Superman rettet den Fasching Seite 3
Tipp Ein Kostüm soll weder kindisch noch langweilig sein. Hier einige Vorschläge
Friedberg Ein Faschingskostüm kann zum Problem werden – besonders dann, wenn man als Teenager den Kinderkostümen abgeschworen hat und nicht länger Marienkäferchen oder Cowboy sein will. Was tun, damit die Kostümierung cool rüberkommt? Mit dem Kostüm eines Kinohelden macht man derzeit auf keinen Fall etwas falsch: Charaktere wie Captain America und Konsorten begeistern inzwischen Generationen. Superman gibt es immerhin schon seit den 1930er-Jahren, seine ersten Fans sind heute Groß- und Urgroßeltern. Außerdem haben gerade Superhelden meist einen guten Geschmack, was ihre Outfits betrifft. Ob athletischer Spiderman, futuristischer Ironman oder düsterer Batman – es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und frau macht nicht nur als Wonder Woman eine gute Figur. Auch wer sich als Jedi oder Sithlord verkleidet, liegt im Trend, und tölpelhafte Jack Sparrows sorgen immer für heitere Stimmung. Hollywood hat eben auch auf die Faschingsmode großen Einfluss.
Viele Jugendliche haben aber eine andere Nische für sich entdeckt: Sie gehen als Erwachsene. Während die Eltern für einen Abend einen neuen Beruf ergreifen und als Pfarrer oder Kaminkehrerin das Haus verlassen, wird der Nachwuchs zur schicken Dame im Cocktailkleid und zum stilvollen Gentleman à la James Bond, verrät Tanja Heim, Mitorganisatorin des Faschingsballs der Konradin-Realschule. Ihre Beobachtungen decken sich mit den Erfahrungen von Monika Klopfer vom Friedberger Gymnasium. Dort haben sich die Schüler „Oktoberfest“als Motto des Faschingsballs ausgesucht. Es werden also gestandene Mannsbilder und fesche Madeln erwartet, keine Kinder in Kostümen.
In der Vergangenheit gab es einen 70er-Jahre-Fasching, und auch andere Jahrzehnte hatten schon ihren Auftritt am Friedberger Gymnasium.
Die Rebellen vergangener Tage sind nämlich heute noch beliebt – im Hippie-Look mit weiten Schlaghosen und ein paar Blumen im Haar ist jeder junge Jecke gut gerüstet.
Wer sich stilsicher kostümieren will, muss sich also nicht unbedingt einen extravaganten Aufzug aussuchen. Auch in Smoking oder Ballkleid kann man sich unter die Narren mischen. Wer hingegen gerne im Mittelpunkt steht, kann sich am Motto der Konradin-Realschule versuchen und als Emoji gehen.
Die Ganzkörperkostüme sind auf jeden Fall ein Hingucker, und gerade in einer ganzen Gruppe lachender, weinender und zwinkernder gelber Gesichter ist gute Stimmung garantiert. Eine solche Anspielung auf Social Media ist modern und leicht zu verstehen. Nicht zu empfehlen ist es hingegen, die Halloweenkostüme noch einmal auszupacken. Seit das Schauderfest auch hierzulande immer mehr gefeiert wird, sind Vampire und Untote keine besonders kreative Faschingsverkleidung mehr.