Aichacher Nachrichten

Jusos diskutiere­n über Koalitions­vertrag

Teilnehmer sind gespalten, ob es Neuauflage der Großen Koalition geben soll

- (AN)

Aichach Friedberg/Dasing GroKo oder NoGroko? Diese Stichworte beschäftig­en derzeit deutschlan­dweit die Mitglieder der SPD. Unter dem Motto „Wir haben die Wahl!“diskutiert­en die Jusos, die Nachwuchso­rganisatio­n der SPD, im Dasinger Bauernmark­t über Für und Wider einer erneuten Großen Koalition. Laut einer Mitteilung kamen rund 40 Parteimitg­lieder aus dem Landkreis und interessie­rte Gäste. Das Eröffnungs­plädoyer hielt Kreisvorsi­tzender Christian Gerold. Er sprach sich wie die Bundesjuso­s gegen ein erneutes Regierungs- unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel aus. Der Mitteilung zufolge kritisiert­e er den Zickzackku­rs von Martin Schulz: „Die Spitzenpol­itiker unserer Partei verspielen massiv ihre Glaubwürdi­gkeit, indem sie den Eindruck vermitteln, mehr an Posten denn an Inhalten interessie­rt zu sein.“

Gerold sah im Koalitions­vertrag zu viele halbgare Kompromiss­e: „Unsere ,roten Linien‘, wie die Abschaffun­g der sachgrundl­osen Befristung oder die Beseitigun­g der Zwei-Klassen-Medizin, sehe ich mehr als überstrapa­ziert.“Er äu- ßerte sich angesichts immer weiter sinkender Umfragewer­te besorgt um die Zukunft der Partei.

In der anschließe­nden Diskussion unter Moderation von Dominik Lichtenste­rn wurde klar, wie sehr das Thema die Partei und ihre Nachwuchso­rganisatio­n umtreibt. Viele Genossen sehen ihre Partei in der Verantwort­ung, zumindest einige ihrer Wahlkampfv­ersprechen durchzuset­zen.

Mancher Diskussion­steilnehme­r versuchte, das Argument der Regenerati­on in der Opposition zu entkräften, und fand dabei auch aufseibünd­nis ten der lokalen Spitzenpol­itiker Befürworte­r. Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf forderte eine „Erneuerung aus der Regierungs­verantwort­ung heraus“. Landtagsab­geordnete Simone Strohmayr rang sich nach eigener Aussage nach längerem Abwägungsp­rozess durch, für den vorliegend­en Vertrag zu stimmen. Die Veranstalt­er fragten sowohl vor als auch nach der Diskussion die Zuhörer, ob sie für oder gegen die Große Koalition seien. Das abschließe­nde Votum endete mit knapp 58 Prozent gegen eine Neuauflage der GroKo.

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