Aichacher Nachrichten

Comebackr Vizekusen?

Nach Startschwi­erigkeiten läuft es beir. Der Tabellenpl­atz weckt Erinnerung­en

- VON VINCENT AUMILLER

Unter der Woche standen die Partien des DFB-Pokal-Viertelfin­ales auf dem Programm. Bayer Leverkusen erreichte dabei nach einem wahren Kraftakt seit neun Jahren endlich wieder das Halbfinale des Prestige-Wettbewerb­s. Mit dem 4:2 nach Verlängeru­ng gegen Werder Bremen glückte der Werkself zudem erstmals ein Pokal-Erfolg gegen diesen Gegner.

Dabei hatten die Kicker um die BenderZwil­linge einen Fehlstart erster Güte in die Partie hingelegt. Nach nur sieben Minuten hieß es in der BayArena 2:0 für die Gäste aus dem hohen Norden. Doch Bayer kam zurück und verkürzte noch vor der Halbzeit. Zehn Minuten nach dem Seitenwech­sel erzielte Julian Brandt, der auch schon den Anschlusst­reffer markiert hatte, den Ausgleich. D ging es in die Verlängeru­ng, in de Westdeutsc­hen nochmals nachl konnten und durch Bellarabi und vertz schließlic­h zum Sieg kamen. Comeback-Qualitäten zeigte die M schaft vom Rhein auch im Verlauf d Saison. Unter dem neuen Trainer H Herrlich, der von Zweitliga-Aufst Regensburg kam, stotterte anfangs Motor. Nach den ersten drei Ligalen stand lediglich ein Punkt auf der benseite, zu wenig für die Ansprüch erfolgsver­wöhnten Umfeld. Zumal nach der Seuchensai­son des Vorja die nach langem Abstiegska­mpf glimpflich auf Rang zwölf endete, w in andere Tabellenre­gionen vordri wollte.

Am 4. Spieltag setzte das Herrlich-T dann das erste Ausrufezei­chen und

zu Hause mit 4:0 gegen den SC Freiburg. Doch so richtig in Schwung kam man auch anschließe­nd nicht. Vier Runden später hatten die Leverkusen­er erst magere neun Punkte vorzuweise­n. Das anschließe­nde Derby in Mönchengla­dbach entpuppte sich schließlic­h als Befreiungs­schlag – 5:1 hieß es am Ende für Bayer. Bis zur Winterpaus­e ging es bis auf Rang vier hoch, mittlerwei­le stehen die RotWeiß-Schwarzen auf dem zweiten Tabellenpl­atz.

Ein unrühmlich­er Spitzname

Dort, wo die Werkself aktuell notiert ist, kennt sich der Verein hervorrage­nd aus. So schloss man seit 1997 fünfmal als Vizemeiste­r ab. In besonders unangenehm­er Erinnerung ist den Bayer-Anhängern natürlich die Spielzeit 2001/02. Diese denkwürdig­e Saison endete nach Niederlage­n im Champions-League-Finale (1:2 gegen Real Madrid) und DFBPokal-Endspiel (2:4 gegen Schalke 04) sowie der verpassten Meistersch­aft – die Schale ging nach Dortmund – mit drei zweiten Plätzen. Der Name „Vizekusen“war geboren.

Aktuell wäre die Vizemeiste­rschaft in der Liga ein voller Erfolg. Denn der erste Rang ist seit fünf Jahren für die Bayern reserviert – ein Vordringen in diese Sphären scheint schier unmöglich. Mit einem Triumph im Pokal – dem zweiten nach 1993 – könnte das Team den bisherigen Saisonverl­auf am Ende vergolden. Bleibt nur zu hoffen, dass in Leverkusen nicht die bösen Geister der Vergangenh­eit gerufen werden. Immerhin droht in der Champions League keine Enttäuschu­ng mehr. Da war man heuer ja nicht vertreten.

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