Zu früh gelandet
Tiere Die ersten Störche sind zurück in Bayern. Warum das ein Trend ist
Augsburg Reingefallen. Nachdem die Großwetterlage in Spanien und Frankreich in den letzten Wochen einen Hauch von Frühling vorgegaukelt hat, haben die ersten Störche schon Ende Januar dort ihr Winterquartier aufgegeben. Sie sind zurück nach Bayern geflogen – und in der Eiseskälte gelandet. „Im Vergleich zu früher sind die schon früh dran“, sagt Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Damit bestätigt sich ein Trend, der sich seit der Jahrtausendwende abzeichnet: Die Störche werden immer flugfauler. Statt wie früher Afrika zum Überwintern anzusteuern, lassen sich viele auf halber Strecke nieder. Was ihnen im Frühling eine gute Startposition verschafft. Denn mit den ersten Sonnenstrahlen sind die Vögel innerhalb weniger Tage zurück aus dem Süden – und können dann die besten Brutnester besetzen. Die normalen Rückkehrer aus Afrika werden erst im April oder Anfang Mai erwartet. Die aktuelle Kälte macht den frühen Störchen übrigens nichts aus: „Die haben ihre Daunenjacke ja schon an“, sagt Wieding. Überhaupt haben Vögel einige Überwinterungstricks parat, die wir uns durchaus zum Vorbild nehmen könnten. Die Zaunkönige oder die Schwanzmeisen zum Beispiel bilden bei Minusgraden Kuschelgruppen, um sich gegenseitig zu wärmen und Energie zu sparen. Andere Vogelarten suchen sich nachts ein gemütliches Eckchen und plustern sich auf.
Und die Wasservögel, die barfuß übers Eis laufen? Sie haben einen sogenannten Wärmeaustauscher in den Füßen. Heißt: Die feinen Blutgefäße liegen so eng beieinander, dass das warme Blut des Körpers das kalte Blut der Füße aufwärmt.