Nächster Halt, Internet
Die Stadtwerke wollen 35 Haltestellen mit kostenlosen Zugangspunkten ausstatten. Was plant die Stadt?
WhatsApp, Facebook, Nachrichten lesen – ... der Griff zum Smartphone ist allgegenwärtig. Viele Menschen nutzen dafür drahtloses Internet (WLAN), wie es an vielen Ecken der Stadt angeboten wird. Neben kommerziellen Unternehmen, Cafés und Geschäften bieten Stadt und Stadtwerke den drahtlosen Internetzugang für unterwegs an. Beide wollen den Ausbau vorantreiben.
Die Stadtwerke haben für das Jahr 2018 konkrete Pläne. Sie bieten bislang WLAN in Straßenbahnen und Bussen an. Pressesprecher Jürgen Fergg spricht von circa 150000 Nutzern pro Monat und betont den kontinuierlichen Anstieg. „Unser WLAN wird gut angenommen. Auch in Zukunft sollen möglichst viele Kunden vom kostenlosen Netzwerk profitieren.“Die Stadtwerke wollen den Ausbau zweigleisig angehen.
Zum einen werden viele Straßenbahnund Bushaltestellen im Stadtgebiet mit drahtlosen Zugangspunkten (Hotspots) ausgerüstet. Die technischen Arbeiten sind laut Fergg an fünf Stationen bereits abgeschlossen. Bis Ende Februar werden es siebzehn sein, die dann im Frühjahr gleichzeitig online gehen sollen. „Wir rechnen damit, unser Ziel von insgesamt 35 Hotspots in verschiedenen Stadtteilen im September zu erreichen,“so Fergg.
Die zweite, große Herausforderung ist der Ausbau der Netzkapazität. „Das WLAN der Stadtwerke ist nicht zum Herunterladen großer Datenpakete gedacht. Deswegen war bis jetzt die Bandbreite der limitierende Faktor.“Die Zahl von Nutzern, die sich gleichzeitig einwählen können, hängt nämlich auch von der Kapazität der Verbindung ab. Die geplante Erhöhung sorgt dafür, dass in Zukunft mehr Menschen gleichzeitig auf das Netzwerk zugreifen können und verbessert die Verbindungsgeschwindigkeit.
Unterstützt wird der Ausbau des Netzes vom Freistaat Bayern. Er will mit dem BayernWLAN ein flächendeckendes Netz aufbauen. An den beiden Hochschulen ist es bereits in Betrieb; beim Start kündigte Finanzminister Markus Söder eine Anschubfinanzierung von 250000 Euro für die Haltestellen-Pläne der Stadtwerke an.
Auch die Stadt will mit dem Freistaat kooperieren. Sie bietet Drahtlos-Internet bislang zum Beispiel am Rathausplatz oder in öffentlichen Gebäuden – wie etwa den vier Bürgerbüros abseits des Stadtzentrums – an. Insgesamt gibt es zehn Standorte. Nach den Worten von Christof Neumann, der für den Bereich Informationstechnik im Ordnungsamt zuständig ist, hat der zuständige Stadtratsausschuss weitere Standorte bereits diskutiert. In der engeren Auswahl waren zuletzt der Stadtmarkt, das Plärrergelände und das Naherholungsgebiet am Kuhsee. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Das liegt vor allem daran, dass die Einrichtung eines WLAN-Zugangspunktes von vielen Faktoren abhänge, sagt Neumann. Nicht jeder Ort kann ohne Weiteres an die technische Infrastruktur der Stadt angeschlossen werden. Und aus wirtschaftlicher Sicht müssen einmalige und regelmäßig anfallende Kosten berücksichtigt werden. Für ein WLAN-Netz auf dem Stadtmarkt wären einmalig zum Beispiel rund 14000 Euro fällig, für den Plärrer müsste die Stadt im teuersten Fall rund 70000 Euro bezahlen. Was die Nutzung angeht, stellt die Stadt Schwankungen fest. Je nach Wetter wird das Angebot am Rathausplatz mehr oder weniger genutzt, Veranstaltungen wie die Sommernächte lassen die Zahlen nach oben schnellen.