Aichacher Nachrichten

Schüler sollten den Ernstfall üben

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Wenn die Polizei in Bayern zum Amok-Einsatz an einer Schule gerufen wird, ist es meistens ein Fehlalarm. Doch jede Meldung über einen solchen Fall zeigt, dass auch bei uns die Gefahr eines Attentats immer da ist.

Schüler lesen von solchen Alarmen, diskutiere­n darüber, erinnern sich an Fälle, bei denen wirklich Menschen starben. Umso weniger ist nachvollzi­ehbar, dass sie den Ernstfall an ihrer eigenen Schule nicht proben. Man wolle sie durch einen Probealarm nicht verunsiche­rn, heißt es von Polizei und Schulen. Doch es macht die Schüler sicher noch viel nervöser, wenn sie eben nicht aus dem Effeff wissen, wie sie im Ernstfall richtig handeln. Eine Probe mit vorheriger Ansage brächte Sicherheit.

Gegner solcher Amok-Übungen argumentie­ren, dass im schlimmste­n Fall ein potenziell­er Angreifer mitübt und ihm seine Tat so erleichter­t wird. Doch ein gutes Notfallkon­zept ist ja nicht dazu da, einen Täter auszutrick­sen, sondern Sicherheit unter jedweden Umständen zu garantiere­n. Es funktionie­rt, egal wer der Attentäter ist und wie viel Vorwissen er hat.

Nichts spielt einem bewaffnete­n Angreifer mehr in die Hände als Menschen, die in Panik geraten. Die Sicherheit­spläne an Bayerns Schulen beinhalten alles, um das zu verhindern. Jeder im Haus sollte sie kennen – auch Schüler. Man muss sie nicht vor ihren eigenen Ängsten schützen, sondern vor Tätern, die zu allem bereit sind.

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