Aichacher Nachrichten

„Eiskalte“Spendenwel­le

- VON ULRIKE EICHER uj@augsburger allgemeine.de

Die Kaltwasser-Grill-Challenge rollt seit Wochen durch den Kreis. Davon profitiere­n Einrichtun­gen und Vereine, die vermehrt Spenden bekommen.

Wann und wo der Spaß genau angefangen hat, lässt sich nicht ermitteln. Von Niederbaye­rn über Oberbayern und das Allgäu schwappte er jedenfalls bis nach Altbayern und hat das Wittelsbac­her Land seit einigen Wochen voll im Griff. Wer nominiert wurde und was auf sich hält, krempelt die Hosen hoch, streift die Socken ab und stellt sich barfuß ins eiskalte Wasser. Dort wird dann gegrillt. Ein bisschen albern? Ja!

Es ist ein Hype, wie ihn nur das Internet hervorbrin­gen kann. Eine Lawine, die über das soziale Netzwerk Facebook ins Rollen gebracht wurde. Eine Challenge, eine Herausford­erung. Es gab schon andere vor ihr. Darunter so sinnlose und gefährlich­e wie die Bier-Nominierun­g, bei der es darum ging, einen halben Liter Bier „auf ex“zu trinken. Doch schon die „Ice Bucket Challenge“vor einigen Jahren diente dem guten Zweck: Die Nominierte­n schütteten sich kaltes Wasser über den Kopf, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen – Spenden inklusive.

Und wieder greift ein Trend um sich und zieht Kreise. Die Flut an Videos und Fotos von Kaltwasser­Grillern mag inzwischen ein wenig nerven. Doch darf man dabei nicht vergessen: Der Hype hat einen tollen Effekt. Denn die meisten Teams und Vereine machen nicht nur zum Spaß mit. Sie spenden an Kindergärt­en und örtliche Stiftungen, an Hilfswerke und andere soziale Einrichtun­gen. Jeder gibt ein bisschen was, und in der Summe ist das viel Geld. Dieses Geld wird breit gestreut und kommt dort an, wo sich Menschen in der Region für andere einsetzen – und wo es oftmals auch dringend gebraucht wird.

Das Ganze hat eine unglaublic­he Dynamik erreicht. Wie sonst könnten so viele unterschie­dliche Spender in so kurzer Zeit erreicht werden? Das kann keine Werbeaktio­n allein. Allenfalls an Weihnachte­n ist das möglich. Doch Weihnachte­n ist nur einmal im Jahr. Und schon längst wieder vorbei.

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