Aichacher Nachrichten

Altes Feuerwehra­uto bleibt im Ort

Paul Sauer hat den betagten Mannschaft­stransport­wagen der Obergriesb­acher Wehr jetzt in einer Scheune stehen. Warum dem ortsansäss­igen Unternehme­r das Fahrzeug so wichtig ist und was er damit in Zukunft machen will

- VON STEFANIE BRAND

Obergriesb­ach In der Scheune von Paul Sauer und seiner Familie steht seit wenigen Wochen eine kleine Besonderhe­it, die den heute 49-Jährigen bereits sehr lange begleitet. Die Rede ist vom alten Feuerwehra­uto der Obergriesb­acher Wehr, das der Unternehme­r der Gemeinde Ende 2017 abgekauft hat. „Eigentlich haben wir schon nicht mehr daran geglaubt“, erinnert sich Paul Sauer. Warum, verrät ein Blick in das Protokoll der Gemeindera­tssitzung im November 2017 (wir berichtete­n).

In der Sitzung war die Rede von einem ortsansäss­igen Unternehme­r, der den alten Mannschaft­stransport­wagen für einen Kaufpreis von 5000 Euro erwerben wollte. Wer es war, war damals nicht offiziell bekannt. Und auch darüber, ob die Feuerwehr das Fahrzeug überhaupt kurzfristi­g verkaufen möchte, gab es im Gremium der Gemeinderä­te keinen einstimmig­en Tenor. Zwei Gemeinderä­te waren dagegen, das Fahrzeug kurzfristi­g zu verkaufen. Vier Gemeinderä­te wünschten sich Vergleichs­angebote. Die Mehrheit hingegen machte das Geschäft für Paul Sauer und seine Familie niet- und nagelfest.

Zwischen Weihnachte­n und Neujahr – nachdem die Feuerwehr die technische­n Gerätschaf­ten entfernt hatte, die sie in Zahling oder Obergriesb­ach anderweiti­g verwenden – nahm Paul Sauer sein neues Gefährt in Empfang. Ursprüngli­ch war geplant, das Fahrzeug als Werkstattw­agen zu nutzen. Groß genug dafür wäre der 7,5-Tonner allemal mit Sitzplätze­n für neun Personen und einem großen Aufbau für Material und Werkzeug.

Doch der Familienra­t beschloss: Das Fahrzeug ist viel zu gut in Schuss dafür. Nur 13 000 gefahrene Kilometer weist der Kilometers­tand aus. Zudem feiert das Gefährt heuer 30. Geburtstag und gehört damit in die Riege der Oldtimer. Möglicherw­eise wird das Fahrzeug künftig für Werbeaktio­nen dienen oder auch für einen Familien-, Firmen- und Feuerwehra­usflug genutzt werden. Genaue Pläne für die Zukunft gibt es noch nicht. „Hauptsache, das Fahrzeug bleibt dem Ort erhalten“, erklärt Paul Sauer seine Motivation.

Der aktive Feuerwehrm­ann erinnert sich noch genau an die Zeit, als es angeschaff­t wurde. Damals war der 49-Jährige bereits in der Feuerwehr aktiv. Nach einer Pause von ein paar Jahren ist Paul Sauer, der die Zusatzausb­ildung als Maschinist hat, wieder zu den Floriansjü­ngern zurückgeke­hrt. Davon profitiert die Obergriesb­acher Wehr aktuell sehr, denn Paul Sauer ist einer der Inhaber eines Führersche­ins der Klasse zwei, der nötig ist, um das neue Fahrzeug zu lenken, das im vergangene­n Jahr neu angeschaff­t wurde.

An seinen ersten Einsatz im ehemali- Einsatzfah­rzeug, das nun in seiner Scheune steht, kann er sich nicht mehr erinnern. Doch er weiß, dass die Obergriesb­acher Wehr mit dem neuen Fahrzeug nun für alle Evenkonnte tualitäten bestens gerüstet ist, ganz egal ob Straßenspe­rrung, Ölspur, Brand, Verkehrsun­fall oder ein anderer Vorfall, zu dem die Feuerwehr gerufen wird. Aber eigentlich, so ergen klärt Paul Sauer, sei er stets froh, wenn es „nur eine Ölspur“zu beseitigen gilt, wenn die Sirene aufheult, denn dann weiß er: Es ist nichts Schlimmes passiert.

 ?? Foto: Stefanie Brand ?? Paul Sauer und Sohn Maxiliman freuen sich vor allem darüber, dass der alte Mannschaft­stransport­wagen der Obergriesb­acher Wehr im Ort bleiben kann. Was die Familie mit dem Gefährt vorhat, steht noch in den Sternen.
Foto: Stefanie Brand Paul Sauer und Sohn Maxiliman freuen sich vor allem darüber, dass der alte Mannschaft­stransport­wagen der Obergriesb­acher Wehr im Ort bleiben kann. Was die Familie mit dem Gefährt vorhat, steht noch in den Sternen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany