Comebackr Vizekusen?
Nach Startschwierigkeiten läuft es beir. Der Tabellenplatz weckt Erinnerungen
Unter der Woche standen die Partien des DFB-Pokal-Viertelfinales auf dem Programm. Bayer Leverkusen erreichte dabei nach einem wahren Kraftakt seit neun Jahren endlich wieder das Halbfinale des Prestige-Wettbewerbs. Mit dem 4:2 nach Verlängerung gegen Werder Bremen glückte der Werkself zudem erstmals ein Pokal-Erfolg gegen diesen Gegner.
Dabei hatten die Kicker um die BenderZwillinge einen Fehlstart erster Güte in die Partie hingelegt. Nach nur sieben Minuten hieß es in der BayArena 2:0 für die Gäste aus dem hohen Norden. Doch Bayer kam zurück und verkürzte noch vor der Halbzeit. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte Julian Brandt, der auch schon den Anschlusstreffer markiert hatte, den Ausgleich. D ging es in die Verlängerung, in de Westdeutschen nochmals nachl konnten und durch Bellarabi und vertz schließlich zum Sieg kamen. Comeback-Qualitäten zeigte die M schaft vom Rhein auch im Verlauf d Saison. Unter dem neuen Trainer H Herrlich, der von Zweitliga-Aufst Regensburg kam, stotterte anfangs Motor. Nach den ersten drei Ligalen stand lediglich ein Punkt auf der benseite, zu wenig für die Ansprüch erfolgsverwöhnten Umfeld. Zumal nach der Seuchensaison des Vorja die nach langem Abstiegskampf glimpflich auf Rang zwölf endete, w in andere Tabellenregionen vordri wollte.
Am 4. Spieltag setzte das Herrlich-T dann das erste Ausrufezeichen und
zu Hause mit 4:0 gegen den SC Freiburg. Doch so richtig in Schwung kam man auch anschließend nicht. Vier Runden später hatten die Leverkusener erst magere neun Punkte vorzuweisen. Das anschließende Derby in Mönchengladbach entpuppte sich schließlich als Befreiungsschlag – 5:1 hieß es am Ende für Bayer. Bis zur Winterpause ging es bis auf Rang vier hoch, mittlerweile stehen die RotWeiß-Schwarzen auf dem zweiten Tabellenplatz.
Ein unrühmlicher Spitzname
Dort, wo die Werkself aktuell notiert ist, kennt sich der Verein hervorragend aus. So schloss man seit 1997 fünfmal als Vizemeister ab. In besonders unangenehmer Erinnerung ist den Bayer-Anhängern natürlich die Spielzeit 2001/02. Diese denkwürdige Saison endete nach Niederlagen im Champions-League-Finale (1:2 gegen Real Madrid) und DFBPokal-Endspiel (2:4 gegen Schalke 04) sowie der verpassten Meisterschaft – die Schale ging nach Dortmund – mit drei zweiten Plätzen. Der Name „Vizekusen“war geboren.
Aktuell wäre die Vizemeisterschaft in der Liga ein voller Erfolg. Denn der erste Rang ist seit fünf Jahren für die Bayern reserviert – ein Vordringen in diese Sphären scheint schier unmöglich. Mit einem Triumph im Pokal – dem zweiten nach 1993 – könnte das Team den bisherigen Saisonverlauf am Ende vergolden. Bleibt nur zu hoffen, dass in Leverkusen nicht die bösen Geister der Vergangenheit gerufen werden. Immerhin droht in der Champions League keine Enttäuschung mehr. Da war man heuer ja nicht vertreten.