Wie halten Sie es mit der Faschingszeit?
Die fünfte Jahreszeit läuft auf Hoch touren. Die Rede ist vom Fasching. Am Wochenende erreicht er seinen Höhe punkt im Wittelsbacherland mit den Umzügen in Zell und Pöttmes. Zuletzt kamen die Faschingsfeiern in die Kri tik, weil nicht mehr die Traditionen im Vordergrund stünden und Alkoholex zesse überhandnehmen. Wir befragten Passanten auf dem Aichacher Stadt platz, ob sie Fasching feiern – oder nicht. Fotos/Text: Samuel Jacker Wir sind eher Faschingsmuffel. In der Region ist wenig los. Man sieht kaum Leute, die verkleidet sind. Das war in meiner Kindheit anders. Damals sind die Kinder verkleidet durch die Stadt gelaufen. Früher waren wir auch auf dem Faschingsumzug in Griesbeckerzell. Ich war aber schon länger nicht mehr dort. Man muss sich nicht Betrunkene auf Wägen anschauen. Mario Kroisi, Aichach Früher war ich ein riesengroßer Faschingsnarr. Ich war von Donnerstag bis Faschingsdienstag unterwegs. Früher haben wir uns Gedanken gemacht, Kostüme selbst genäht und uns verkleidet. Heute trinken die Leute oft sehr viel. Früher haben wir auch getrunken, aber in Maßen. Mein Sohn ist Polizist. Er sagt, dass jedes Jahr Chaos ist. Maria Kosub, Affing Ich will den Fasching nicht schlechtreden, mich stört nur die exzessive Seite. Feiern ist in Ordnung, die Leute arbeiten schließlich das ganze Jahr. Einige verlieren aber zu viele Hemmungen. In den vergangenen Jahren war ich nicht auf Umzügen. Viele sind auf den Wägen und betrinken sich. Als mein Sohn klein war, war ich oft auf Faschingsbällen. Marc Boisbunon, Aic Unterschneitbach Ich bin kein Enthusiast. Wie beim Oktoberfest steht eher das Trinken im Vordergrund, nicht das Beisammensein. Mehrere Milliarden Euro werden jedes Jahr für Faschingsartikel ausgegeben. Das Geld könnte man sinnvoller verwenden. Heuer ist es ironisch, dass der Valentinstag am Aschermittwoch ist. So wird der Vorsatz zu fasten gleich gebrochen. Ludwig Schmidt, Aichach