Musik und Heimat gehören für sie zusammen
Georg Krammer aus Pöttmes und Christian Dauber aus Aindling treten miteinander als De junga Oidboarischen auf. Was den beiden 20-Jährigen ihr Hobby bedeutet / Serie (3)
Aichach Friedberg/Pöttmes Volksmusik hat in Bayern eine lange Tradition. Doch neben anderen Musikrichtungen hat sie inzwischen einen schweren Stand. Georg Krammer aus Pöttmes und Christian Dauber aus Aindling allerdings hören nicht nur traditionelle bayerische Volksmusik, sondern spielen sie auch. De junga Oidboarischen, wie sich die beiden nennen, sind für ihre Gstanzl bekannt – im Dialekt vorgetragene, gereimte vierzeilige Spottlieder.
Christian Dauber sagt: „Volksmusik wurde schon immer gerne gespielt.“Wie andere Musiker bringen er und Georg Krammer mit ihrer Musik auch ihre Gefühle zum Ausdruck. Ihre Musik verbinden sie mit Heimat. Georg Krammer sagt: „Wir sind damit aufgewachsen.“Natürlich sei die Liebe zur Musik die Grundvoraussetzung für ihr Hobby. Doch in ihrem Fall habe auch die Erziehung eine gewisse Rolle gespielt. Der junge Pöttmeser erzählt: „Mein Vater hat damals immer wieder Gstanzl für mich geschrieben. Irgendwann meinten die Leute, dass ich und Christian doch mal gemeinsam spielen sollten.“Das ist lange her. Seit 2010 treten die beiden nun als De junga Oidboarischen auf.
Damit haben die 20-Jährigen auch Erfolg. Georg Krammer sagt: „Zugegeben haben mich meine Eltern immer ein bisschen dazu ermutigt.“Die Heimat habe dabei im Hintergrund immer eine Rolle gespielt. Sein Vater sei immer auf Auftritten dabei gewesen und habe alles organisiert, so Georg Krammer. „Er hat uns nie im Stich gelassen.“Auch der Vater von Christian Dauber legte sich für die zwei ins Zeug. Er half ihnen immer wieder mit den Musiknoten, da sie damals noch nicht so fit waren wie heute. Dennoch bleibt für sie die Volksmusik ein Hobby. Christian Dauber sagt: „Wir wollen weiterhin nur in unserer Freizeit spielen.“Er arbeitet schon seit einiger Zeit als Industriemechaniker. Georg Krammer erzählt, es sei zwar denkbar, ihr Hobby zum Beruf zu machen, doch es gebe Tage, an denen die Laune einfach nicht so gut sei. Dann sei es schwer, sich auf eine Bühne stellen und gute Stimmung verbreiten zu müssen.
„Es hat sich so entwickelt, dass wir beide immer öfter auftreten, aber das war nie der Plan.“
Wie viele andere Musiker träumen auch De junga Oidboarischen davon, vielleicht einmal bei größeren Veranstaltungen zu spielen. Doch wichtiger als das ist es ihnen, die Leute für ihre Musik zu begeistern. Allein das Gesellschaftliche sei für sie ein wichtiger Aspekt, ergänzt Christian Dauber. Deswegen sei es unvorstellbar für sie, von hier wegzuziehen. Georg Krammer sieht das genauso: „Hier haben wir unser Leben aufgebaut und wir sind auch Mitglieder in einigen Vereinen.“Wegzuziehen sei deshalb momentan keine Option. „Vielleicht wird es später einmal dazu kommen, aber jetzt sicherlich noch nicht.“