Können wir bald umsonst Bus fahren?
Politiker überlegen gerade, ob der Nahverkehr in Zukunft kostenlos sein soll. Was das heißt und was die Argumente bei diesen Überlegungen sind, erfährst du hier
In den Bus springen und in die Stadt fahren, ohne zu bezahlen – klingt super! Tatsächlich überlegen Politiker gerade, ob der Nahverkehr in Zukunft umsonst sein könnte. Nahverkehr ist ein anderes Wort für zum Beispiel Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in den Städten. Die einen sagen: Kostenlos fahren zu können, wäre toll. Die anderen meinen, das wird schwierig. Das sind die Argumente:
Diese Argumente sprechen dafür
● Bessere Luft Wenn Bus- und Bahnfahren umsonst wäre, würden mehr Leute ihr Auto stehen lassen. Das hoffen zumindest diejenigen, die für einen kostenlosen Nahverkehr sind. Der Vorteil: Wo weniger Autos fahren, werden auch weniger Schadstoffe in die Luft geblasen, zum Beispiel Stickstoffoxide. Diese sind für Menschen ungesund. In einigen Städten in Deutschland wirbeln oft mehr Stickstoffoxide durch die Luft als erlaubt. Deshalb hat Deutschland schon Ärger bekommen. Ein kostenloser Nahverkehr soll das Problem lösen. ● Mehr Platz Wo weniger Autos unterwegs sind, bleibt Platz für andere. Zum Beispiel, um mit dem Fahrrad zu fahren. Das macht gleich viel mehr Spaß und geht schneller, wenn man nicht durch den dicksten Stau hindurch muss.
Diese Argumente sprechen dagegen
● Weniger Raum Wer sich auf dem Schulweg morgens in einen überfüllten Bus oder eine Straßenbahn quetscht, der weiß: Busse und Bahnen sind schon jetzt ganz schön voll. Sollten bald plötzlich noch mehr Leute damit fahren wollen, wird es noch enger. „Ein kurzfristiger, sprunghafter Fahrgastanstieg würde die vorhandenen Systeme vollständig überlasten“, meint ein Experte deshalb. Um das zu verhindern, müsste es mehr Busse und Bahnen geben. Und sie müssten häufiger fahren.
● Hohe Kosten Wenn die Städte mehr Busse kaufen müssen, brauchen sie Geld. Doch wo soll das Geld herkommen? Wenn keine Fahrscheine mehr verkauft werden, fällt der Verdienst daraus schon mal weg. Geld bräuchten die Städte auch, um mehr Fahrten anzubieten oder Strecken auszubauen. Aber das wäre irre teuer! (dpa)