Petrus bekommtost aus Zell
Fasching Beim Zeller Umzug ziehen 30 Gruppen durch dasche Dorf. Es geht um die geplatzte Jamaika-Koalition und die Rente. Auch Glühwürmchen und Häschen sind dabei. Ue Schlümpfe haben, was die Griesbeckerzeller wollen
Aichach Griesbeckerzell Ausgelassen singen und tanzen gestern die Besucher des Faschingsumzugs in Griesbeckerzell (Stadt Aichach). Obwohl Petrus heuer nasskaltes Wetter geschickt hat. Ehrenumzugspräsident Gerold Tausend verspricht, deswegen einen Beschwerdebrief an den Wettergott zu schicken. Die Besucherzahlen leiden etwas unter dem ungemütlichen Wetter. Die Stimmung im närrischen Dorf nicht. Zell macht seinem Namen als Faschingshochburg wieder alle Ehre.
Grüne, gelbe oder schwarze Haare haben die Besucher. Sie haben sich als Supermann, Hexe, Frosch oder Bauarbeiter kostümiert. Andreas und Heidi Heiß aus Odelzhausen sind als Rentner gekommen, die auf der Suche nach einem „Pflegeplatz Ballermann“sind. Die beiden Faschings- fans haben daheim einen ganzen Kostümfundus, aus dem sie schöpfen können. Beim Zeller Umzug sind sie seit Jahren Stammgast.
Die Gastls aus Harthausen bei Friedberg waren früher, als die Kinder noch klein waren, öfter dabei. Diesmal sind sie vor allem nach Zell gekommen, weil die Tochter auf einem der Wagen mitfährt. „Früher waren die Faschingwagen noch kleiner und griabiger“, also gemütlicher, findet Richard
Gastl.
Heute gehe es vor allemllgas Musik“.
Eine, die ganz ohne auskommt, ist Anni Ulber, des Zeller Faschings. Gerold zusammen mit Lukas Namzug moderiert, zieht den den Einfällen der Zeller hat sie für ihr weitschwi Kleid das Motto „FC Bayählt. Obwohl sie gar kellfan sei, wie sie verrät. De das nur gemacht, weil mrben und das Logo so gut Der Saum des langes saugt sich mit Was Bodenlang ist das rola Steiner zum Motalter trägt. Die 20-Jährige wi Umzug auf dem Wagen de wehr Langweid mitfahren. D des Kleides hat sich mit Wellgeauch saugt. Damit die Schuhauch durchweichen, habe si feste angezogen, 30 Gruppen, erzählt davon sie. n rup-
pen, ziehen dieses Jahr durch das närrische Dorf. Angeführt vom Zeller Narrenschiff. Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern, die gewaltige Bulldogs für ihre hohen Umzugswagen brauchen, setzt das Prinzenpaar der Paartalia Aichach auf Nostalgie. Ihr Wagen wird von einem alten EicherTraktor gezogen. In einer Burg aus Legosteinen sitzen die Mitglieder des Stopselclubs Eisingersdorf, und Obelix von der Jugend Derching lässt den Zaubertrank nicht aus den Augen. Die Schlümpfe der Red Bulls aus Zell freuen sich, dass sie schon Handyempfang haben. In Zell werde das noch länger dauern, waren sich die blauen Gestalten sicher.
Moderator Tausend erinnert an die Anfänge des Zeller Faschings, als zwei Kostümierte mit ihren Leiterwagen durch den Ort zogen. „Ganz Zell stand Kopf“, erinnert er sich und schiebt gleich noch eine Anekdote nach: die von der ersten Fahrt des Narrenschiffes Richtung Aichach. Das erlitt damals schon in Sulzbach Schiffbruch und musste rückwärts wieder nach Zell gezogen werden. Ein Jahr später dampfte es dann aber unfallfrei nach Aichach und legte so den Grundstein für den Zeller Umzug.
Rund 5000 Euro investierte die Faschingsgesellschaft heuer in Süßigkeiten, die die Teilnehmer verteilen. Kinder und sogar Erwachsene stehen mit Taschen, Beuteln, Schirmen oder Bauarbeiterhelmen bereit, um die Bonbons aufzusammeln. Bürgermeister Klaus Habermann, der den Umzug wie immer von einem Balkon aus verfolgt, bietet sich „ein imposantes Bild“. Zell sei die absolute Faschingshochburg in der Region, stellt er fest.
Und Zweiter Bürgermeister Helmut Beck ist stolz, wie sich der Faschingsumzug entwickelt hat. Beck fühlt sich dem närrischen Treiben emotional verbunden, weil er vor vielen Jahren selbst als Organisator dabei war.