christa), der David zunächst als Helden an den Königshof mitnimmt und ihm später nach dem Leben trachtet. Als Saul ihm dabei unentdeckt in einer Höhle näherkommt, tötet ihn David nicht, sondern trennt ihm lediglich einen Teil seines Mantels als Beweis seiner Loyalität ab. Auf den Vorwurf seiner Männer „Warum hast du ihn nicht umgebracht?“kontert David: „Gott hat mich vor Jahren auserwählt. Sei- ne Planung steht und ist das, was zählt. Gott sagt: ,Töte nicht! Das ist mein Gebot!‘ Warum sollt ich’s brechen ohne Not?“
Auch die wohl bekannteste Episode Davids auf dem Weg zum Königsthron, als David beim Kampf zwischen Israeliten und Philistern mit seiner einfachen Steinschleuder den Riesen Goliath (Daniela Fessler) besiegt, darf in der Aufführung natürlich nicht fehlen.
Beim Abschlusslied dürfen schließlich auch die Besucher noch einmal mitsingen, als es heißt „Gott ist der Herr der Welt, er hat David auserwählt. Er war ein Hirte früher mal, denkt dran, ihr lieben Leut. Dann fiel auf ihn des Höchsten Wahl, nun wird er König heut.“ Und eine Weisheit gibt Pfarrer Stahl in seinem Liedtext noch allen preis: „Wenn mancher denkt im Größenwahn: ,Ich bin der Mittelpunkt der Welt, schieb alle weg aus meiner Bahn, kann tun was mir gefällt. Ich hab die Welt im Griff, unsinkbar ist mein Schiff‘, der landet schneller als er denkt auf einem steilen Riff.“