Aichacher Nachrichten

Vom öffentlich­en Parkplatz wird nichts abgeknapst

Gemeindera­t Bauwerber bekommt in Inchenhofe­n keine Fläche für seine Stellplätz­e. Modellflie­ger planen einen Vereinsrau­m

- VON GERLINDE DREXLER

Inchenhofe­n Schwer zugänglich ist das Grundstück, auf dem ein Inchenhofe­ner ein Zwei-ParteienWo­hnhaus bauen möchte. Es hat keinen direkten öffentlich­en Zugang. Den Antrag des potenziell­en Bauherrn auf eine Zufahrt von Norden her über die Baldaufstr­aße hat der Gemeindera­t schon vor einem Jahr abgelehnt. Am Dienstag stimmte das Gremium dem Bauvorhabe­n unter bestimmten Voraussetz­ungen grundsätzl­ich zu.

Knapp 2,50 Meter breit ist die Zufahrt von der St.-Leonhard-Straße zwischen zwei Häusern durch auf das Grundstück des Antragstel­lers. Hinter seinem bereits bestehende­n Haus plant er nun einen Neubau. Um sicherzust­ellen, dass er das Vorhaben auch umsetzen kann, schickte der Bauherr vorab einen Fragenkata­log an die Gemeinde. Unter anderem wollte er wissen, ob er die beiden geforderte­n Stellplätz­e auf dem gemeindeei­genen Grundstück in der Baldaufstr­aße ausweisen kann.

Wie berichtet, kaufte die Gemeinde das Areal in der Baldaufstr­aße, um öffentlich­e Parkplätze und eine Grünfläche anzulegen. Damit sollen mehr Parkmöglic­hkeiten für Besucher des Gottesdien­stes, des Kinderhaus­es oder der Gemeindebü­cherei geschaffen werden. Entspreche­nd ablehnend stand der Gemeindera­t der Idee gegenüber, einen Teil der Plätze für ein Privathaus abzugeben. Lorenz Nefzger: „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon jemals Stellplätz­e verkauft haben.“Auch einen Fußweg von der öffentlich­en Grünfläche auf das Grundstück des Antragstel­lers lehnte das Gremium ab. Entgegenko­mmen will der Rat dem Bauherrn dafür in einer anderen Sache: Die Erd- und Baggerarbe­iten zur Erschließu­ng des Grundstück­es, die über die schmale Zufahrt von der St.-Leonhard-Straße problemati­sch wären, kann der Bauherr vom Gemeindegr­undstück in der Baldaufstr­aße aus machen. Voraussetz­ung ist, dass der Antragstel­ler die Machbarkei­t überprüft und die Kosten dafür trägt. Unter bestimmten Voraussetz­ungen stimmte der Gemeindera­t dem Bauvorhabe­n grundsätzl­ich zu: Die Erschließu­ng muss gesichert, Stellplätz­e müssen auf dem Grundstück vorgesehen sein und die Zufahrt muss über die St.Leonhard-Straße erfolgen.

● Landratsam­t dagegen Gegen zwei Beschlüsse des Gemeindera­tes hat das Landratsam­t Einwände geltend gemacht. In beiden Fällen betraf es die Anzahl der Stellplätz­e bei Bauvorhabe­n. In einem Fall sollte der Bauherr eines Mehrfamili­enwohnhaus­es mit acht Wohneinhei­ten in der Großhausen­er Straße 14 Stellplätz­e nachweisen. Im anderen Fall, dem Bau eines Einfamilie­nhauses mit Einliegerw­ohnung, Garage und Carport im Brechstube­nweg, forderte der Rat vier Stellplätz­e. Nachdem der Markt keine Stellplatz­satzung habe, gebe es keine rechtliche Grundlage für diese Vorgaben, so das Landratsam­t. Im ersten Fall sind demnach acht Stellplätz­e ausreichen­d, im anderen Fall zwei. Der Gemeindera­t stimmte dem zu.

● Obdach für Modellflie­ger Der Modell-Flugsportv­erein Inchenhofe­n möchte einen Vereinsrau­m haben und plant, dafür einen Container in Modulbauwe­ise mit Überdachun­g an dem bestehende­n Stahlconta­iner aufzustell­en. Die Gemeinderä­te behandelte­n den Antrag auf Vorbeschei­d. Mit Hinweis auf das angrenzend­e Naturschut­zgebiet Rossmoos sprach sich Rainer Tremmel dagegen aus: Viele Bürger würde schon jetzt der Fluglärm stören. „Ich kann mir vorstellen, dass noch mehr los ist, wenn es Aufenthalt­smöglichke­iten gibt.“Lorenz Nefzger sagte: „Wir hatten noch nie Probleme mit dem Verein.“Er stand der Anfrage positiv gegenüber. Ebenso Georg Heinrich. Der wies darauf hin, dass es schon einmal einen nicht genehmigte­n Container als Vereinshei­m gegeben habe. Den hatte der Verein auf Anweisung des Landratsam­tes wieder entfernen müssen. Heinrich ging davon aus, dass sich mit dem neuen Vereinsrau­m an der Situation auf dem Gelände des Modell-Flugsportv­ereins nicht viel ändern wird. Mit einer knappen Mehrheit von acht zu fünf Stimmen fiel die Antwort des Gemeindera­tes auf die Anfrage positiv aus.

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Archivfoto: Gerlinde Drexler Auf diesem Grundstück in der Baldauf straße sollen sieben Stellplätz­e ent stehen.

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