WM mit Videobeweis
Die Verbände sind sich nicht einig, wie sie mit dem Technik-Referee umgehen sollen
Bratislava Die Dauer-Diskussion um den Videoschiedsrichter spaltet auch die internationalen FußballSpitzenfunktionäre und sorgt für einen weiteren Dissens zwischen den Führungskräften bei Fifa und Uefa. Während Weltverbands-Boss Gianni Infantino den Videoassistenten trotz der heftigen Diskussionen in der Bundesliga unbedingt bei der WM im Sommer nutzen will, schließt Uefa-Chef Aleksander Ceferin einen baldigen Einsatz in Europas Fußball-Königsklasse kategorisch aus. „Wir werden den Videoassistenten in der nächsten Saison in der Champions League nicht nutzen“, sagte Ceferin nach dem Uefa-Kongress am Montag in Bratislava. Er sei nicht grundsätzlich gegen die technische Hilfe für Referees, aber: „Ich sehe hin und wieder eine große Konfusion“, betonte der Slowene. Bei der Sitzung des International Football Association Boards (IFAB) am Samstag in Zürich rechnet auch Ceferin mit einer Einführung des Videobeweises, trotz der immer wiederkehrenden Streitfälle in der Testphase in der Bundesliga und anderen europäischen Ländern. Den Verbänden werde jedoch sicher freigestellt werden, ob sie den Videoassistenten bei ihren Wettbewerben nutzen wollen.
Laut Ceferin ist sicher mit dem Einsatz von Videoreferees bei der WM im Sommer in Russland zu rechnen. Infantino gilt als großer Befürworter und hat qua Amt, Sitz und Stimme im achtköpfigen IFAB. Die Uefa wolle zunächst ihre Schiedsrichter adäquat schulen, bevor man sich für eine Einführung in den Klub-Wettbewerben entscheide, betonte Ceferin.