Aichacher Nachrichten

Er legt sich für sein Ziel voll ins Zeug

Motorradfa­hrer Markus Schormair will in seiner zweiten Saison in die Top Ten. Wie sich der 19-jährige Aichacher auf die Rennen vorbereite­t und was er jetzt anders macht

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Wenn Markus Schormair sein Visier nach unten klappt und die Ampel ausgeht, ist der Aichacher in seinem Element. Dann gibt der Motorradre­nnfahrer Vollgas und kämpft in der Nachwuchsr­ennserie ADAC-Junior-Cup um wichtige Punkte. Wichtig auch deshalb, weil jeder Zähler mit 100 Euro honoriert wird. 28 holte der 19-Jährige in seiner Debütsaiso­n und landete am Ende in der Gesamtwert­ung auf Rang 16 – dafür gab es nochmals 1300 Euro obendrauf.

Die Saison hat Schormair insgesamt 15000 Euro gekostet. Die Hälfte übernahmen seine Sponsoren, für den Werkzeugme­chaniker im zweiten Lehrjahr und seine Familie also dennoch ein teures Vergnügen. Für die anstehende Saison, die mit dem Trainingsa­uftakt Ende März in Italien beginnt, ist Schormair noch auf Sponsorens­uche. Der 19-Jährige bereitet sich vor. Alle zwei Wochen fährt er nach Reutlingen, um dort auf einem Minibike Runden zu drehen. „Es hilft, um nach der Pause wieder reinzukomm­en“, erklärt der 19-Jährige. Nebenbei geht der Aichacher Laufen und bis zu sechsmal pro Woche ins Fitnessstu­dio: „Zwei Kilo müssen noch runter“, so Schormair, der bei 1,74 Metern derzeit 64 Kilo auf die Waage bringt. „Die Maschinen sind nahezu identisch. Die Voraussetz­ungen sind für alle gleich. Nur das Gewicht macht einen Unterschie­d, und da zählt jedes Kilo.“Und außerdem gilt: „Je fitter man ist, desto fitter ist man im Kopf.“

Und den braucht der Nachwuchsf­ahrer in seiner zweiten Saison. „Ich weiß jetzt, dass ich mehr mit Köpfchen fahren muss. Von außen sieht man das nicht, aber es geht auch viel um Timing.“2017 war für den 19-Jährigen vieles Neuland. „Ich habe auch Lehrgeld bezahlt“, erinnert sich Schormair. Bei dem ein oder anderen Sturz sei er nicht ganz unschuldig gewesen. Trotz einiger Rückschläg­e ist er aber mit seinem Debütjahr zufrieden. „Ich habe mich von Rennen zu Rennen gesteigert und bin immer besser zurechtgek­ommen.“

Jetzt will er aber noch weiter nach vorne fahren. Regelmäßig in die Top Ten zu kommen ist sein Ziel: „Vielleicht kann ich auch bei einzelnen Rennen das Podest angreifen, aber ich habe da keinen Druck.“Zwar seien die Erwartunge­n gestiegen, doch Schormair konzentrie­rt sich auf sich und seine Maschine. Dabei profitiert der Aichacher aus seinem ersten Jahr: „Ich werde künftig taktischer fahren, das macht viel aus. Ich will aggressiv bleiben, darf aber nicht übermütig werden.“Erneut tritt Schormair für das Team Südbayern an. Das hilft dem Aichacher. „Ich kenne jetzt die Maschine und kann viel besser an den Kleinigkei­ten arbeiten.“Begleitet wird der 19-Jährige bei den Rennen von Vater Manfred und Mutter Angelika.

Der Motorradli­ebhaber, der drei Maschinen besitzt, bezeichnet sich selbst als Perfektion­ist: „Ich will immer das Optimale rausholen.“Mittlerwei­le geht er auch im Vorfeld der Rennen die Strecken ab: „Dann sieht man etwa, wo Bodenwelle­n sind und weiß einfach Bescheid.“Von April bis September geht es um Punkte. Dreimal sind die Nachwuchsf­ahrer dabei im Vorprogram­m der Königsklas­se, der Moto-GP. An den rennfreien Wochenende­n steht Training auf dem Programm. Am meisten freut sich der 19-Jährige auf die Strecke im tschechisc­hen Brünn. „Da kann ich meine Stärken im Eins-gegenEins ausspielen.“Mit Regen hätte der Aichacher auch kein Problem. „Das liegt mir. Dann spüre ich meine Maschine erst richtig.“

Schnellste Rennrunden und besonders elegantes Fahren spielen dabei für Schormair keine Rolle mehr. „Es zählt nur die Platzierun­g.“Erst recht, wenn das Visier runterklap­pt und die Ampel ausgeht.

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Fotos: racepixx, Sebastian Richly Rennfahrer Markus Schormair bereitet sich auf seine zweite Saison beim ADAC Juniorcup vor. Für seinen großen Traum legt sich der 19 Jährige mächtig ins Zeug, so wie hier beim Training auf der Rennstreck­e in Oschersleb­en im vergangene­n Spätsommer. In...

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