Aichacher Nachrichten

Die Arbeitgebe­r sind unter Zugzwang

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Am vergangene­n Freitag gab es Zwischenze­ugnisse. Das ist traditione­ll der Startschus­s für Schülerinn­en und Schüler, die nach einem Ausbildung­splatz suchen. Junge Leute haben aktuell den Vorteil, dass sehr viele Lehrstelle­n angeboten werden. Wie schwierig es aber sein kann, in einer schier unüberscha­ubaren Fülle von Berufsbild­ern die richtige Wahl zu treffen, zeigte sich am Samstag auf der Informatio­nsmesse „Fit for Job“: Der Andrang von Jugendlich­en war immens, die Nachfrage nach Beratung und Gesprächen mit Fachleuten ebenso.

Auf der Messe zeigte sich aber auch, dass sich immer mehr Firmen verstärkt um Nachwuchs bemühen müssen. Die Wirtschaft boomt. Junge Arbeitskrä­fte sind gefragt. Doch viele Schulabgän­ger entscheide­n sich lieber für ein Studium als für eine Lehrstelle. Oft glauben sie, als Akademiker die besseren berufliche­n Perspektiv­en zu haben. Oft gibt es auch die Befürchtun­g, als Lehrling in einer Sackgasse zu landen, vielleicht auch noch in einem betrieblic­hen Umfeld, das wenig Freude macht. Doch hier hat sich einiges gewandelt. Viele Firmen im Großraum Augsburg haben in den vergangene­n Jahren investiert. Es gibt dort moderne Arbeitsplä­tze, auch im Handwerk. Viele Berufe sind auch anspruchsv­oller geworden. Sie bieten Abwechslun­g und Spezialisi­erungsmögl­ichkeiten. Wenn Firmen heute guten und leistungsb­ereiten Nachwuchs haben wollen, sind sie aber auch noch in anderer Hinsicht unter Zugzwang. Neben einer fairen Bezahlung müssen sie faire Arbeitsbed­ingungen bieten. Auch wer im Schichtbet­rieb oder in der Gastronomi­e abends und am Wochenende tätig ist, braucht eine planbare Freizeit.

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