Aichacher Nachrichten

„So groß kann der Zwang nicht gewesen sein“

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Zum Leserbrief „Ach so, die SPD ist mal wieder schuld“vom 6. Februar:

So einfach, wie Herr Schindler meint, ist es nun auch wieder nicht, mit der Schuld an der Einführung der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung in Aichach. Natürlich waren außer den zehn Stimmen von SPD und Bürgermeis­ter immer noch mindestens sechs andere Stimmen notwendig, um die Einführung der Strabs beschließe­n zu können. Diese fanden sich, wie fast immer, in den Reihen der CSU. Fakt ist, dass die einzig größere Gruppierun­g, die trotz des angebliche­n Zwanges seitens der Rechtsaufs­icht und des Innenminis­teriums einstimmig gegen die Satzung votierte, die FWG war. Wir haben von Anfang an dem gesunden Menschenve­rstand (Straßen sind öffentlich­e Güter, die von jedem genutzt werden können) mehr Gewicht eingeräumt, als juristisch­en Spitzfindi­gkeiten (ob ein „Soll“auch ein „Muss“sein kann). Dazu kam, dass München seine Satzung abgeschaff­t hatte und mehr als 30 Prozent der bayerische­n Kommunen gar keine solche Satzung haben. Waren das etwa alles Gesetzesbr­echer? So groß kann der Zwang also nicht gewesen sein, dass nicht wenigstens einige aus der SPD-Fraktion anders hätten stimmen können und es damit in Aichach diese Satzung nie gegeben hätte. Wie dem nun auch sei – die Satzung wird fallen, entweder durch das bereits angekündig­te Volksbegeh­ren oder durch einen Beschluss der mit absoluter Mehrheit agierenden CSU im Landtag. Wozu dann noch die Stimmen der SPDFraktio­n im Stadtrat notwendig sein könnten, erschließt sich mir nicht (eine für ungültig erklärte Satzung muss wohl nicht mehr aufgehoben werden und selbst falls das erforderli­ch sein sollte, wird für die erforderli­che Mehrheit sicher keine Stimme mehr aus der SPD-Fraktion benötigt).

Georg Robert Jung, Aichach

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