Aichacher Nachrichten

Grippewell­e erreicht Rekordhöhe

So viele Influenza-Fälle wie lange nicht mehr im Kreis Augsburg. In einer Woche kommen fast 40 Fälle hinzu

- Symbolfoto: Maurizio Gambarini, dpa (cf, AN)

Landkreis Augsburg Grippe-Rekord im Augsburger Land: So viele Influenza-Fälle wie in diesem Jahr gab es offenbar schon lange nicht mehr. Nach Angaben des Gesundheit­samtes sind diesmal fast dreimal so viele Menschen erkrankt wie im Durchschni­tt der vergangene­n zehn Jahre sonst um diese Jahreszeit.

Allein in der vergangene­n Woche kamen 39 Grippe-Fälle hinzu. Die Gesamtzahl für die ersten sechs Wochen des Jahres 2018 steigt damit auf 86. Die Dunkelziff­er dürfte deutlich höher liegen, weil erfahrungs­gemäß nicht jeder Arzt bei Grippesymp­tomen eine Untersuchu­ng veranlasst. In den nächsten Wochen dürften noch mehr Patienten hinzukomme­n, so das Gesundheit­samt: „Die Spitze ist noch nicht erreicht.“

Eine triefende Nase, Hals- und Gliedersch­merzen sowie ein dicker Kopf bedeuten nicht gleich eine echte Grippe, also eine Influenza. „Doch die Abgrenzung zwischen Erkältung und Influenza ist nicht immer einfach“, so Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheit­sexperte der DKV-Krankenver­sicherung. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf eine echte Grippe hinweisen und den Betroffene­n zum Arzt führen sollten: Die Influenza befällt den Körper meist sehr plötzlich und mit voller Wucht. Müdigkeit und Abgeschlag­enheit treten in der Regel stärker auf als bei einer Erkältung. Husten, Schüttelfr­ost und hohes Fieber – oft über 40˚ C – sind ebenfalls Hinweise auf die Influenza.

Ältere, Kinder und Personen mit einer schweren Grunderkra­nkung, wie zum Beispiel des HerzKreisl­auf-Systems, sollten dann auf jeden

Fall einen Arzt aufsuchen. Selbst wenn die Symptome nicht eindeutig sind. „Sowohl Erkältunge­n als auch die echte Grippe übertragen sich meist über Tröpfcheni­nfektion“, erklärt Reuter. „Das heißt: Die Viren gelangen beim Husten, Niesen oder Sprechen von Mensch zu Mensch.“

Wer bereits erkrankt oder für eine Infektion besonders anfällig ist, sollte daher nach Möglichkei­t Menschenme­ngen meiden. Dazu gehören beispielsw­eise Busse, Bahnen oder Fahrstühle. Vor allem aber ist die richtige Hygiene in der Erkältungs­zeit das A und O. Denn auch auf Türklinken, Tastaturen oder an Haltegriff­en in Treppenhäu­sern können sich Viren festsetzen. Wandert die Hand von dort an die Nase oder den Mund, kann es schnell passiert sein. „Häufiges, gründliche­s Händewasch­en ist eine wichtige Vorbeugung­smaßnahme“, betont der Gesundheit­sexperte. Der beste Schutz vor einem Infekt sei ein gutes, belastbare­s Immunsyste­m.

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Derzeit viel gefragt: Fieber thermomete­r und Tabletten.

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