Aichacher Nachrichten

Zwischen Malerei und Holzschnit­t

Gudrun Maier aus München zeigt ihre Werke in der Werkstattg­alerie Schiele in Aichach. Die Grenzen sind fließend und die Betrachter müssen genau hinsehen. Zwei der Bilder haben einen direkten Bezug zum Ausstellun­gsort

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Wo hört der Holzschnit­t auf und wo fängt die Malerei an? Da muss man bei Gudrun Maier schon genau hinsehen. „Einfach und mehrfach“heißt die Ausstellun­g, in der die Münchner Künstlerin in der Werkstattg­alerie Schiele in Aichach Malerei und Holzschnit­te zeigt. Der Titel ist eine Anspielung auf ihre Arbeitstec­hnik. Bei der Eröffnung am Freitag erzählte Maier, wie sie arbeitet und was ihr wichtig ist.

Seit rund 20 Jahren ist der Schwerpunk­t ihrer Arbeiten der Holzschnit­t – von Fall zu Fall unmittelba­r kombiniert mit Malerei auf der gleichen Druckbasis. Also mit mehreren Schichten und Linien, die an den Holzschnit­t erinnern. Die Künstlerin: „Dieser Schwerpunk­t deckt sich auch mit der Auswahl der ausgestell­ten Werke.“

Obwohl die Methoden ähnlich sind, wirkt dennoch jedes Bild anders und zeigt die Vielfalt der Künstlerin. Da sind die Arbeiten mit den grafischen Elementen, die sehr strukturie­rt und eher schon abstrakt wirken. Oder die in warmen Farben gehaltenen Bilder, die zum Beispiel das Stadtbild von Aichach zeigen. Das Stadtbild trägt nicht nur den Titel „Hommage an Aichach“, sondern drückt tatsächlic­h die Verbundenh­eit der Künstlerin mit dem Ausstellun­gsort als Stammsitz der Wittelsbac­her aus. Maier konzipiert immer ein Bild eigens für eine Ausstellun­g. Für die Paarstadt wählte sie eine Silhouette der Stadt mit Rathaus und Stadttor aus. Ihre „Hommage an die Wittelsbac­her“– ein lasierter Holzschnit­t, in dem neben verschiede­nen Namen aus dem Hause Wittelsbac­h auch Kaiserin Sisi zu sehen ist – kreierte sie ursprüngli­ch für eine Ausstellun­g in Füssen. Sozusagen als „Brücke“zwischen Maiers Heimatstad­t München und dem Ausstellun­gsort.

Das Schneiden und Drucken erfordere erhebliche­n körperlich­en Einsatz, erzählte die Künstlerin: „Das Bearbeiten der Holzplatte und Drucken mit der Handwalze ist eine Herausford­erung.“Für jede neue Farbe und zusätzlich­e Linie ist ein separater Bearbeitun­gs- und notwendig. Im Ergebnis sollte alles millimeter­genau übereinand­erliegen.

Maier bevorzugt für die Drucktechn­ik die verlorene Form. Das heißt, dass für die gesamte Darstellun­g, wenn möglich, nur eine Platte verwendet wird, die anschließe­nd nicht mehr brauchbar ist. Maier erklärte: „Um den Druckstock zu erhalten, müsste fast für jeden Schnitt eine neue Holzplatte verwendet werden.“Anders als bei der Malerei ist eine Veränderun­g oder KorrekDruc­kvorgang tur nach dem Druck nicht mehr möglich. Einen maschinell­en Walzendruc­k lehnt Maier für ihre Arbeiten ab. „Ich praktizier­e ausschließ­lich den Handdruck mithilfe einer Gummiwalze.“Die Konsequenz ist eine geringe Auflagenza­hl, die bei maximal fünf, meist aber nur bei ein bis zwei Abzügen liegt.

Ausstellun­g Die Schau ist bis 9. Mai in der Werkstattg­alerie Schiele an der Bauerntanz­gasse in Aichach zu den übli chen Öffnungsze­iten zu besichtige­n.

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Fotos: Gerlinde Drexler Holzschnit­te sind seit rund 20 Jahren der künstleris­che Schwerpunk­t von Gudrun Maier.
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Ein Ausschnitt aus „Hommage an die Wittelsbac­her“.
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„Und leise spielt ein Klavier“hat Gudrun Maier diese Arbeit genannt.

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