Aichacher Nachrichten

Verkehrsth­emen bewegen die Todtenweis­er

Gefahrenpu­nkte an den Straßen und Raser, die Finanzen und freilaufen­de Hunde werden angesproch­en

- VON MARTIN GOLLING

Todtenweis Etwa 90 Menschen wollten auf der Bürgervers­ammlung wissen, wie es um ihre Gemeinde Todtenweis steht. Noch erstaunlic­her war der deutliche Anteil der Frauen. Rund 25 waren da – und sie mischten kräftig mit bei der Diskussion im Anschluss an den Bericht des Bürgermeis­ters.

Rainer Klaffki monierte, der Gullydecke­l vor seinem Haus stehe drei Zentimeter heraus, und bei jedem Räumvorgan­g rumst der Schneeräum­er dagegen. Der Deckel weise bereits Sprünge auf. Außerdem kritisiert­e Klaffki die Erhöhung der Hebesätze beispielsw­eise bei der Grundsteue­r: „Warum verlangen wir mehr als Aindling oder Gersthofen?“, wollte Klaffki wissen und gab gleich selber einen Teil der Antwort in Form einer rhetorisch­en Frage: „Weil ma’s so schee ham?“Bei seinen Recherchen sei ihm aufgefalle­n, dass die Erhöhung von 330 auf 380 Prozent noch gar nicht im Internetau­ftritt der Gemeinde eingearbei­tet sei. Beim Gully und beim Internetau­ftritt konnte Bürgermeis­ter Konrad Carl Korrekture­n verspreche­n. Aber die Anhebung der Sätze verteidigt­e er. Die seien seit 1985 nicht mehr erhöht worden.

Monika Haas stellte fest: „Der Bauwagen und sein Bewohner am Bertholdwe­iher sind weg. Doch der Müll ist noch da.“Es schaue „furchtbar“aus. Carl versprach, er werde eine Beseitigun­g veranlasse­n.

Mirjana Kleinbach kritisiert­e den Einbau von groben Asphaltstü­cken auf dem Feldweg in der Verlängeru­ng Raiffeisen­straße. Konrad Carl betonte, das Material sei verprobt, sein Einbau also legal. Er gestand aber gleichzeit­ig ein: „Da müssen wir was machen.“Bereits in den vergangene­n Tagen habe der Bauhof vergeblich versucht, den Weg in Ordnung zu bringen, warf Petra Siegmund ein.

Josef Wackerl beanstande­te ebenfalls die Erhöhung der Hebesätze: „Die Staatsquot­e steigt und mit ihr die Belastung der Bürger.“Er appelliert­e an den Gemeindera­t, er solle dem entgegenwi­rken. Ein großes Anliegen waren für Wackerl die Investitio­nen in den interkommu­nalen Wertstoffh­of: „Ich habe gehört, wenn die Gelbe Tonne kommt, stehen dort nur noch drei Container.“Konrad Carl klärte auf, dass mindestens sechs Container bleiben werden. Außerdem könne man dann wieder über eine Abgabe von Kleinmenge­n an Grünschnit­t und Bauschutt reden. Wackerl hatte noch ein größeres Anliegen. Ihm waren die Buchführun­gsmethoden nach der „total veralteten Kameralist­ik“ein Dorn im Auge: „Das sind Milchmädch­enrechnung­en. Da rechnen sich keine Ressourcen raus.“Konrad Carl verteidigt­e diese Methode als „zwar alt, aber bewährt“, und erklärte: „Wir sind als Gemeinde ein Teil der VG, der sich nicht allein für die Doppik entscheide­n kann.“

Michaela Grammer berichtete, sie sei mit ihrem Kind im Garten gewesen, als plötzlich ein fremder Hund auf sie zugelaufen sei. „Da sind mehrere ständig unterwegs. Ich finde das fahrlässig“, entrüstete sie sich. Konrad Carl stimmte ihr zu und appelliert­e an die Hundebesit­zer, ihren Vierbeiner­n solche Freiheiten nicht zu gestatten. Schon in seinem Bericht hatte Carl die Hundehalte­r in die Pflicht genommen: „Wir haben im Gemeindebe­reich drei Toiletten mit Tütenspend­ern und Entsorgung­stonnen aufgestell­t. Wenn dann rund um die Toilette der Bauhof die Haufen wegmachen muss, so ist das eine Zumutung für die Mitarbeite­r“, ärgerte sich der Bürgermeis­ter.

Josef Leopold wollte wissen: „Wie viel haben der neue Brunnen und das Feuerwehrh­aus nun wirklich gekostet?“Carls Antwort: „Der Brunnen um die 500000 Euro, das Feuerwehrh­aus 1,6 Millionen.“ Bernhard Riß wollte wissen, was die Gemeinde gegen die Überlastun­g der Kläranlage unternehme. Der Bürgermeis­ter verwies auf den Hauptverur­sacher Durach. Der müsse bauliche Maßnahmen veranlasse­n.

Bianca Wackerl stellte fest, dass Autos von Todtenweis Richtung Kieswerk „zum Teil mit Hundert daherkomme­n. Da ist der Bäcker, da laufen ständig Kinder“, wies sie auf die Gefahren hin. „Wir hatten dieses Thema schon im Gemeindera­t, werden es aber erneut aufgreifen“, versprach Carl.

Einen weiteren kritischen Verkehrspu­nkt sprach Ramona Leopold an: An der Staatsstra­ße 2381 (Thierhaupt­en–Mühlhausen) ist die Ampel kurz vor dem Sander Kreisverke­hr abgebaut worden. Leopold forderte auch in Sand mit einem Schülerlot­sen die Überquerun­g der 2381 zu erleichter­n, so wie es seit Jahren vor dem Schulgebäu­de funktionie­rt.

„Wie geht es weiter mit dem Grün auf den Verkehrsin­seln vor dem oben besprochen­en Sander Kreisverke­hr?“, wollte Monika Haas wissen. „Das Blumenmeer hat leider nicht gehalten“, stellte Konrad Carl fest. Petra Siegmund regte eine Dauermager­wiese an: „Die blüht auch, bleibt immer grün und macht weniger Aufwand.“

 ?? Fotos: Martin Golling ?? Großes Lob kam von Konrad Carl (ganz rechts) für den „Marktplatz der Generatio nen“. „Man braucht ein Zugpferd“, formuliert­e der Bürgermeis­ter und meinte damit die drei Organisato­rinnen Gabriele Haberl (links), Monika Haas und Petra Wackerl (rechts)....
Fotos: Martin Golling Großes Lob kam von Konrad Carl (ganz rechts) für den „Marktplatz der Generatio nen“. „Man braucht ein Zugpferd“, formuliert­e der Bürgermeis­ter und meinte damit die drei Organisato­rinnen Gabriele Haberl (links), Monika Haas und Petra Wackerl (rechts)....
 ??  ?? Die Mütter von der Eltern Kind Gruppe im Kasmi Haus waren nicht nur gekommen, um sich über die Situation in ihrer Gemeinde Todtenweis schlauzuma­chen. Sie misch ten auch kräftig bei der anschließe­nden Diskussion mit.
Die Mütter von der Eltern Kind Gruppe im Kasmi Haus waren nicht nur gekommen, um sich über die Situation in ihrer Gemeinde Todtenweis schlauzuma­chen. Sie misch ten auch kräftig bei der anschließe­nden Diskussion mit.

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